Unternehmen brauchen optimale Prozesse und leistungsstarke Infrastrukturen, um auf die Anforderungen des Marktes schnell und gut reagieren zu können. Im Unternehmensalltag hängt dies maßgeblich vom Faktor Personal ab. Gerade im IT-Umfeld lassen sich befristete Projekte aus den bestehenden Personalressourcen nicht immer frist- und budgetkonform bearbeiten. Dazu Anja Halfkath, Teamleiterin Controlling & Business Development bei der Lufthansa: "Die fortlaufende Belastung der Kollegen mit Routinearbeiten führt dazu, dass man interne Projekte nicht nachhaltig verfolgen kann und die volle Zielerreichung nicht sichergestellt ist. Durch die flexible Unterstützung durch Young Professionals kann man diese Überbelastung der Kollegen abfedern." Ein Grund, warum die Option "studentische Zeitarbeit" für immer mehr Personalplaner und Projektleiter zur tragfähigen Lösung wird.
Studenten im Projekteinsatz: motiviert und flexibel
Olaf Kempin, Mitbegründer und Co-Geschäftsführer vom Personaldienstleister univativ, rekrutiert seine Studenten, Absolventen und Young Professionals aus einem Pool von über 8.000 Talenten von mehr als 60 deutschen Hochschulen. Sie setzen projektbezogenen Aufgaben nach Vorgabe um, etwa in der Anwendungsentwicklung, der Systemadministration oder im Projektmanagment Office oder verantworten gemeinsam im Team Komplettleistungen wie IT-Support, Roll-outs, Qualitätssicherung und Testing.
"Studenten wollen als Teil eines professionellen Teams bereits im Studium zeigen, was in ihnen steckt. Von dieser hohen Motivation und Leistungsbereitschaft können Unternehmen profitieren", wirbt Kempin. Dies bestätigt René Esteban Jiménez, Head of Global eCommerce bei Merck Millipore. Die Life-Science-Tochter des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck setzt studentische Nachwuchskräfte in seinem internationalen E-Commerce-Team ein. "Diese Mitarbeiter zeichnen sich durch hohe Flexibilität und Motivation aus. Ich bin glücklich darüber, Kräfte zu beschäftigen, die passioniert sind, gute Strategien entwerfen, effektiv kommunizieren und einen guten Fokus auf das Wesentliche haben", so Esteban Jiménez. Petar Seric, Head of CSG.TS Facility Management Nord, sieht weitere Vorzüge: "Unser studentisches Personal zeichnet sich durch schnelle Integration, betriebsnotwendige Flexibilität und methodische Herangehensweise auch in neuen Themenbereichen aus."
Doch wie wirkt sich der Einsatz studentischer Nachwuchskräfte auf die bestehenden Teams aus? Anja Halfkath von der Lufthansa sieht es positiv, wenn zwei unterschiedlichen Erfahrungswelten aufeinandertreffen: "Durch das Einbinden von Nachwuchskräften können wir eingespielte Denkmuster aufbrechen und den neuen Input für die interne Weiterentwicklung nutzen." Diese Einschätzung teilt Petar Seric von CSG.TS: "Die Schnittmenge zwischen unseren Mitarbeitern und neuen motivierten Nachwuchskräften hat sich auf unsere regionale Organisation positiv ausgewirkt und war sicher ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Zielerreichung im Jahr 2013.
Auch der Finanzdienstleister DVAG (Deutsche Vermögensberatung), bindet erfolgreich Nachwuchskräfte ein, sagt Michael Hardege, Abteilungsdirektor IT Anwendungsentwicklung Online: "Durch den Einsatz von qualifizierten Studenten und Absolventen können wir noch flexibler auf unsere Kundenanforderungen eingehen. Wie unsere dualen Studenten und Auszubildenden bringen sie neue Ideen in viele Arbeitsabläufe ein.
Projektauslagerung vermeiden
Für die DVAG kommt eine komplette Auslagerung von Aufgaben und Projekten aufgrund der hohen Anforderungen an Qualität und Flexibilität der IT-Produkte nicht in Frage. Der Finanzdienstleister arbeitet deshalb im Linien- und Projektgeschäft zu einem sehr hohen Prozentsatz mit Teams aus internen und externen Arbeitskräften im eigenen Haus. Auch Esteban Jiménez von Merck Millipore legt Wert darauf, Arbeiten nicht außer Haus zu geben: "Bisher war es mir möglich, Projekte intern zu bearbeiten - und Ziel ist es, das auch weiter zu tun, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist. "
- Tipps für angehende Berater
Sie wollen als Berater Ihr Geld verdienen? Dann sollten Sie sich schleunigst von den gängigen Klischees verabschieden. Hier finden Sie einige Tipps, was Sie für eine erfolgreiche Existenz als Berater brauchen - Tipp 1: Sorgen Sie für eine erkennbare Spezialisierung
Die habe ich", sagen zum Beispiel viele (angehende) Verkaufs- und Vertriebsberater. Doch verkaufen ist nicht gleich verkaufen. Beim Verkauf von Brötchen in einer Bäckerei sind andere Fähigkeiten als beim Verkauf von Fabrikanlagen nach China gefragt. Also sollten sich die Berater spezialisieren. Sonst besteht für Unternehmen kein Anlass, sie zu kontaktieren und zu engagieren. - Tipp 2: Schaffen Sie sich ein klares Profil
Wenn Unternehmen oder Personen einen Berater engagieren, möchten sie, dass er zu ihnen passt. Schließlich soll er sie und ihre Anliegen verstehen. Deshalb sollten Berater auch persönlich Profil zeigen. Denn während manche Kunden hemdsärmlige Typen bevorzugen, suchen andere den professoralen Eierkopf. - Tipp 3: Definieren Sie sich eine Zielgruppe
Viele Berater glauben, wenn sie ihre Zielgruppe zum Beispiel mit der Formulierung "Führungskräfte in Unternehmen" beschreiben, dann sei diese klar bestimmt. Doch es gibt Klein- und Großunternehmen, Dienstleistungs- und Produktionsunternehmen. Die ticken teilweise völlig anders. Und nicht nur der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank ist eine Führungskraft, sondern auch der Vorarbeiter einer Putzkolonne. - Tipp 4: Schaffen Sie ein "Beuteschema"
Eine Katze weiß, dass es vergebene Liebesmühe ist, ein Reh zu jagen. Also fängt sie Mäuse. Ein solches Beuteschema, das ihnen sagt, bei welchen Personen oder Organisationen sie eine realistische Chance haben, einen Auftrag zu erlangen, brauchen auch Berater. Sonst gleichen sie Jägern, die mit Schrot in den Wald ballern in der Hoffnung, dass hinter den Bäumen ein Reh steht. - Tipp 5: Entwickeln Sie Produkte
Berater sollten aus ihren Dienstleistungen handfeste Produkte entwickeln, damit sie potenziellen Kunden etwas Konkretes anbieten können - zum Beispiel einen "Quick-Check" zur Bedarfsermittlung. Oder einen halbtägigen Workshop, um ... - Tipp 7: Formulieren Sie eine Marketing- und Vertriebsstrategie
Beratungsleistungen kaufen Kunden nicht so spontan wie ein Eis am Stiel. Unter anderem, weil diese aus Kundensicht stets teuer sind. Zudem weiß man bei ihnen letztlich nie, was man für sein Geld bekommt. Deshalb erstreckt sich der Kaufentscheidungsprozess bei den Kunden oft über Monate, teils sogar Jahre. Entsprechend wichtig ist, dass Berater wissen: Wie vermittle ich Kunden, dass es mich gibt und wofür ich der Spezialist bin? - Tipp 6: Sorgen Sie für zwei, drei "Schaufensterprodukte"
Die meisten Unternehmen existieren seit 10, 50 oder gar 100 Jahren. Also haben sie zumeist auch schon Berater - sei es für Vertriebs-, Rechts- oder IT-Fragen. Deshalb sagen sie, wenn ihnen zum Beispiel ein Vertriebsberater seine Leistungen per Telefon anbietet: "Kein Bedarf." Anders ist dies, wenn derselbe Anbieter einen mittelständischen Industriezulieferer anruft und sagt: "Herr Vertriebsleiter, Ihre Kunden haben in den letzten Jahren Ihre Preise Jahr für Jahr gedrückt. - Tipp 8: Achten Sie auf Ausdauer, Hartnäckigkeit und Geduld
Um sich als Berater selbstständig zu machen, braucht man weniger Geld als zum Eröffnen einer Imbissbude. Dafür haben Berater keine Laufkundschaft - also Kunden, die von alleine und zufällig zu ihnen kommen. Sie müssen sich ihre Aufträge erarbeiten. Die hierfür nötige Ausdauer fehlt vielen. Deshalb gewinnen oft nicht die besten Berater das Rennen um die begehrten Aufträge, sondern diejenigen, die Marathonläufer- statt Sprinterqualitäten zeigen.