Microsoft plant, KI-Tools wie ChatGPT in alle seine Produkte zu integrieren. Und dann, so Microsoft-Chef Satya Nadella, werde man die Tools als Plattformen anderen Unternehmen zur Verfügung stellen, damit diese sie in ihren eigenen Geschäftsanwendungen verwenden können. Gleichzeitig zeigte sich Nadella auf einer Podiumsdiskussion des Wall Street Journal im Rahmen des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos zuversichtlich, dass sich Tools wie ChatGPT oder der Bildgenerator Dall-E 2 schnell kommerzialisieren lassen. Microsoft investierte bereits früh in OpenAI.
Jedes Produkt mit KI
Im Zuge der Diskussion betonte Nadella, dass es Microsofts Ziel sei, Azure zu einem Ort für jeden zu machen, der über KI nachdenkt - egal, ob Unternehmen oder Endnutzer. So hatte der Konzern erst kürzlich einen Azure OpenAI Service angekündigt, in dem auch ChatGPT zur Verfügung stehen soll. Nadella ging jetzt noch einen Schritt weiter: "Jedes Produkt von Microsoft wird KI-Fähigkeiten haben".
In Sachen KI führt Microsoft, so das Wall Street Journal, mittlerweile Gespräche, um seine Investitionen in OpenAIzu erhöhen. Dies könnte den Wert des Unternehmens auf rund 29 Milliarden Dollar steigern. Den jüngsten Enthusiasmus für KI-Tools führt Nadella auf das schnelle Wachstum ihrer Fähigkeiten im vergangenen Jahr zurück. Und er erwartet, dass sich dies fortsetzen wird, "ich behaupte übrigens nicht, dass dies die letzte Innovation in der KI ist, allerdings ist es kein linearer Fortschritt".
KI steigert Wirtschaftswachstum
Der Microsoft-Chef äußerte sich zudem optimistisch über das wirtschaftliche Potenzial von Tools wie ChatGPT, die auf der Grundlage kurzer Abfragen oder Eingabeaufforderungen schnell flüssig klingende Texte erzeugen können. Für ihn sind solche Werkzeuge notwendig, um die menschliche Produktivität zu steigern, was wiederum das Wirtschaftswachstum und die Löhne in Niedriglohnjobs erhöhen würde. "Wir brauchen etwas, das die Produktivitätskurve wirklich verändert, damit wir echtes Wirtschaftswachstum erzielen", so Nadella.
KI stiehlt keine Jobs
Auch Menschen mit Bürojobs, die mit so genannter Wissensarbeit zu tun haben, sollten die neuen Werkzeuge annehmen, anstatt davon auszugehen, dass sie ihnen die Arbeit stehlen. Schließlich würden beispielsweise Softwareentwickler bereits Werkzeuge verwenden, die ihnen helfen, einen Teil des Codes, den sie schreiben, zu erstellen. "Der beste Weg, sich darauf vorzubereiten, ist, nicht gegen diese Technologie zu wetten, die einem bei der Arbeit und den Geschäftsprozessen hilft", appellierte Nadella. Auf die Frage eines Zuhörers nach den Auswirkungen dieser Tools auf die Medien antwortete der CEO: "Ich denke, die Medien werden in der Lage sein, in Zukunft großartige Artikel zu schreiben, die auf GPTs basieren. "