Y2K22-Bug in Exchange

Microsoft offeriert erste Lösungen für Exchange-Bug

04.01.2022
Von 
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Keinen guten Jahreswechse 2022l erlebten Exchange-Server-Admins aufgrund eines Bugs in der Software des Mail-Servers. Jetzt liefert Microsoft zwei Lösungen.
Weltweit kamen zahlreiche Exchange Server mit demm Jahreswechsel von 2021 auf 2022 nicht klar. Sie hängten sich wegen eines Bugs auf.
Weltweit kamen zahlreiche Exchange Server mit demm Jahreswechsel von 2021 auf 2022 nicht klar. Sie hängten sich wegen eines Bugs auf.
Foto: Sichon - shutterstock.com

Einen bösen Jahreswechsel erlebten weltweit die Administratoren von Exchange Servern. Die Server reagierten mit der Fehlermeldung "FIP-FS Scan Engine failed to load – Can’t Convert '2201010001' to long" auf die Änderung des Jahres von 2021 auf 2022, wodurch die Mails nicht verarbeitet werden konnten und ein Mail-Stau entstand.

Betroffen waren laut Microsoft Exchange Server 2016 und 2019, die die von Microsoft eingebaute Malware-Scan-Engine nutzen. Zudem betraf es laut Microsoft angeblich nur on-premises-Systeme. Grund war ein Fehler bei der Konvertierung des neuen Datums 1.1.2022, der zur Versionsnummer "2201010001" führte. Blöd nur: Für die Versionsnummer gilt das 32-Bit-Integer-Limit, sodass der maximale Wert bei 2147483647 liegen darf.

Microsoft bietet nun wahlweise eine manuelle Lösung und eine automatisierte Lösung über das Skript ResetScanEngineVersion (hier zum Download) für Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 an. Damit wird die Versionsnummer der Scan-Engine auch auf "2112330001" und damit innerhalb des Int32-Limits gesetzt, um das Problem zu umgehen. "Die neu aktualisierte Scan-Engine wird von Microsoft vollständig unterstützt. Obwohl wir längerfristig an dieser Sequenz arbeiten müssen, wurde die Version der Scan-Engine nicht zurückgerollt, sondern eher in diese neue Sequenz vorgerollt. Die Scan-Engine wird in dieser neuen Sequenz weiterhin Updates erhalten", erklärt Microsoft.

Die genauen Details zur Problembehebung finden sich auf dieser Microsoft-Seite. Dort finden Exchange-Server-Administratoren auch eine ausführliche FAQ zum Y2K22-Bug. Darin weist Microsoft auch darauf hin, dass "abhängig von der Unternehmensgröße" das Skript "Reset Scan Engine Version" einige Zeit benötige, um wieder für Ordnung zu sorgen. Man solle also geduldig sein. So erklärt Microsoft weiter: "Je nach Anzahl der Nachrichten, die sich in der Warteschlange befinden, und der Anzahl der neuen Nachrichten, die der Transport verarbeiten muss, kann die Zeit variieren. Bitte haben Sie etwas Geduld und überwachen Sie mit dem Befehl Get-queue, ob sich die Warteschlangen leeren."

(PC-Welt)