Im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurde in dieser Woche ein neues Projekt gestartet, in dessen Rahmen Funklöcher in den dünn besiedelten Gebieten aufgespürt werden sollen. “Vor allem in den Regionen abseits der Städte und Hauptverkehrsachsen aber auch in Waldgebieten hat man häufig kein oder nur wenig Netz,“ erklärt Landrat Ralf Reinhardt (SPD) gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
“Echtnetz-Boxen“ in Müllfahrzeugen
Um Mobilfunknetzbetreiber zum Ausbau der Infrastruktur zu bringen, will der Landkreis nun über sogenannte “Echtnetz-Boxen“ entsprechende Daten sammeln. Die Geräte des Ingenieursunternehmens STF-Gruppe sollen in Fahrzeugen der Abfallwirtschaft montiert werden, und auf deren täglichen Touren beim Einsammeln von Sperrmüll, Daten über die Funkabdeckung erheben. Ein entsprechendes Projekt gab es bereits in Neuruppin sowie im ostfriesischen Landkreis Aurich.
Projekt läuft über zwölf Monate
In Ostprignitz-Ruppin werden die Fahrzeuge der Abfallwirtschafts-Union (AWU) mit zwei der “Echtnetz-Boxen“ ausgestattet. Um eine noch größere Abdeckung bei der Datenerhebung zu erzielen, sollen Mitarbeiter der Kreisverwaltung mit dem Fahrrad zusätzliche Feld- und Waldwege mit den Boxen abfahren. Im Rahmen der Datenerfassung soll neben der Datenübertragung auch die Gesprächsqualität von Telefonaten überprüft werden. Das Projekt ist zunächst für zwölf Monate ausgelegt. Die gewonnenen Daten sollen anschließend mit in die Verhandlungen zum Bau von Funkmasten in der Region genommen. Die Mobilfunkinfrastruktur-Gesellschaft des Bundes (MIG) könnte den Netzbetreibern im Rahmen einer Förderung zusätzliche Anreize geben. (PC-Welt)