Die letzte Vorabversion von Windows 8 wurde am Donnerstagabend veröffentlicht. Bis zur endgültigen Version müssen die Kunden allerdings noch einige Monate lang warten.
Microsoft hat die "Release Preview" von Windows 8 am Donnerstagabend in 14 Sprachen im Netz veröffentlicht. Zugleich kündigte das Unternehmen an, ein Upgrade bereitzustellen: Kunden, die noch vor der Veröffentlichung der finalen Version einen PC mit Windows 7 kaufen, sollen für eine kleine Schutzgebühr auf den Nachfolger umsteigen können. In den USA wird das Upgrade um die 14 Dollar kosten. Einen Preis für den deutschen Markt nannte Microsoft noch nicht.
Mit der Veröffentlichung hat Microsoft einen wichtigen Meilenstein in der Markteinführung des neuen Betriebssystems ein wenig früher als geplant erreicht. Offiziell sollte die Release Preview nach Angaben von Microsoft in der ersten Juni-Woche für Entwickler und Enthusiasten bereitstehen. Die finale Version von Windows 8 wird in der Branche für den Herbst 2012 erwartet.
Die aktuelle Version soll noch einmal schneller starten als ihr Vorgänger (ein Update von der "Consumer Preview" ist leider nicht möglich) - in Sekundenschnelle soll der Rechner bereit stehen. Das Betriebssystem ist so konzipiert, dass der Nutzer seinen Computer nicht mehr ausschalten muss, sondern stets im Standby halten kann, erklärt Steve Sinofsky in seinem Blog. Für die Startseite bietet Windows 8 zudem noch mehr Möglichkeiten für die personalisierte Gestaltung.
Microsoft versorgt Entwickler mit Vorabversionen des Betriebssystems, um sicherzustellen, dass sofort zum Marktstart von Windows 8 eine stattliche Anzahl von Anwendungen (Apps) verfügbar ist. Vor allem der große Erfolg von Apples iPad hat gezeigt, wie wichtig ein reichhaltiges Angebot von Apps für den Erfolg einer Plattform ist. Auch auf Laptop und PC wird es unter Windows 8 erstmals - nach dem Vorbild von Apple - einen Windows Store geben.
Zur Veröffentlichung der Release Preview will Microsoft selbst zahlreiche Apps anbieten, so zum Beispiel über die Suchmaschine Bing eine Reise-App "Travel", "Nachrichten" und "Sport". Zusätzlich wird es über eine Xbox-App Spiele zum Download geben sowie ein Musikangebot. Der integrierte Browser Internet Explorer 10 integriert auch den Flash Player von Adobe und hält ihn via Windows Update auf dem neuesten Stand.
Windows 8 ist im Vergleich zu seinen Vorgängern komplett neu gestaltet. Über das neue Kacheldesign "Metro" lässt sich die Software auch mit den Fingern bedienen und ist somit vor allem auch für den stark wachsenden Markt der Tablets optimiert. Am PC lässt sich alternativ auch auf die gewohnte Oberfläche umschalten, in der traditionell wie gewohnt nur über Tastatur und Maus navigiert werden kann.
Erstmals wird Windows 8 auch in einer Version erscheinen, die auf Chips des britischen Designers ARM läuft, die bei mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones weit verbreitet sind. Über Jahrzehnte verband Microsoft eine enge Partnerschaft mit dem Chiphersteller Intel. Das Windows-Betriebssystem war traditionell auf Intels x86er Chips optimiert. Im stark wachsenden Markt der Tablets und Smartphones gelang es dem Chip-Riesen mit seinen Prozessoren jedoch bislang nicht, signifikant Fuß zu fassen. (dpa/tc)