Keine Print-Server mehr

Microsoft startet Cloud-Service Universal Print

06.03.2020
Von 
Gregg Keizer schreibt für die Computerworld und beschäftigt sich thematisch vor allem mit Microsoft, Security, Apple und neuen IT-Trends.
Microsoft will Admins mit dem Cloud-Service „Universal Print“ das Einrichten von Print-Servern ersparen. Auch Drucker-Treiber auf Endgeräten sollen nicht mehr nötig sein.

Mit Universal Print will Microsoft Drucker-Funktionen aus dem Windows-Server in die Office-365-Cloud verlagern. Der Service, für den es jetzt eine geschlossene Preview geben soll (anmelden können Sie sich hier), wird IT-Abteilungen nach den Vorstellungen von Microsoft das Einrichten und Supporten von Print-Servern sowie das Installieren von Druckertreibern auf Endgeräten ersparen. Eine direkte Verbindung zwischen Endgerät und Drucker ist nicht mehr nötig, außerdem ließe sich die Einrichtung von Druckern zentral über einen Cloud-Dienst steuern.

Microsoft will das Drucken von allen Endgeräten aus einfacher machen.
Microsoft will das Drucken von allen Endgeräten aus einfacher machen.
Foto: Svetlana Shamshurina - shutterstock.com

Der Dienst richtet sich an Kunden von Windows 10 Enterprise und Windows 10 Education und ist auf die Einrichtung des Azure Active Directory (AAD) angewiesen, über das die angeschlossenen Windows-Geräte die Drucker finden können. Einem Bericht der "Computerworld" zufolge ist noch unklar, ob der Dienst als Bestandteil eines Microsoft-365-Abos zur Verfügung gestellt wird oder eine Extralizenz erforderlich ist.

Keine lokalen Print-Server mehr

"Universal Print verlagert wichtige Windows-Server-Druckfunktionen in die Microsoft-365-Cloud, so dass Unternehmen keine lokalen Print-Server mehr benötigen und keine Druckertreiber auf den Geräten installieren müssen", schreibt Kristin Carr, Managerin für Druck- und Netzwerkdienste bei Microsoft, im Firmenblog.

Ähnlich wie die Cloud-Druckdienste anderer Anbieter wird Universal Print das Drucken ohne direkte Geräte-zu-Drucker-Verknüpfung ermöglichen, also auch von mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets aus. Print-Server, die den Druckerzugang verwalten und abteilungsbasierte Abrechnungen ermöglichen, werden nicht mehr gebraucht.

Interessanterweise startet Microsoft seinen Cloud-Printing-Dienst zu einem Zeitpunkt, zu dem Google ein vergleichbares, 2010 gestartetes Projekt namens "Cloud Print" wieder einstellt. Es hatte den Betastatus nie verlassen. "Vom 1. Januar 2021 an werden Geräte über alle Betriebssysteme hinweg nicht mehr in der Lage sein, mit Cloud Print zu drucken", schreibt Google in einem Enterprise-Support-Dokument.

Eines der Hindernisse für Cloud-basiertes Drucken ist, dass die Druckerhersteller diese Funktion unterstützen müssen. Dienste wie Googles Cloud Print oder auch Apples AirPrint waren immer auf unterstützende Hardware angewiesen - das wird Microsofts Universal Print nicht anders gehen. "Die beste Cloud-Erfahrung werden Sie mit Druckern haben, die Universal Print nativ unterstützen", blickt Carr in die Zukunft. "Wir arbeiten mit unserem Partner-Ökosystem zusammen, um Ihnen die neuesten Drucker mit nativer Unterstützung anzubieten", verspricht sie und nennt Canon als einen solchen Partner.

Wo es keine native Unterstützung gibt, müssen Administratoren einen Proxy installieren, den so genannten Universal Print Connector. Er kann auf dieser Support-Seite heruntergeladen werden.