SAP fordert 55 Millionen britische Pfund von britischen Getränkehersteller Diageo, von Anheuser-Busch Inbev sogar 600 Millionen Dollar. Begründet wird dies mit angeblichen Verfehlungen in der Lizenzierung von SAP-Software. Das schürt Unsicherheit und Ärger auf Seiten der Anwender.
Der Lizenzmanagement-Anbieter-Markt nutzt die Panik und signalisiert Lösungen. Wirtschaftsprüfer heben warnend den Compliance-Finger und fordern Transparenz. Doch was bieten Lizenzmanagement-Anbieter? Analysen über das, was jeder SAP Kunde letztlich bereits weiß - nämlich dass er nicht compliant ist. Sie liefern aber keine Lösungen, wie dieses Risiko gemindert oder gar beseitigt werden kann.
Warum kommt der Fall Diageo so überraschend?
Eine SAP-Vermessung war früher ein "dummes Zählen", indem die dem User manuell zugeordneten SAP-Lizenztypen stumpf ausgelesen und weitere Metriken, die häufig für Administratoren ohnehin nicht nachvollzogen werden konnten, ermittelt wurden. Die so ermittelten Zahlen wurden über eine "Black Box" an SAP geschickt. Das war die gängige Praxis, die sich erst in den letzten Jahren sukzessive gewandelt hat - in ein selbstkritisches Hinterfragen der eigenen Compliance.
- Budgets für IT-Investitionen
Um fast fünf Prozent sollen die IT-Budgets der SAP-Anwender in diesem Jahr wachsen. - Investitionen in neue Geschäftsmodelle
Ein gutes Drittel der befragten SAP-Anwender schätzt Investitionen in neue Geschäftsmodelle als wichtig beziehungsweise sehr wichtig ein. - Business Suite bleibt gesetzt
Vier von fünf SAP-Anwendern stecken weiter Geld in die Business Suite. Für ein Drittel ist diese klassische Lösung sogar der Hauptinvestitionsbereich. - S/4HANA-Umstieg ungewiss
Ein Drittel der Befragten DSAG-Mitglieder hat noch keine Entscheidung darüber gefällt, ob ihr Unternehmen auf die neue Anwendungsgeneration von SAP umsteigen soll. - SAP-Cloud bleibt Nebensache
Für die SAP-Anwender stellen die Cloud-Lösungen aus Walldorf meist nur flankierende und ergänzende Elemente dar. Die Investitionen hier bleiben überschaubar.
SAP hat im Grunde nie die "Compliance-Polizei" in Gestalt von Auditoren geschickt, wie wir es von anderen Software-Monopolisten schon lange kennen. Wer immer fleißig Lizenzen nachgekauft hat, galt als unantastbar, und konnte die notwendigsten Dinge in aller Regel bilateral mit seinem SAP-Vertrieb oder SAP-Systemhaus regeln.
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Gebahren eines Monopolisten
Doch wir sehen bereits seit einigen Jahren einen kontinuierlichen Paradigmen-Wechsel - weg vom partnerschaftlichen Zusammenspiel zwischen SAP-Vertriebler und SAP-Kunde - hin zum Gebahren eines Monopolisten:
SAP fordert eine Vergütung zur indirekten Nutzung über Drittsysteme.
Vermeintliche Lösungen zur Lizenzierung von indirekter Nutzung steigen im Preis über Nacht erst auf das 200-fache (Sales and Service Order Processing) und im nächsten Schritt direkt auf das 300-fache.
SAP stellt plötzlich abenteuerliche Forderungen für die Nutzung von Eigenentwicklungen und Partner-Add-Ons.
Nach Feststellung einer Unterlizensierung werden vertraglich vereinbarte Rabatte verweigert.
Lösungsanstrengungen der DSAG enden in einem öffentlich ausgetragenen verbalen Krieg.
Und trotz dieses offensichtlichen Paradigmenwechsels im Umgang mit SAP-Bestandskunden hielten Entscheider auf Kundenseite immer noch an der Überzeugung fest: "Sollen sie [SAP] doch erst mal kommen und ihre Forderungen begründen. SAP verklagt ja doch keinen Kunden ...". Einen Fall wie Diageo, in dem ein SAP-Kunde vor Gericht Klarheit schaffen wollte, hat es bis dato nie gegeben. Und einen Präzedenzfall, den SAP durch Klage (zum Beispiel gegenüber Annheuser-Busch) schaffen könnte, hat man nie für möglich gehalten. Auch wenn Fälle im Ausland keine direkte Auswirkung in Deutschland haben, so ist es doch ein klares Zeichen, was im Ernstfall passieren kann. Und die These "SAP verklagt ja doch keinen Kunden ..." ist widerlegt.
Keine Panik
So erschreckend die Fälle von Diageo und Annheuser-Busch auch sein mögen - die Panik ist nicht gerechtfertigt, denn:
- Diageo war offensichtlich ein Fall von indirekter Nutzung - soweit man es den Fakten der Presse fachlich entnehmen kann. Diageo wollte Klärung vor Gericht und ist damit natürlich gescheitert, da objektiv SAP Nutzungsrechte ausgeübt wurden. Hätte Diageo eine Salesforce-Anbindung bereits in der Planung auf eine indirekte Nutzung von SAP hin analysiert, die Form der Anbindung auch im Hinblick auf SAP indirekte Nutzung konzipiert und die gegebenenfalls reduzierte Form der indirekten Nutzung mit SAP und Partnern geklärt, wäre Diageo sicher auch nicht umsonst heraus gekommen, aber vermutlich deutlich unter der aktuellen Forderung geblieben - im Rahmen eines kaufmännisch tragfähigem Business Cases. Dies zeigen zumindest zahlreiche deutsche Fälle, die am Verhandlungstisch intelligent gelöst wurden und nicht vor Gericht.
- Bei Annheuser-Busch handelt es sich um eine Klage aufgrund einer Verletzung des Urheberrechts, nicht ausschließlich um eine indirekte Nutzung von SAP-Software.
- 2016
Auf der Kundenkonferenz Sapphire kündigte SAP im Mai eine Kooperation mit Microsoft an. Beide Hersteller wollen künftig SAPs In-Memory-Plattform HANA auf Microsofts Cloud-Infrastruktur Azure unterstützen. Microsofts CEO Satya Nadella sagte: "Gemeinsam mit SAP schaffen wir ein neues Maß an Integration innerhalb unserer Produkte." - 2016
SAP und Apple wollen gemeinsam native Business-iOS-Apps für iPhone und iPad entwickeln. Experten sehen SAPs Festlegung auf eine mobile Plattform kritisch und monieren fehlende Offenheit. Anwendervertreter reagierten überrascht und verlangten Aufklärung was die neue Mobile-Strategie bedeutet. - 2015
Im Sommer verunglückt SAP-CEO Bill McDermott bei der Geburtstagsfeier seines Vaters. Er stürzt mit einem Glas auf der Treppe und verliert nach einer Operation ein Auge. Im Herbst meldet sich der US-amerikanische Manager als wieder voll einsatzfähig zurück. - 2015
Im Februar stellt SAP mit S/4HANA eine neue Generation seiner Business-Software und damit den Nachfolger für die Business Suite vor. SAP definiere damit das Konzept des Enterprise Resource Planning für das 21. jahrhundert neu, pries SAP-Chef Bill McDermott die Neuentwicklung. Für den Großteil der Unternehmen dürfte das Produkt noch Zukunft bleiben, konterte die Anwendervereinigung DSAG. Die Prioritäten vieler Kunden lägen eher auf klassischen Projekten rund um das ERP-System. - 2014
SAP-Technikchef Vishal Sikka gibt im Mai seinen Posten auf und wird CEO von Infosys. SAP sucht lange einen Nachfolger für Sikka, holt im November schließlich den langjährigen Microsoft-Manager Quentin Clark für diesen Posten. - 2012
Die Walldorfer setzen mit dem Kauf des amerikanischen Cloud-Computing-Anbieters SuccessFactors ihren Weg ins Cloud-Geschäft fort – nachdem kurz zuvor Wettbewerber Oracle RightNow übernommen hat. Der Kaufpreis lag mit 2,4 Milliarden Euro über die Hälfte höher als der aktuelle Marktwert. Cloud-Services werden mit der SuccessFactors-Lösung vor allem im Human-Ressources-Umfeld angeboten. Außerdem schnappt sich SAP den weltweit zweitgrößten Cloud-Anbieter für Handelsnetzwerke Ariba für 3,3 Milliarden Euro. - 2011
In 2011 ist das Formtief vergessen, die Walldorfer fahren die besten Ergebnisse ihrer Geschichte ein. Die Innovationsstrategie geht auf, auch wenn zwischendurch gezweifelt wurde, ob SAP seinen Kunden nicht davon-sprintet: 2011 implementieren die ersten Kunden die In-Memory-Plattform HANA, immer mehr Kunden nutzen die mobilen Lösungen, die aus dem Sybase-Deal entstanden sind. - 2010
Der Paukenschlag: Hasso Plattner reißt mit dem Aufsichtsrat das Ruder herum. Der glücklose Léo Apotheker, der zuvor mit der Erhöhung der Wartungsgebühren viele Kunden vor den Kopf gestoßen hatte, muss gehen. Die neue Doppelspitze aus Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe verspricht den Anwendern wieder mehr Kundennähe. CTO Vishal Sikka wird Vorstandsmitglied und SAP übernimmt Sybase, einen Anbieter für Informationsmanagement und die mobile Datennutzung, zum Preis von etwa 5,8 Milliarden Dollar. - 2008
Mit der Erhöhung der Wartungsgebühren von 17 auf 22 Prozent und den Modalitäten des „Enterprise Support“, die viel Aufwand für die Anwender bringen, verärgert SAP seine Kunden massiv. Trotz intensiver Auseinandersetzung auf dem DSAG-Kongress bleibt SAP bei seiner Linie. Mittlerweile ist Léo Apotheker zweiter Vorstandssprecher neben Kagermann. Ende des Jahres beugt sich SAP dem Kundenwiderstand. - 2008
Die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte: 2008 kauft SAP den Business-Intelligence-Spezialisten Business Objects für 4,8 Milliarden Euro und wird damit der bisherigen Strategie untreu, aus eigener Kraft zu wachsen. Die Integration mit der eigenen SAP-BI-Palette gestaltet sich aufwendig und wird sich über mehrere Jahre hinziehen. Die 44.000 BO-Kunden sollen dabei helfen, die Kundenzahl bis 2010 auf 100.000 zu steigern. - 2007
Über viele Jahre hinweg entwickelt SAP an der SaaS-ERP-Lösung Business byDesign für kleinere Unternehmen. Rund drei Milliarden Euro wurden laut „Wirtschaftswoche“ im Entstehungsprozess versenkt. Trotz der Arbeit von 3000 Entwicklern kommt die Software Jahre zu spät. Obwohl innovativ, hat es die Lösung schwer im deutschen Markt. 2013 wird byDesign ins Cloud-Portfolio überführt. - 2006
Mit „Duet“ bringen SAP und Microsoft eine gemeinsame Software auf den Markt, mit der sich MS Office einfach in SAP-Geschäftsprozesse einbinden lassen soll. 2006 wird auch die Verfügbarkeit der neuen Software SAP ERP angekündigt, die auf dem SOA-Prinzip (Service oriented Architecture) basiert. - 2003
Abschied des letzten SAP-Urgesteins: Hasso Plattner zieht sich aus dem Vorstand zurück und geht in den Aufsichtsrat, Henning Kagermann wird alleiniger Vorstandsprecher. SAP stellt die Integrationsplattform NetWeaver vor, die Basis für künftige Produkte sein soll. Die Mitarbeiterzahl liegt jetzt bei 30.000. - 2002
Der ERP-Hersteller will das bisher vernachlässigte Feld der KMUs nicht mehr dem Wettbewerb überlassen. Auf der CeBIT 2002 stellt SAP mit Business One eine ERP-Lösung für kleine bis mittelständische Unternehmen mit rund fünf bis 150 Mitarbeitern vor. Doch einfach haben es die Walldorfer in diesem Marktsegment nicht. Zu stark haftet der Ruf an den Walldorfern, hauptsächlich komplexe und teure Lösungen für Konzerne zu bauen. - 1999
Die New Economy boomt und der E-Commerce hält Einzug bei SAP: Plattner kündigt die neue Strategie von mySAP.com an. Die Software soll Online-Handels-Lösungen mit den ERP-Anwendungen auf Basis von Webtechnologie verknüpfen. Im Vorjahr hatten die Walldorfer ihr Team um die Hälfte verstärkt, jetzt arbeiten 20.000 Mitarbeiter bei SAP. Weil die Kunden beim Umstieg mehr zahlen sollen, gibt es längere Zeit Gegenwind, schließlich werden die Internet-Schnittstellen auch im Rahmen der R/3-Wartung geboten. Derweil ist die Zentrale gewachsen. - 1997
Die SAP-Anwender organisieren sich in der Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG), um ihre Interessen gemeinsam besser vertreten zu können. Laut Satzung ist das Ziel des Vereins die „partnerschaftliche Interessenabstimmung und Zusammenarbeit zwischen SAP-Softwarebenutzern und SAP zum Zweck des Ausbaus und der Verbesserung der SAP-Softwareprodukte“. - 1997
Der ERP-Hersteller feiert sein 25. Jubiläum, zum Gratulieren kommt Bundeskanzler Helmut Kohl, der im Jahr darauf von Gerhard Schröder abgelöst wird. Der Umsatz liegt bei über sechs Milliarden Mark, das Geschäftsergebnis erstmals über der Milliarden-Grenze. Mehr als zwei Drittel werden im Ausland erwirtschaftet. SAP beschäftigt knapp 13.000 Mitarbeiter und geht an die die Börse in New York (NYSE). - 1995
1995 versucht der ERP-Anbieter erstmals, in Zusammenarbeit mit Systemhäusern den Mittelstandsmarkt zu beackern. Es sollte noch einige Jahre dauern, bis sich mehr mittelständische Unternehmen auf die komplexe Software einlassen wollten. Mit knapp 7.000 Mitarbeitern erwirtschaftet SAP einen Umsatz von 2,7 Milliarden Mark, mehr als doppelt so viel wie noch zwei Jahre zuvor. Rudolf Scharping, damals noch SPD-Parteivorsitzender, kommt zu Besuch. - 1993
Shake-Hands zwischen Plattner und Gates. SAP schließt ein Kooperationsabkommen mit Microsoft ab, um das System R/3 auf Windows NT zu portieren. SAP kauft zudem Anteile am Dokumentenmanagement-Anbieter IXOS. Zum ersten Mal überschreiten die Walldorfer die Milliardengrenze beim Umsatz. - 1992
Seit 1992 wird R/3 ausgeliefert. Die Walldorfer hatten die Software für die AS/400 von IBM konzipiert, nach Performance-Problemen wich man auf Unix-Workstations mit Oracle-Datenbank im Client-Server-Prinzip aus. Das internationale Geschäft wächst: 1992 verdient die SAP im Ausland schon knapp die Hälfte von dem, was sie in Deutschland einnimmt. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 831 Millionen Mark. 3157 Mitarbeiter sind jetzt für SAP tätig. - 1991
In diesem Jahr steigt Henning Kagermann (rechts im Bild), der seit 1982 die Entwicklungsbereiche Kostenrechnung und Projektcontrolling verantwortet, in den Vorstand auf. - 1990
SAP übernimmt das Softwareunternehmen Steeb zu 50 Prozent und das Softwarehaus CAS komplett, um das Mittelstandsgeschäft zu verstärken. Die Mauer ist gefallen und die Walldorfer gründen gemeinsam mit Siemens Nixdorf und Robotron die SRS in Dresden. Die Berliner Geschäftsstelle wird eröffnet und SAP hält seine erste Bilanzpressekonferenz ab. - 1988
SAP geht an die Börse: Hasso Plattner am ersten Handelstag der SAP-Aktie. - 1987
Der erste Spatenstich: Dietmar Hopp startet 1987 den Bau der SAP-Zentrale in Walldorf. - 1983
1983 zählt das Unternehmen 125 Mitarbeiter und erwirtschaftet 41 Millionen Mark im Jahr. Nach der Fibu adressiert SAP auch das Thema Produktionsplanung und -steuerung. Beim Kunden Heraeus in Hanau wird zum ersten Mal RM-PPS installiert. Im Jahr zuvor hatten die Gründer von SAP (v.l.: Dietmar Hopp, Hans-Werner Hector, Hasso Plattner, Klaus Tschira) zehnjähriges Jubiläum gefeiert. - 1979
SAP setzte sich mit dem Datenbank- und Dialogsteuerungssystem der IBM auseinander: Das war der Auslöser eine die Neukonzeption der Software und Grundstein für SAP R/2. Aus den Realtime-Systemen entstand in den 70iger Jahren das Online Transaction Processing (OLTP). So sahen Anfang der 80iger Jahre die Arbeitsplätze bei SAP aus. - 1976
Die Software sollte Lohnabrechnung und Buchhaltung per Großrechner ermöglichen. Anstatt auf Lochkarten wurden die Daten per Bildschirm eingegeben – das nannte sich Realtime und das „R“ blieb über Jahrzehnte Namensbestandteil der Lösungen. Weil die Software erstmals nicht nur für ein Unternehmen entwickelt wurde, sondern universeller einsetzbar war, gilt SAP als Miterfinder des Standardsoftware-Ansatzes. Aber auch der Fußball kam nicht zu kurz: Das Computerteam mit Hasso Plattner und Dietmar Hopp auf dem Feld. - 1972
1972 gründen die fünf ehemalige IBM-Mitarbeiter Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp und Hasso Plattner das Unternehmen „SAP Systemanalyse und Programmentwicklung“. Sie wollen eine Standardanwendungssoftware für die Echtzeitverarbeitung schaffen, die sich für unterschiedliche Unternehmen nutzen lässt und die Lochkarten ablöst.
Der Kritik von Lizenzmanagement-Anbietern sei an dieser Stelle vorgebeugt: Es geht nicht darum, Lizenzmanagement-Ansätze zu verteufeln, denn Transparenz und objektive Fakten sind die Grundlage für eine zielführende Lösung. Aber wie kann man diese erreichen?
Folgende Tipps sollen Ihnen helfen, Ihre Lösung zu finden
User Compliance wird durch "intelligente Vermessung" erreicht. Analysieren Sie das tatsächliche Nutzungsverhalten und spiegeln Sie es gegen die Usertyp-Definition der SAP Preisliste. "Intelligent" wird diese Lösung durch die Interpretation der Usertypen-Definition. Das Vermessungsergebnis wird umso günstiger, je stärker Sie die Unschärfen dieser Usertyp-Definitionen für sich auslegen. Solche Interpretationen der Usertypen sind am Markt verfügbar und können jedem Lizenzmanagement-Werkzeug als Regelwerk zur Verfügung gestellt werden.
Prüfen Sie Ihre Vertragshistorie, welche Auslegung der indirekten Nutzung für Sie überhaupt gilt. Entsprachen doch die Preislisten vor 15 Jahren noch dem "gefühlten" Nutzungsrecht, so hat sich das Thema im Zuge der Zeit immer kundenunfreundlicher in unterschiedlichen Formulierungen dargestellt. Gleiches gilt für die Nutzung von Eigenentwicklungen und Add-Ons von Drittanbietern.
Analysieren und reduzieren Sie die indirekte Nutzung von SAP-Software. Lizenzmanagement-Werkzeuge können in der Regel nur die Schnittstellen analysieren, die über technische User abgewickelt werden, nicht aber über die Standard-Methoden wie IDOCs, PI, Webservices, etc.. Zusätzlich sind am Markt "Interface Scanner" verfügbar, die technische Massendaten aus Schnittstellen analysieren und verdichten, diese aber auch nicht interpretieren und im Risiko mindern können. Es gilt, die erkannten Schnittstellen nach Möglichkeit derart umzubauen, dass der Sachverhalt der indirekten Nutzung nicht mehr erfüllt ist und die verbleibenden notwendigen Fälle von indirekter Nutzung kaufmännisch verträglich (proaktiv) zu lösen.
Bewerten Sie Ihre Eigenentwicklungen und Dritt-Add-Ons analog der für Sie gültigen Runtime-Rechte. Nutzen Sie auch hier die Unschärfen der Preislisten-Definitionen.
Spiegeln Sie Ihre Schnittstellen- und Add-On-Bewertung gegen Ihre S/4HANA Strategie und konzentrieren Sie sich auf die Compliance Gaps, die Sie auch in Zukunft haben werden. Eine Migration auf S/4HANA liegt im Interesse der SAP und ist ein gutes Argument für eine partnerschaftliche, auf die Zukunft ausgerichtete Lösung.
Bewerten Sie Ihre IT-(SAP und NonSAP)-Investitionen nüchtern auf Basis eines Business Cases, der sowohl Kosten und Nutzen, aber auch die Risiken (zum Beispiel für die indirekte Nutzung von SAP oder Netweaver Foundation for 3rd Party) einkalkuliert.
Verwehren Sie sich nicht gegen die Themen, sondern bauen Sie Ihre Verhandlungsstrategie zur Lösung der Compliance Gaps auf und verbinden Sie diese mit geplanten Investitionen.
Werden Sie SAP Audit-ready! Haben Sie das Risiko erst einmal reduziert, gilt es Audit-ready zu sein und zu bleiben. Wir müssen uns darauf einstellen, dass SAP (wie andere vergleichbare Monopolisten auch) regelmäßige Onsite Audits neben den technischen Vermessungen durchführt. Ein intelligentes SAP Lizenzmanagement kann nun sehr einfach sein und neben der SAP Compliance auch tatsächlich auch zu einer Kostenreduktion und nicht nur zu einer Kostentransparenz führen.