Studentische Unternehmensberatung

Nachwuchskräfte stärken internen Projektteams den Rücken

17.07.2014
Von 
Barbara Feldmann ist freie Autorin.
Wie Unternehmen von spezialisierten Personaldienstleistern und damit ohne Umwege vom qualifizierten Fach- und Führungsnachwuchs deutscher Hochschulen profitieren können.

Unternehmen brauchen optimale Prozesse und leistungsstarke Infrastrukturen, um auf die Anforderungen des Marktes schnell und gut reagieren zu können. Im Unternehmensalltag hängt dies maßgeblich vom Faktor Personal ab. Gerade im IT-Umfeld lassen sich befristete Projekte aus den bestehenden Personalressourcen nicht immer frist- und budgetkonform bearbeiten. Dazu Anja Halfkath, Teamleiterin Controlling & Business Development bei der Lufthansa: "Die fortlaufende Belastung der Kollegen mit Routinearbeiten führt dazu, dass man interne Projekte nicht nachhaltig verfolgen kann und die volle Zielerreichung nicht sichergestellt ist. Durch die flexible Unterstützung durch Young Professionals kann man diese Überbelastung der Kollegen abfedern." Ein Grund, warum die Option "studentische Zeitarbeit" für immer mehr Personalplaner und Projektleiter zur tragfähigen Lösung wird.

Studenten im Projekteinsatz: motiviert und flexibel

Olaf Kempin, Mitbegründer und Co-Geschäftsführer vom Personaldienstleister univativ, rekrutiert seine Studenten, Absolventen und Young Professionals aus einem Pool von über 8.000 Talenten von mehr als 60 deutschen Hochschulen. Sie setzen projektbezogenen Aufgaben nach Vorgabe um, etwa in der Anwendungsentwicklung, der Systemadministration oder im Projektmanagment Office oder verantworten gemeinsam im Team Komplettleistungen wie IT-Support, Roll-outs, Qualitätssicherung und Testing.

"Studenten wollen als Teil eines professionellen Teams bereits im Studium zeigen, was in ihnen steckt. Von dieser hohen Motivation und Leistungsbereitschaft können Unternehmen profitieren", wirbt Kempin. Dies bestätigt René Esteban Jiménez, Head of Global eCommerce bei Merck Millipore. Die Life-Science-Tochter des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck setzt studentische Nachwuchskräfte in seinem internationalen E-Commerce-Team ein. "Diese Mitarbeiter zeichnen sich durch hohe Flexibilität und Motivation aus. Ich bin glücklich darüber, Kräfte zu beschäftigen, die passioniert sind, gute Strategien entwerfen, effektiv kommunizieren und einen guten Fokus auf das Wesentliche haben", so Esteban Jiménez. Petar Seric, Head of CSG.TS Facility Management Nord, sieht weitere Vorzüge: "Unser studentisches Personal zeichnet sich durch schnelle Integration, betriebsnotwendige Flexibilität und methodische Herangehensweise auch in neuen Themenbereichen aus."

Studenten wollen als Teil eines professionellen Teams bereits im Studium zeigen, was in ihnen steckt. Von dieser hohen Motivation und Leistungsbereitschaft können Unternehmen profitieren.
Studenten wollen als Teil eines professionellen Teams bereits im Studium zeigen, was in ihnen steckt. Von dieser hohen Motivation und Leistungsbereitschaft können Unternehmen profitieren.
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Doch wie wirkt sich der Einsatz studentischer Nachwuchskräfte auf die bestehenden Teams aus? Anja Halfkath von der Lufthansa sieht es positiv, wenn zwei unterschiedlichen Erfahrungswelten aufeinandertreffen: "Durch das Einbinden von Nachwuchskräften können wir eingespielte Denkmuster aufbrechen und den neuen Input für die interne Weiterentwicklung nutzen." Diese Einschätzung teilt Petar Seric von CSG.TS: "Die Schnittmenge zwischen unseren Mitarbeitern und neuen motivierten Nachwuchskräften hat sich auf unsere regionale Organisation positiv ausgewirkt und war sicher ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Zielerreichung im Jahr 2013.

Auch der Finanzdienstleister DVAG (Deutsche Vermögensberatung), bindet erfolgreich Nachwuchskräfte ein, sagt Michael Hardege, Abteilungsdirektor IT Anwendungsentwicklung Online: "Durch den Einsatz von qualifizierten Studenten und Absolventen können wir noch flexibler auf unsere Kundenanforderungen eingehen. Wie unsere dualen Studenten und Auszubildenden bringen sie neue Ideen in viele Arbeitsabläufe ein.

Projektauslagerung vermeiden

Für die DVAG kommt eine komplette Auslagerung von Aufgaben und Projekten aufgrund der hohen Anforderungen an Qualität und Flexibilität der IT-Produkte nicht in Frage. Der Finanzdienstleister arbeitet deshalb im Linien- und Projektgeschäft zu einem sehr hohen Prozentsatz mit Teams aus internen und externen Arbeitskräften im eigenen Haus. Auch Esteban Jiménez von Merck Millipore legt Wert darauf, Arbeiten nicht außer Haus zu geben: "Bisher war es mir möglich, Projekte intern zu bearbeiten - und Ziel ist es, das auch weiter zu tun, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist. "