Während die Briten der Meinung sind Microsofts Übernahme würde dem Gaming-Markt im Lande schaden, hat die Europäische Union grünes Licht gegeben. Die Genehmigung von Brüssel ist allerdings nur ein Element im Entscheidungsprozess, immerhin haben sich nach Meinung von Kartellrechtlern Microsofts Chancen gebessert, die britische Ablehnung in einem Berufungsverfahren zu kippen.
Mit der EU-Entscheidung hat Microsoft nun eine von drei großen regulatorischen Hürden genommen. So hatte auch die US-Bundeshandelskommission (Federal Trade Commission = FTC) Bedenken angemeldet und Microsoft verklagt, um den Deal zu verhindern. Für den August 2023 wurde eine Anhörung vor dem Verwaltungsgericht der FTC angesetzt.
Hebelt Microsoft den britischen Gaming-Markt aus?
Die Entscheidung des Vereinigten Königreichs hatte sich auf das gestützt, was die dortigen Regulierungsbehörden als wettbewerbswidrigen Charakter des Geschäfts nur in diesem Land bezeichneten. Allerdings hatten Kartellrechts-Experten angedeutet, dass es aus rechtlicher Sicht fraglich sei, ob Microsoft wirklich den weltweit sechstgrößten Markt für Videospiele mit der Übernahme unter Kontrolle bringen könne.
Mit der EU-Genehmigung wird es für die Briten schwieriger, den Deal zu unterbinden. Das "Wall Street Journal" glaubt, dass Microsofts Argumente auch den Verwaltungsrichter der FTC sowie die Regulierungsbehörden in Ländern wie Australien und Neuseeland beeinflussen könnten, die noch nicht entschieden haben, ob sie Microsofts Übernahme von Activision Blizzard zustimmen wollen. Offiziell werden sie die Unabhängigkeit ihrer Entscheidung betonen, letztendlich dürften sie sich aber die Argumentation der EU genauer ansehen. (hv)