Karriereratgeber

Nebenjob beim alten Arbeitgeber?

02.07.2012
Wer neben dem Studium praktische Erfahrung sammelt, hat später gute Karten bei der Jobsuche.
Je mehr Aufgabenfelder man vor allem am Anfang seiner beruflichen Laufbahn kennenlernt, desto leichter fällt die Entscheidung für den künftigen Job.
Je mehr Aufgabenfelder man vor allem am Anfang seiner beruflichen Laufbahn kennenlernt, desto leichter fällt die Entscheidung für den künftigen Job.
Foto: styleuneed/Fotolia.com

Nach dem Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsinformatik hat ein Leser des CW-Online-Karriereforums drei Jahre bei einem großen IT-Dienstleister als SAP-Berater und Entwickler gearbeitet. Jetzt möchte er noch einen Master in Management oben draufsetzen und hätte die Möglichkeit, bei seinem jetzigen Arbeitgeber weiterhin nebenbei als Werkstudent zu arbeiten. Unser Leser fragt sich jedoch, ob er die Studienzeit nicht auch dafür benutzen sollte, andere Unternehmen und andere Berufsfelder kennenzulernen.

Die Personalexpertin Christina Gräßel vom Beratungsunternehmen Capgemini, die in den vergangenen zwei Wochen unser Karriereforum betreute, rät ihm:

Blick über den Tellerrand

Christina Gräßel, Capgemini: "Vielfältige Erfahrungen lohnen sich immer."
Christina Gräßel, Capgemini: "Vielfältige Erfahrungen lohnen sich immer."

"Schön, dass Sie mit dem Aufgabenfeld eines SAP-Beraters bereits einen Job gefunden haben, der Ihnen Spaß macht. Ich möchte Ihnen jedoch raten, Ihr Master-Studium zu nutzen, um auch andere Bereiche kennenzulernen. Selbst wenn Sie dann wieder zu der SAP-Beratung zurückkehren, so ermöglichen Ihnen neue Erfahrungen immer einen Blick über den Tellerrand und geben Ihnen mit Sicherheit auch neue Perspektiven und Ideen für Ihre bisherige Aufgabe. Während eines Studiums haben Sie die Möglichkeit, diese neuen Erfahrungen durch Praktika oder Werkstudententätigkeiten zu sammeln, ohne sich dauerhaft festlegen zu müssen.

Wenn Sie danach merken, 'Okay, ich hab jetzt was Neues ausprobiert, aber das hat mir nur gezeigt, dass die SAP-Beratung genau das Richtige für mich ist' - umso besser! Für mich ist es ein Zeichen von großer Überzeugung und Motivation für ein Aufgabengebiet, wenn man zu diesem zurückkehrt, nachdem man auch andere Bereiche kennengelernt hat. Darüber hinaus kann man vielfältige Erfahrungen immer einbringen. Sollten Sie hingegen merken, 'Oh, da ist ja noch ein anderes Tätigkeitsfeld, das mir noch viel mehr Spaß macht', hat sich der 'Ausflug' erst recht für Sie gelohnt.

Für jemanden mit Ihrem Hintergrund gibt es viele mögliche Arbeitsgebiete. Interessant könnten sein:

  • Business Technology: Beratung zur effizienten Gestaltung von Geschäftsprozessen und effektivem IT-Management.

  • Prozess- und IT-Beratung: Prozess- und Anwendungsberatung, besonders für Lösungen mit SAP- und Oracle-Software.

  • Business-Information-Management: Business Intelligence und Enterprise-Content-Management .

  • Application-Lifecycle-Management: Weiterentwicklung/Anpassung von Softwarelösungen an geänderte Bedingungen." (kf)

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