Die Einführung des Containers, einer einfachen, genormten Stahlkiste, hat den Welthandel revolutioniert, den Güterumschlag schneller gemacht und die Liegezeiten in den Häfen deutlich verkürzt. Damit ist die Container-Schifffahrt quasi zum Fließband geworden und der Container zur immer schnelleren und leistungsfähigeren Transportverpackung für Ladung aller Art - auch für MSC. Mit etwa 465 Schiffen und einer Kapazität (Intake Capacity) von 2,6 Millionen 20-Fuß-Containern ist die Reederei weltweit die Nummer zwei unter den Container-Schifffahrtslinien.
Gerade findet die nächste Revolution statt: die Digitalisierung. Für eine Reederei heißt das, in den Kernprozessen und in der Kundenerfahrung einen Mehrwert zu schaffen. Einer dieser Kernprozesse ist das Konossement, im Englischen "Bill of Lading" (kurz B/L) genannt und eines der wichtigsten Dokumente des Seetransports. Seit der Vereinheitlichung des B/L durch die Haager Regeln von 1924 ist das Frachtdokument, das gleichzeitig auch Wertpapier ist, im Wesentlichen unverändert.
Neue Qualität des Frachtdokuments
Bis jetzt: Denn mit seinem Projekt "Cloud B/L" konnte MSC-CIO Hubert Hoffmann dem Frachtdokument über eine eigene Cloud-Sharing-Plattform völlig neue Qualitäten verleihen. Das "Cloud B/L" verändert dabei nicht nur den bislang auf Papier oder PDF-Dateien aufgebauten, dezentralen Prozess rund um die Frachtdokumentation grundlegend, sondern eröffnet durch eine zentrale Plattform völlig neue Möglichkeiten der Collaboration und ergibt einen deutlichen Mehrwert für die Partner und Kunden. Diese haben rund um die Uhr Zugriff auf die Frachtdokumentation und können selbst neue Collaboration-Prozesse einführen.
Digital denken und handeln heißt zudem, entsprechende organisatorische Voraussetzungen im Unternehmen zu schaffen. So kümmert sich Hoffmann als CIO und CDO nicht nur um die Digitalisierung von MSC Germany, sondern auch um die Qualifizierung der Mitarbeiter. Der Diplominformatiker ist hauptverantwortlich dafür, dass auch künftige Fachinformatiker, Schifffahrts-, Büro- und Speditionskaufleute den digitalen Mindset (er-)leben. Damit will die Reederei sicherstellen, dass sie in Sachen Nachschub an Digital Natives immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel hat.