Der Trend zur Nutzung von On-Demand-Angeboten und as-a-Service-Modellen nimmt zu - zeigt sich aber immer noch mehr in den einzelnen Geschäftsbereichen eines Unternehmens als in der IT-Abteilung selbst. Um dem gerecht zu werden, sind Organisationen auf der Suche nach einer hybriden IT-Lösung, die es ermöglicht, die Next Generation IT in die bestehende, klassische Struktur einzubetten und sie gewinnbringend einzusetzen.
Während Cloud Computing an sich einfach und standardisiert ist, ist die Integration in bestehende Strukturen gleichzeitig ein komplexes Unterfangen. Nur wer den technischen und prozessualen Status Quo in seinem Unternehmen kennt, kann verlässlich einschätzen, welchen Effekt der Einsatz dieser flexiblen Lösung in den nächsten Jahren auf die Rechenleistung und die Kapazitäten des Netzwerks haben wird. Unternehmen begreifen, dass die Integration von dynamischen Lösungen ein wichtiger Teil ihrer IT-Strategie werden muss, wissen aber nicht, wie sie diese Strategie festgelegt werden und wie sie aussehen soll. Um etwa as-a-Service-Lösungen optimal einbetten und nutzen zu können, sind fünf Schritte unerlässlich:
Schritt 1: Auf die Geschäftsergebnisse konzentrieren
Die IT sollte die angestrebten Geschäftsziele unterstützen. Deswegen sollten Überlegungen zu deren Aus- und Umbau immer darauf abzielen, das Wachstum des Unternehmens zu fördern. Es ist von großer Bedeutung zu wissen, wie das Unternehmen dieses Wachstum generieren will, welches die Einflussfaktoren sind und wie das entsprechende Anwendungsportfolio aussehen muss. Ein Ansatz dabei: Wesentliche Workloads, Anwendungen oder Prozesse identifizieren, klassifizieren, mobil sowie global verfügbar machen und - wenn möglich - automatisiert ablaufen lassen.
Schritt 2: Bestehende Prozesse und Aufgaben verstehen
Bei der oben genannten Vorgehensweise kann ein dritter Beteiligter, ein Servicepartner, nützlich sein. Er spannt den Bogen zwischen Business und IT und erklärt, wie die Informationstechnik helfen kann, typische Probleme zu bewältigen. Zentral ist daneben, nachzuvollziehen, wie die internen Prozesse bisher in die IT-Strategie integriert sind, wo sie optimal und wo nur mit Störungen ablaufen. Ist erkennbar, dass die Umstellung solcher Prozesse sich schwierig gestaltet und kaum Vorteile verspricht, spricht dies allerdings nicht für den Umstieg auf eine dynamische Lösung. Außerdem würde es aller Voraussicht nach auch nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Es gibt stattdessen die Möglichkeit, überflüssige Prozesse abzuschaffen, Abläufe neu zu strukturieren und bedarfsgerechte Netzwerke einzurichten.
- IDC-Analyse über Cloud Computing
Für die Studie „Hybrid Cloud in Deutschland 2014“ hat der Marktforscher IDC IT-Chefs aus rund 200 Unternehmen befragt. - Kostensenken wird wichtiger
Als eine der wichtigsten Anforderungen an die IT gilt das Senken von Kosten. 48 Prozent der Befragten nennen diesen Punkt, in der Vorjahresstudie waren es mit 38 Prozent deutlich weniger. IDC spricht denn auch vom „zunehmenden Druck auf die IT-Budgets“. - Status Quo der Cloud-Nutzung
Nach den Zahlen der Studie nutzt gut jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) Cloud Services, weitere 18 Prozent führen sie im Moment ein. 19 Prozent schließen die Cloud-Nutzung aus oder haben sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt. - Externe Herausforderungen
Größte externe Herausforderungen beim Management einer hybriden Cloud sind Fragen der Sicherheit (65 Prozent) und Compliance (41 Prozent). - Interne Herausforderungen
Als größte interne Herausforderungen betrachten die IT-Chefs das Anpassen der Geschäftsprozesse (36 Prozent) und die steigende Komplexität der IT-Umgebungen (35 Prozent) sowie die aufwändige Integration der hauseigenen IT-Umgebung an die Cloud-Services (32 Prozent). - Software-Defined Datacenter
Als Brücke zwischen interner (physischer und virtualisierter) IT-Umgebung und externen Hosted oder Public Cloud Services sieht IDC ein Software-definiertes Datencenter (SDDC). Darin bündeln und automatisieren gekoppelte Software-Komponenten das Rechenzentrums-Provisioning.
Schritt 3: Skepsis ablegen
Cloud- oder as-a-Service-Lösungen verkleinern die Kluft zwischen Unternehmensansprüchen und den Möglichkeiten der IT. Viele Firmen wissen, dass On-Demand-Angebote profitable Optionen sind, haben aber trotzdem Vorbehalte. Solche Bedenken gelten beispielsweise den technischen Herausforderungen rund um die Verfügbarkeit, der Netzwerkintegration ihrer Rechenzentren oder Fragen nach der Sicherheit der Daten.
Doch wenn der Provider die nötige Erfahrung und Fertigkeiten besitzt und Lösungsstrategien für diese Probleme entwickeln kann, steht der Entscheidung von Unternehmen für einen Cloud-Service nichts mehr im Weg. Informieren statt resignieren sollte die Marschroute sein. Aber Achtung: Der Lösungsanbieter der Wahl sollte nicht nur Cloud beherrschen, sondern das Unternehmen mitnehmen und die Transformation in der gewünschten Geschwindigkeit begleiten.
Schritt 3: Sukzessiver Umstieg statt unkontrolliertem Ausbau
Viele Unternehmen stoßen mit ihren Rechenzentren an die physischen Grenzen und benötigen deshalb zusätzliche Kapazitäten. Ein solcher Ausbau wird dank On-Demand-Lösungen überflüssig. Der Trick ist, die Auswirkungen, die das Bewegen von Applikationen oder Daten auf den Server eines Anbieters mit sich bringt, genau einzuschätzen. Dadurch sinkt der Bedarf an Speicherkapazitäten deutlich. Zunächst sollte deshalb getestet werden, welche Daten und Prozesse migriert werden können, und wie man dadurch Einfluss auf die Entwicklung und Geschäftstätigkeiten nimmt, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen (sh. Schritt 1).
Dabei werden auch oftmals Optimierungspotentiale in der bestehenden Infrastruktur sichtbar, sei es durch Konsolidierung, Virtualisierung, Automatisierung oder einfach nur durch neue, aktuelle Infrastruktur. Auch mit intelligenten Servicekonzepten kann ein Anbieter helfen, Optimierungspotentiale zu heben und den Weg in Richtung Next Generation IT zu begleiten.
Schritt 5: Keine Angst haben und es versuchen
Unternehmen können sich zuerst vorsichtig an neuen Servicetechnologien herantasten. Der Umstieg wird erst dann beschleunigt, wenn sie die Ergebnisse sehen. Ein Beispiel: Ein unabhängiger Softwareverkäufer vermutete, dass er binnen mehrerer Jahre circa zehn Prozent seiner Einnahmen durch SaaS generieren würde. Nach nur zwei Jahren bezog er die Hälfte seiner Einnahmen aus Cloud-basierter Software - eine profitable Auslagerung. Der Fall zeigt: Auch ein kleiner Schritt, ist ein Anfang. Prüft und entwickelt ein Unternehmen diesen Ansatz gewissenhaft, entsteht die Sicherheit, vorzurücken und weitere Applikationen oder Daten auszulagern respektive durch innovative Servicekonzepte und mehr Automatisierung zu optimieren.
Fazit:
Mit diesen fünf Schritten im Hinterkopf und einem erfahrenen Servicepartner bei der Hand können Unternehmen den Schritt in Richtung Next Generation IT gehen, verschiedenste Anwendungen as-a-Service beziehen und ganze Applikationen oder Daten einfach und kostengünstig auslagern. Die Nutzung der neuen Technologien muss dabei eng an der gesamtwirtschaftlichen Strategie des Unternehmens ausgerichtet sein und die bestehende Infrastruktur sinnvoll ergänzen. Somit wird das eigene Rechenzentrum entlastet - und das Unternehmen macht einen großen Schritt beim Erreichen seiner Geschäftsziele. (bw)