Der Grund, warum sich das ursprünglich als reine Blogging-Software konzipierte Content Management System (CMS) WordPress im Laufe der Jahre zur weltweiten Nummer eins gemausert hat, liegt nicht nur in seiner einfachen und weitgehend Coding-freien Handhabung. WordPress eignet sich auch hervorragend für viele typische SEO-Aufgaben, die es für ein gutes Ranking bei Google & Co. zu erledigen gilt.
Wer also auf das CMS mit der eingängigen grafischen Benutzeroberfläche setzt, schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Mit WordPress lässt sich eine neue Webseite nicht nur optisch ansprechend aufsetzen, sondern Inhalte können auch relativ einfach für eine gute Platzierung in den Suchmaschinen optimiert werden. Dazu bedarf es nicht einmal tiefergehender Programmierkenntnisse.
Natürlich bewirkt auch WordPress keine Wunder: In den Suchmaschinenergebnissen von Google und anderen unter den Top drei zu landen, lässt sich nicht einfach so über Nacht realisieren. Es gibt aber Möglichkeiten, dem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Mit den folgenden drei SEO-Hebeln stellen Sie Ihre WordPress-Webseite auf einen nachhaltigen SERP-Erfolg ein (SERP = Search Engine Ranking Position). Optimalerweise gelingt das sogar schon in der Planungsphase eines neuen Webprojekts.
WordPress-SEO beginnt schon bei der Website-Planung
Wer von vornherein die bestmögliche technische und infrastrukturelle Basis für die neue WordPress-Installation einplant, hat später auch bei den Rankings der Suchergebnisse die Nase weit vorn. Wie überall, gilt auch in der digitalen Welt: Ein gutes Fundament zahlt sich aus. Auch wenn die typischen 1-Euro-Super-Schnäppchen-Webspace-Angebote verlockend klingen mögen - wer hier auf tönernen Füßen steht, hat spätestens dann ein Problem, wenn sich die Last erhöht. Und das passiert beim Aufbau einer schicken, neuen WordPress-Webseite oft schneller, als man vielleicht gedacht hat.
Der Grund: Den großen Funktionsumfang erkaufen sich die meisten WordPress-Webseiten durch den Einsatz zahlreicher Zusatzprogramme, sogenannter Plugins. Das ist zwar praktisch, weil man mit den Add-ons Planungs- und Programmieraufwand einsparen kann. Doch die Plugins drücken mit zunehmender Anzahl empfindlich auf die Performance-Werte der Website.
Befindet sich das eigene Webprojekt dann auch noch zusammen mit vielen anderen Fremd-Webseiten in einem kleinen Shared Webspace auf einem vollgestopften Billig-Server, macht sich das schnell in langen Ladezeiten, ruckeligen Übergängen und schlechten Google-Rankings bemerkbar. Google bewertet Webseiten nicht zuletzt anhand der Ladezeiten: Man möchte den Suchenden das schlechte Nutzererlebnis auf lahmen Webseiten weitgehend ersparen.
Was also tun? Setzen Sie nicht auf ein superbilliges Webspace-Angebot, sondern auf ein angemessen dimensioniertes WordPress-Hosting-Angebot - optimalerweise mit den folgenden, für gute Webperformance unerlässlichen Features:
schnelle PHP-Version, am besten PHP 7.3 oder höher,
Server-seitiges Caching, etwa mit OPcache,
Server-seitige Komprimierung mit beispielsweise gZIP oder deflate und
das moderne HTTP/2-Protokoll.
Fehlt auch nur ein einziger Punkt aus dieser minimalen Anforderungsliste, sollten Sie sich lieber gleich nach einem anderen Grundstock für Ihr neues WordPress-Projekt umsehen. Nur zusammen sorgen die aufgezählten Features für eine umfassende Performance-Grundkonfiguration des Webservers.
SEO-Helfer, die jede WordPress-Website braucht
Kennen Sie den größten Performance-Fresser, der sich auf fast allen WordPress-Webseiten findet? Es sind die Bilder. Hier wird auch erfahrenen Webdesignern, Webentwicklern und Content Managern immer wieder eine eigentlich praktische WordPress-Funktion zum Verhängnis wenn es um Performance geht: die automatische Bildanpassung! Die sorgt nämlich dafür, dass sich auch viel zu große Grafik- und Bildelemente wie von Zauberhand in das verwendete Template einpassen. Das passiert aber nur optisch - die eigentliche Dateigröße bleibt dabei unverändert. Und das kostet wertvolle Rechenleistung - bei jedem einzelnen Seitenaufruf.
Die gute Nachricht: Was sich früher nur mit großem Aufwand in den Griff bekommen ließ, übernehmen heute speziell dafür konzipierte Erweiterungen wie der EWWW Image Optimizer. Einmal installiert und konfiguriert, sorgt das leistungsfähige Plugin automatisch dafür, dass auch große Bild- und Grafikdateien nicht mehr zu den gefürchteten PageSpeed-Killern auf Ihrer WordPress-Webseite mutieren.
Ebenfalls sinnvoll ist das so genannte Lazy Loading, eine Optimierungstechnik, mit der Inhalte erst dann geladen werden, wenn sie ins Sichtfeld Ihrer Website-Besucher geraten - und nicht schon, wie sonst üblich, beim initialen Seitenaufbau. Damit wird das Herunterladen und Rendern von Inhalten, die nicht aktuell gebraucht werden, verzögert. Die Technik wird vor allem dann interessant, wenn eine Website viele eingebettete Videos und hochauflösende Bilder enthält. Lazy Loading lässt sich einfach über eine Stichwortsuche in der WordPress-Plugin-Bibliothek finden. Wer es nutzt, wird schnell feststellen, dass der gefürchtete Google SpeedTest gleich viel besser ausfällt.
Mit Performance-Optimierungs-Plugins wie Autoptimize oder W3 Total Cache lassen sich zudem Quellcode-Bestandteile wie CSS, HTML und JavaScript deutlich komprimieren. Sie bieten meist auch noch die Möglichkeit, weitere Browser-Caching-Optionen zu aktivieren. Kleiner Tipp: Wer bereits bei der Serverauswahl auf die wichtigsten Performance-Features geachtet hat, kann diesen Punkt vergessen. Dann ist bereits von Haus aus für ein optimales Caching gesorgt, das keine Wünsche offen lässt - und in der Regel jede CMS-indizierte Option deutlich übertrifft.
Ein leistungsfähiges, idealerweise ebenfalls vorinstalliertes Content-Delivery-Netzwerk (CDN) ist eine weitere wichtige Optimierungsstellschraube auf CMS-Ebene. Denn immer dann, wenn die Distanz zwischen dem eigenen Serverstandort und dem Ort, an dem ein User auf die WordPress-Webseite zugreifen will, zu groß ist, gehen wertvolle Millisekunden an Antwortzeiten drauf. Durch seine Netzwerkstruktur verringert ein CDN diese Latenzen deutlich und trägt damit zu einem schnellen Nutzererlebnis bei, das sich schließlich auch wieder in besseren SEO-Ergebnissen niederschlägt.
Content-Optimierung: Oft vergessen, aber wichtig
Auch wenn die genannten technischen Einstellungen auf Server- und WordPress-Systemebene die Grundlage für erfolgreiche WordPress-SEO bilden, kommt es am Ende doch oft am meisten auf den letzten Optimierungsschritt an: den bestmöglichen Content für die Besucherinnen und Besucher der Website (und damit auch für die Suchmaschinen) bereitzustellen.
Zum Glück gibt es auch für diese Aufgabe gleich eine ganze Reihe an hilfreichen Plugins, die Webmastern das Leben erleichtern. Als eines der beliebtesten Programme für WordPress-SEO hat sich in den letzten Jahren das Plugin Yoast SEO etabliert, das sich über die Stichwortsuche in der eingebauten Plugin-Bibliothek finden und installieren lässt.
Es unterstützt beim Erstellen neuer Beiträge dabei, inhaltlich, Keyword-technisch und von der Textlänge her den Nagel auf den Kopf zu treffen. Wichtige Meta-Informationen wie Title, Description und sogenannte Open Graph-Daten lassen sich mit dem praktischen Plugin schnell und einfach hinterlegen. (hv)