Microsoft hat den Vertrieb seines neuen Betriebssystems Windows 8.1 gestartet. In der neuen Version bringt Microsoft knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung des ersten Windows 8 den Startbutton zurück, der die Anwender auf die Startseite bringt. Außerdem wurde die Software für den Einsatz in Unternehmen optimiert. Windows 8 hatte zunächst nicht den Erfolg eingefahren, den sich Microsoft und die Branche erhofft hatten. Der Verkaufsstart der neuen Version treffe aber nun auf ein gutes Marktumfeld mit leichtem Wachstum, sagte Christian Illek, Chef von Microsoft Deutschland.
Windows 8.1 soll dem PC-Markt nun endlich Auftrieb geben, wünscht sich Microsoft. "Der Rückgang im PC-Markt hat sich deutlich abgedämpft", sagte Illek. Als Ursache sieht der Microsoft-Manager auch die wachsende Zahl an touch-fähigen Notebooks und Tablets, für die das System besonders ausgelegt ist. Zum Start von Windows 8 gab es kaum Geräte mit einem berührungssensitiven Bildschirm. Zudem lässt Microsoft die Unterstützung für das veraltete Windows XP im April 2014 auslaufen, das insbesondere in Unternehmen noch häufig eingesetzt wird. "Auch das dürfte einer der Treiber für den Markt werden", schätzt Illek.
Als offiziellen Termin für den Verkaufsstart von Windows 8.1 in 37 Sprachen hatte Microsoft den 18. Oktober festgelegt. Mit dem Start in Neuseeland war das System wegen der Zeitverschiebung in Deutschland bereits am Donnerstag ab 13 Uhr als kostenloses Update für Nutzer von Windows 8 verfügbar. Für Nutzer älterer Systeme werden zwischen 85 und 125 Euro fällig. Ab Freitag soll Windows 8.1 auch im Handel verfügbar sein. Außerdem wird es auf neuen Geräten wie PCs, Ultrabooks, Tablets und sogenannten Convertibles angeboten.
Windows 8.1 ist wie sein Vorgänger im Kacheldesign vor allem für die Bedienung über ein Touch-Display optimiert. Bei den Neuerungen haben die Entwickler Kritik der Kunden aufgegriffen. So lässt sich das System auf herkömmlichen Rechnern alternativ auch sofort in der traditionellen Desktop-Ansicht starten - was zum Beispiel beim Einsatz auf Unternehmens-Rechnern sinnvoll ist. Auch der populäre Start-Knopf, den viele Nutzer als schnelle Navigation in Windows 8 vermisst haben, kehrt zurück. Allerdings führt er anders als zuvor auf die Kachelansicht der Startseite zurück.
Unter Windows 8.1 haben Nutzer nun mehr Möglichkeiten, das System auf ihre Wünsche anzupassen. Auch die Suche ist laut Microsoft verbessert worden. Zudem ist der neue Internet Explorer 11 als Browser integriert. Die Zahl der verfügbaren Apps habe sich mit inzwischen 100 000 Stück seit dem Launch vor einem Jahr versechsfacht, betonte Illek.
- Windows 8.1 - Die Neuerungen für professionelle Anwender
Windows 8.1 bringt insbesondere für den Einsatz in Unternehmen einige spannende Neuerungen mit. - Startseite
Die Startseite lässt sich in Windows 8.1 beim Starten des Rechners ausblenden. Außerdem bietet Windows 8.1 in diesem Bereich weitere Verbesserungen, die sich zentral einstellen lassen. - Apps sortieren
Die Ansicht der Startseite hat Microsoft in Windows 8.1 verbessert und erlaubt bessere Sortiermöglichkeiten der Apps, wie zum Beispiel Kategorien. - Startknopf
Mit dem neuen Startknopf gelangen Sie schneller zu Einstellungen oder fahren den Rechner einfacher runter. - Import/Export
Windows 8.1 kann das Aussehen der Startseite exportieren und wieder importieren, außerdem können Sie Einstellungen über Gruppenrichtlinien vornehmen. - WSUS
WSUS in Windows Server 2012 R2 kann Patches für Windows 8.1 bereitstellen. - Ordner
Mit den Arbeitsordnern können Sie auf Ressourcen in Unternehmen zugreifen, ohne dass der Rechner Mitglied der Domäne sein muss. - Hyper-V
Hyper-V in Windows 8.1 unterstützt jetzt auch Generation-2-VMs, wie Windows Server 2012 R2. - Serverrolle
Die Arbeitsordner in Windows 8.1 installieren Sie über eine Serverrolle in Windows Server 2012 R2. - Server-Manager
Arbeitsordner erstellen Sie in Windows Server 2012 R2 über einen Assistenten im Server-Manager.
Auch für den professionellen Einsatz in Unternehmen sei das System verbessert worden. "Viele Vorteile für das Produktiv-Umfeld sind hinzugekommen", sagt Illek. So gibt es etwa mehr Sicherheitseinstellungen. Und im mobilen Einsatz lässt sich zum Beispiel Microsofts Tablet Surface nun auch als WLAN-Hotspot für andere Geräte nutzen.
In der kommenden Woche startet Microsoft auch den Verkauf seiner eigenen neuen Surface-Modelle und nimmt damit einen erneuten Anlauf, im Tablet-Markt Position zu beziehen. Als Starttermin sieht Microsoft den 22. Oktober vor. An diesem Tag wird voraussichtlich auch Apple seine neuen iPad-Modelle präsentieren. Damit würden sich zwei Wettbewerber am gleichen Tag am Markt treffen, konstatiert Illek. "Ich scheue aber den Vergleich nicht." (dpa/tc)