Alle Storage-Hersteller leiden gegenwärtig darunter, dass die Kunden weltweit weniger Speicherhardware kaufen und zunehmend auf Cloud-basierende Dienste setzen - das zumindest behauptet Tom Georgens, Chairman und Chief Executive Officer (CEO) der NetApp Inc. Sein Unternehmen kämpft allerdings ebenso mit den Auswirkungen einer Neuordnung seiner Produktlandschaft: Viele Großkunden hätten den Wechsel auf das neue "Clustered-OnTAP"-Angebot nicht nachvollzogen, wie Georgens resümiert. Sie warteten auf reifere Versionen, die ihnen einige noch vermisste Features brächten, so der CEO vor Analysten.
"Wir haben die Komplexität, die mit solch einem Technologiewechsel verbunden ist, unterschätzt", gab Georgens zu. "Das ist einzig und allein unser Fehler, und es liegt an uns, ihn zu beheben." (Siehe auch "Hybrid-Cloud-Anforderungen für die Storage-Infrastruktur")
Vier Prozent der Mitarbeiter müssen gehen
Die Stellenstreichungen betreffen vier Prozent der weltweiten Belegschaft. Bis zum dritten Quartal sollen sie vollzogen sein, 25 bis 35 Millionen Dollar will NetApp dafür aufwenden.
Für das abgelaufene vierte Geschäftsquartal, das am 24. April endete, meldete NetApp einen Umsatz von 1,54 Milliarden Dollar - das sind sieben Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Der Nettogewinn blieb mit 135 Millionen Dollar oder 43 Cent je Aktie noch weiter unter dem Vorjahresergebnis (197 Millionen Dollar oder 49 Cent je Anteil). Beim Umsatz, vor allem aber beim Profit blieb NetApp deutlich hinter den Erwartungen der Wall Street zurück, weshalb der Aktienkurs am gestrigen Abend nachbörslich kräftig ins Straucheln geriet.
Dafür sorgten wohl auch die eher trüben Aussichten: NetApp will im laufenden Quartal nur noch zwischen 1,28 und 1,38 Milliarden Dollar einnehmen, der Profit soll sich auf 20 bis 25 Cent je Aktie belaufen. Die Analysten hatten laut Thomson Reuters Umsätze von 1,46 Milliarden Dollar bei einem Gewinn von 59 Cent je Anteil erwartet.