Nutzer weiter erbost

Microsoft lässt Office-Konnektoren in Teams länger leben

26.07.2024
Von 
Gyana Swain ist Autorin bei der US-Schwesterpublikation Computerworld.
Nach Kritik hat Microsoft das Ende seiner Office-365-Connector-Funktion in Teams verschoben. Dennoch sind viele Nutzer weiterhin sauer und drohen mit einem Wechsel auf Slack, Matterport & Co.
Nutzer haben nun etwas mehr Zeit, eine Alternative zu den Office Connectors in Microsoft Teams zu entwickeln.
Nutzer haben nun etwas mehr Zeit, eine Alternative zu den Office Connectors in Microsoft Teams zu entwickeln.
Foto: Ink Drop - shutterstock.com

"Wir haben den Zeitplan für die Einstellung bis Dezember 2025 verlängert, um ausreichend Zeit für die Migration auf eine andere Lösung wie Power Automate, eine App in Microsoft Teams, oder Microsoft Graph zu geben", schreibt Microsoft in einem Update zu seinem Blog-Beitrag vom 3. Juli 2024.

Damals hatte der Softwareriese angekündigt, dass ab dem 15. August keine neuen Konnektoren mehr erstellt werden können. Ab dem 1. Oktober sollten dann alle bereits erstellten Konnektoren in allen Clouds nicht mehr funktionieren. Power-Automate-Workflows böten nicht nur einen viel umfangreicheren Katalog an Office-Konnektoren, sondern stellten auch sicher, dass die Integrationen auf einer Architektur basieren, die mit den geschäftlichen Anforderungen wachsen kann und maximale Sicherheit für Informationen bietet, erklärten die Autoren damals.

Live-Updates direkt im Teams-Kanal

Konnektoren in Microsoft Teams: Über einen Reiter lassen sich Hunderte zur Verfügung stehende Konnektoren nach Beliebtheit oder Alphabet selektieren.
Konnektoren in Microsoft Teams: Über einen Reiter lassen sich Hunderte zur Verfügung stehende Konnektoren nach Beliebtheit oder Alphabet selektieren.

Office-365-Konnektoren in Microsoft Teams ermöglichen es Benutzern, Updates von anderen Diensten wie Trello, GitHub oder Twitter direkt in den Chat ihres Teams zu integrieren. Es ist, als hätte man einen Live-Feed mit Informationen aus diesen Diensten in seinem Teams-Kanal, was es einfacher macht, auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Mit der nun angekündigten Fristverlängerung bleiben laut Microsoft alle bestehenden Office-365-Konnektoren in allen Clouds bis Dezember 2025 funktionsfähig. Um diese Konnektoren jedoch über den 31. Dezember 2024 hinaus weiter nutzen zu können, "müssen die Benutzer die jeweilige URL bis Ende dieses Jahres aktualisieren". Microsoft werde mindestens 90 Tage vor Ablauf der Frist weitere Informationen zu diesem Prozess bereitstellen, heißt es in dem Blog.

Das Unternehmen begründete dieses Vorgehen mit weiteren Härtungs-Updates, die für Office 365-Konnektoren in Übereinstimmung mit der Secure Future Initiative (SFI) von Microsoft implementiert werden. Dabei handelt es sich um eine Verpflichtung, die der Softwareriese im vergangenen November eingegangen ist, um den Schutz vor Cyberattacken sowohl für neue Produkte als auch für die bestehende Infrastruktur zu verbessern.

Fristverlängerung nicht ausreichend

Etliche Nutzer finden die Verlängerung der Frist allein allerdings nicht für ausreichend. "Ihr habt einfach den Teil des Feedbacks genommen, der die geringste Änderung an euren Plänen darstellt, nämlich den unrealistischen Zeitplan, den einige Leute erwähnt haben", schrieb ein Nutzer in einem Blog-Kommentar zu Microsofts Stellungnahme.

Gleichzeitig würde Microsoft aber weiterhin nicht darauf reagieren, dass die vorgeschlagene Alternative Power Automate nicht funktioniere und sich Sicherheit, Flexibilität und Skalierbarkeit verschlechterten. "Wenn Microsoft auch nur eine leise Ahnung von Kundenorientierung hätte, würdet Ihr dieses Chaos einfach beenden und Euch für die Ignoranz entschuldigen", so der Nutzer weiter.

"Selbst mit dem "Update" sei es eine sehr, sehr schlechte Entscheidung", merkte ein anderer Anwender in Microsofts Feedback-Portal an, und fügte hinzu: "Wir werden eine Alternative zu Teams finden, weil wir uns nicht einmal mehr auf Webhooks verlassen können."

Diese Änderung macht so viele unserer Produktionswarn- und Benachrichtigungssysteme unbrauchbar, schrieb ein anderer Nutzer im Feedback-Portal. "Microsoft wirft uns mit diesem Schritt weit zurück." (mb)