Die Entwickler von Windows und Android haben das Aussehen des Betriebssystems sehr flexibel gestaltet, sodass Sie beispielsweise eigene Bilder als Hintergrund auf dem Desktop oder dem Sperrbildschirm anzeigen können. Sollte Ihnen dies noch nicht genügen, probieren Sie es doch mal mit alternativen Themes und Launchern.
Windows: Aussehen über neue Designs anpassen
Starten wir dabei erst einmal mit dem Windows-Betriebssystem. Microsoft hat bereits im Standard ein individuelles Aussehen vorgesehen - dazu stehen Ihnen verschiedene Designs zur Verfügung. Diese finden Sie in den Einstellungen von Windows 10 unter "Personalisierung / Designs". Mithilfe eines neuen Designs passen Sie im Wesentlichen vier Bereiche an: den Hintergrund Ihres Betriebssystems, die grundsätzliche Akzentfarbe, die Sounds und den Mauszeiger.
Für die Farbe und den Hintergrund gibt es im Bereich der Personalisierung eigene Menüpunkte. Mit diesen ändern Sie dann nur die einzelne Einstellung. Bei einem Design erhalten Sie eine Auswahl an Hintergründen mit den passenden Farben und Sounds sowie Mauszeigern in einem Paket.
Windows 10: Designs aus dem Microsoft Store
Abhängig vom Windows 10 Release sind ab Werk bereits einige Designs enthalten. Welche Designs sich bereits auf Ihrer Festplatte befinden, sehen Sie im Bereich "Designs anwenden" innerhalb der Designs-Einstellungen. Dies ist lediglich eine sehr eingeschränkte Auswahl, mehr gibt es jedoch kostenlos im Windows Store. Es empfiehlt sich, diesen am besten direkt über den Link "Weitere Designs aus dem Windows Store abrufen" aufzurufen.
Wenn Sie ein Design ausgewählt haben, können Sie sich in der Detailansicht noch die Hintergrundbilder anschauen, bevor Sie den Download starten. Nachdem Sie das Design heruntergeladen und installiert haben, steht es Ihnen ebenfalls über die Einstellungen zur Verfügung.
Hat das Design mehrere Bilder, werden sie in der Regel über eine Diashow gewechselt. Im Menü "Hintergrund" legen Sie Parameter wie die Anzeigedauer je Bild oder die Diashow im Akkubetrieb fest. Gefällt Ihnen ein Bild aus dem Design besonders gut und wollen Sie es als festes Hintergrundbild nutzen, wählen Sie es über den Punkt "Durchsuchen" aus. Sie finden die Bilder zu den heruntergeladenen Designs in entsprechenden Unterverzeichnissen unter C:\Users\<benutzername>\AppData \Local\Microsoft\Windows\Themes .
Windows 10 Themes: Alternative Quellen durchsuchen
Wenn Sie im Windows Store nicht fündig geworden sind, stehen Ihnen zahlreiche alternative Quellen zur Verfügung. Bei diesen erhalten Sie, teilweise kostenlos, teilweise kostenpflichtig, eine Vielzahl von weiteren Designs mit Bildern zu unterschiedlichen Themengebieten. Im Internet gibt es mehrere Anlaufstellen, eine davon ist die Webseite Themepack , auf der Sie über tausend verschiedene Designs, sortiert nach Kategorien, finden. Eine andere ist DeviantArt , bei der es ebenfalls viele kostenfreie Angebote für Windows gibt. Für Fans von Spielen und Filmen ist die Website ExpoThemes eine gute Quelle.
Daneben gibt es noch zahlreiche Künstler und Fans, die eigene Designs erstellt haben. Um diese zu finden, ist der beste Anlaufpunkt eine Suchmaschine Ihrer Wahl. Geben Sie als Suchbegriff am besten Windows 10 Themes ein und erweitern Sie diesen daraufhin um das gewünschte Schlagwort wie beispielsweise Avengers oder Katy Perry.
Installation: Designs aus inoffiziellen Quellen aufspielen
Damit die Designs auf Ihrem Windows-Betriebssystem auch lauffähig sind, ist eine Modifizierung der Systemdateien Uxtheme, Themeui und Uxinit notwendig. Ansonsten lässt Windows 10 keine Themes zu, die Sie außerhalb des Windows Stores heruntergeladen haben.
Zum Anpassen der Systemdateien gibt es das kostenlose Programm UltraUXTheme Patcher von Manuel Hoefs. Das Tool erstellt zusätzlich Backups der Originaldateien, sodass Sie die Modifizierungen ohne Risiko durchführen lassen können.
Erstellen Sie am besten vor dem Update einen Wiederherstellungspunkt, damit Sie bei Problemen zum Urzustand der Dateien zurückkehren können. Geben Sie hierzu in das Suchfeld bitte Wiederherstellungspunkt erstellen ein und wählen Sie anschließend die gefundene Funktion aus. Auf der Registerkarte "Systemeigenschaften" wählen Sie den Punkt "Erstellen" und geben nun einen sprechenden Namen ein. Den Rest erledigt Windows für Sie. Zu diesem Zustand können Sie bei Problemen über die Systemeigenschaften und den Punkt "Systemwiederherstellung" zurückkehren.
Die eigentliche Installation der Designs, die nicht aus dem Windows Store stammen, ist im Folgenden sehr komfortabel: Sie laden das gewünschte Design herunter und führen es anschließend mit einem Doppelklick aus. Die Bilder werden jetzt automatisch an die richtige Stelle kopiert und das neue Design wird als Standard gesetzt.
Designs verwalten: Nicht immer hält ein installiertes Design, was es verspricht. Deswegen bietet Windows 10 Ihnen einige Verwaltungsfunktionen über "Personalisierung / Designs" und den Punkt "Design anwenden" an. Durch das Anklicken eines Designs wechseln Sie das aktuelle Design.
Sollte Ihnen ein installiertes Design überhaupt nicht gefallen, können Sie es auch direkt wieder löschen. Dazu klicken Sie dieses Design mit der rechten Maustaste an und wählen den Punkt "Löschen" aus.
Windows 7: Alternative Designs installieren
Falls Sie Windows 7 verwenden, müssen Sie nicht auf eigene Designs verzichten. Sie finden die entsprechende Funktion über "Systemsteuerung / Anpassung", Microsoft bietet Ihnen auch für Windows 7 eine Vielzahl von Designs über den Link "Weitere Designs online beziehen" zum Download an.
Natürlich funktionieren auch die oben genannten Quellen für den Bezug von neuen Designs. Überprüfen Sie jedoch vor dem Download, ob das gewünschte Design auch mit Windows 7 kompatibel ist. Vor der Installation eines Drittanbieterdesigns müssen Sie auch unter Windows 7 die drei Dateien patchen. Ein Wiederherstellungspunkt wurde bei unserem Test automatisch angelegt. Das manuelle Anlegen, das wir unter Windows 10 durchführen mussten, war somit nicht notwendig.
Allerdings kennt Windows 7 die One-Klick-Installation der Designs noch nicht. Deshalb benötigen Sie für die Installation noch ein weiteres Tool namens " Deskthemepack Installer for Windows 7 ". Es erfordert keine Installation und ermöglicht Ihnen das Aufspielen von Designs des Typs deskthemepack.
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Android-Launcher: Anderes Design und mehr Funktionen
Die Gründe für einen Wechsel des Smartphone-Launchers können vielfältig sein. Zumeist gefällt dabei das Aussehen nicht oder der Funktionsumfang ist zu gering. Ein Android-Launcher kann allerdings noch mehr: Sie dürfen auch die Anordnung sowie das Aussehen der Icons ändern und die verwendeten Animationen sowie die Gestensteuerung beeinflussen.
Wenn Sie im Google Play Store nach dem Stichwort "Launcher" suchen, erhalten Sie rund 250 Treffer - darunter kostenlose wie auch kostenpflichtige Apps. In der Tabelle auf Seite 67 stellen wir Ihnen einige der beliebtesten aktuellen Launcher vor und zeigen Ihnen, was Sie bei der Installation und Konfiguration beachten sollten.
Der Austausch des Launchers ist unter Android problemlos sowie ohne Expertenwissen möglich, denn die verschiedenen Angebote stehen Ihnen als App im Google Play Store zur Verfügung. So gehört beispielsweise der kostenlose Nova Launcher mit über 50 Millionen Downloads zu den beliebtesten Launchern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Smartphone optimal auf Ihre Bedürfnisse hin einrichten können.
Beispiel Nova Launcher: Installation und Konfiguration
Laden Sie sich als Erstes den Launcher über den Google Play Store herunter - Android installiert und aktiviert diesen daraufhin automatisch auf Ihrem Smartphone. Zuvor gilt es allerdings, noch eine Reihe von Optionen während der Einrichtung festzulegen, wie etwa die Aktion zum Öffnen der App-Übersicht oder ob das Design hell oder dunkel sein soll.
Die weitere Konfiguration führen Sie über die Nova-Einstellungen durch, die Ihnen als separate App zur Verfügung stehen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die wichtigsten Parameter, mit denen Sie das Aussehen nach Ihren Wünschen gestalten können.
Ein sehr wichtiger Bereich bei jedem Smartphone ist der Startbildschirm mit seinen Icons und Widgets. Beim Nova Launcher finden Sie alle verfügbaren Homescreen-Einstellungen im Menüpunkt "Desktop". In der Anordnung legen Sie die Anzahl der Apps fest, die auf einer Seite erscheinen sollen - Standard ist hier ein Raster von 6 x 5 Apps. Auch die Größe der App-Symbole und der darunter befindlichen Schrift definieren Sie über dieses Menü.
Gerade für ein Android-9-Feeling gehört ein Such-Widget dazu, das Sie mit einem Suchanbieter verknüpfen. Nova verwendet hier im Standard die Google-App. Dank des Widgets lässt sich das Suchfenster beliebig auf dem Haupt-Desktop platzieren. Alternativ hierzu können Sie es auch innerhalb des Docks platzieren. In diesem Fall steht es auf jedem Desktop-Bildschirm zur Verfügung.
Sie können allerdings nicht nur die Ansicht des Homescreens, sondern auch die der App-Übersicht anpassen. Das finden Sie unter dem Menüpunkt "Übersicht". Neben dem Raster gibt es an dieser Stelle auch wieder die Möglichkeit, das Aussehen der Symbole festzulegen und im oberen Bereich des Fensters die häufig verwendeten Apps und eine Suchleiste einzublenden. Im Abschnitt "Gesten" bestimmen Sie, wie Sie in diese Ansicht gelangen.
Falls Sie auf dem Homescreen Apps mittels Ordner gruppieren - etwa thematisch - bietet Ihnen der Nova Launcher auch hier die Möglichkeit, das Aussehen zu gestalten. Sie können den Fensterstil, das Layout der Symbole sowie die Animation beim Öffnen des Ordners festlegen. Einstellbar sind zudem die Anordnung der Symbole bei geschlossenem Ordner und dessen Form.
Beim Menü "Erscheinungsbild" handelt es sich um einen Sammelplatz für Einstellungen rund um das Aussehen Ihres Homescreens. Dies beginnt beim Stil der Symbole - von rund bis quadratisch - und endet bei der App-Animation beim Öffnen. Unter diesem Menüpunkt haben die Entwickler des Nova Launchers auch noch verschiedene Einstellmöglichkeiten für die Benachrichtigungsleiste hinterlegt.
Die App kennt ebenfalls einen Dark Mode, den Sie entweder manuell oder automatisch aktivieren. In zweiterem Fall orientiert sich der sogenannte "Nacht-Modus" an der Zeit des Sonnenauf- und untergangs Ihres Standorts. Im unteren Fensterbereich lässt sich festlegen, für welche Ansichten des Launchers der Nacht-Modus gelten soll.
In der kostenlosen Version sind die Möglichkeiten der Gestensteuerung sehr eingeschränkt. Im gleichnamigen Menü legen Sie lediglich fest, was beim Drucken des Start-Buttons passieren soll. Falls Sie die kostenpflichtige Prime-Version einsetzen, stehen Ihnen weitere Gesten zur Verfügung, die Sie mit einer Funktion versehen können.
Als Standard festlegen: Zum Beispiel Nova Launcher
Welchen Launcher Sie letztlich auf Ihrem Smartphone als Standard nutzen möchten, können Sie auf verschiedenen Wegen festlegen. Beim Nova Launcher gibt es in den Einstellungen einen eigenen Menüpunkt hierfür, aber auch Android selbst verfügt über eine entsprechende Einstellung unter "Apps & Benachrichtigungen / Standard-Apps / Start-App". An dieser Stelle wählen Sie den Launcher aus, den Sie dauerhaft verwenden möchten. Wenn Sie den Punkt anklicken, erhalten Sie eine Übersicht aller installierten Launcher.
Praktisch: Für den Fall, dass Sie ein neues Smartphone haben, können Sie die bisherigen Einstellungen des Nova Launchers mitnehmen. Dafür steht noch eine abschließende Funktion zur Sicherung und für den Import für Sie bereit.
Fazit
Zahlreiche Betriebssysteme lassen sich bereits ab Werk in gewissem Umfang an die Vorlieben der Nutzer anpassen. Allerdings liegt den Herstellern dabei insbesondere eine komfortable Handhabung sowie eine ansprechende Optik am Herzen.
Wer jedoch eher den Funktionsumfang erweitern will, der muss meistens zu Drittanbieter-Themes und -Launchern greifen. Die Anwender nehmen dies dankbar an, was an Download-Zahlen von teils über hundert Millionen deutlich wird. Da die Installation in der Regel sehr einfach vonstatten geht, kann jeder seinen PC beziehungsweise das Smartphone problemlos an seinen persönlichen Geschmack anpassen. (PC-Welt)