Wegen WhatsApp- und iMessage-Nutzung

Morgan Stanley belegt seine Banker mit Millionenstrafen

27.01.2023
Von 
Lucas Mearian ist Senior Reporter bei der Schwesterpublikation Computerworld  und schreibt unter anderem über Themen rund um  Windows, Future of Work, Apple und Gesundheits-IT.
Der US-Finanzdienstleister Morgan Stanley verhängt saftige Geldstrafen gegen Mitarbeiter, die Messenger-Dienste für geschäftliche Zwecke nutzen.
Morgan Stanley kennt bei geschäftlicher Nutzung von WhatsApp, iMessage & Co. keine Gnade.
Morgan Stanley kennt bei geschäftlicher Nutzung von WhatsApp, iMessage & Co. keine Gnade.
Foto: rblfmr - shutterstock.com

Nachdem Morgan Stanley selbst im Jahr 2022 von der US-Börsenaufsicht SEC wegen ähnlicher Verstöße mit einer Geldstrafe von mehr als 200 Millionen Dollar belegt wurde, greift der Finanzdienstleister nun bei seinen Beschäftigten hart durch.

Wie die Financial Times berichtet, hat die Investment-Bank gegen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geldstrafen - teilweise in Höhe von mehr als einer Million Dollar - verhängt, weil diese mit der geschäftlichen Nutzung von WhatsApp und iMessage gegen Compliance-Richtlinien verstoßen hatten. Die Bußgelder sollen durch die Kürzung (und teilweise auch Rückforderung) von Boni und künftigen Gehältern eingezogen worden sein.

Die Höhe der individuellen Geldstrafen sollen sich Berichten zufolge auf ein Punktesystem stützen, das folgende Faktoren einbezieht:

  • die Anzahl der versendeten Nachrichten,

  • das Dienstalter der jeweiligen Person und

  • ob zuvor bereits Verwarnungen ausgesprochen wurden.

Morgan Stanley hat sich zu den Berichten bislang nicht geäußert.

"Es wird weitere Geldstrafen geben"

Nach Einschätzung von Shiran Weitzman, CEO beim Mobile-Security-Spezialisten Shield, kann es nur eine temporäre Lösung sein, Verbote und Geldstrafen für die Nutzung von Kommunikationsplattformen wie WhatsApp und iMessage zu verhängen. Letztendlich würden die Mitarbeiter das nutzen, was am beliebtesten und bequemsten ist.

"Die Anforderungen für WhatsApp oder iMessage sind ähnlich wie für jeden anderen Kommunikationskanal, den eine Bank nutzt - egal ob E-Mail, Slack, Microsoft Teams oder Zoom. Jeder, der im Namen der Bank kommuniziert, muss überwacht werden. Mit den heutigen Technologien ist das machbar. Warum es nicht getan wird, ist eine andere Frage - ich habe da so meine Vermutungen", sagt der Shield-CEO und fügt hinzu: "Es ist keine technische Frage. Große Unternehmen tun sich schwer mit dem Change, weil sie neue Technologien oder Anforderungen auf globaler Ebene einführen müssen."

Dennoch sei es für Banken und Finanzdienstleister nicht förderlich, Mitarbeitenden die Nutzung moderner Kommunikationstechnologien zu untersagen, so der Manager. "WhatsApp und iMessage sind aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis diese Message in der Branche ankommt. Bis es so weit ist, wird es weitere Geldstrafen hageln." (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.