Vermutlich als Reaktion auf die jüngsten Bemühungen der Europäischen Union, nach dem Scheitern des US Privacy Shield die persönlichen Daten ihrer Mitglieder bei der Nutzung von Cloud-Diensten besser zu schützen, hat Google Cloud Sovereign Controls for Google Workspace angekündigt. Mit den geplanten Änderungen erhalten Workspace-Benutzer eine erweiterte Palette von Zugriffskontrollen sowie die Möglichkeit, umfassende Protokollberichte über Datenzugriffe und -aktionen zu erstellen.
Europäische Kunden werden außerdem in der Lage sein, eine stärkere Client-seitige Verschlüsselung zu erzwingen, die Workspace-Nutzern erstmals im vergangenen Juni angeboten wurde. Aktuell ist die Verschlüsselung allgemein für Google Drive, Docs, Sheets und Slides verfügbar, es ist jedoch geplant, die Funktionalität bis Ende 2022 auf Gmail, Google Calendar und Meet auszuweiten.
Workspace-Nutzer können außerdem den Zugriff des Google-Supports über die Zugriffsgenehmigung einschränken beziehungsweise freigeben. Zudem kann der Kunden-Support über die Zugriffsverwaltung regional auf in der EU ansässige Support-Mitarbeiter beschränkt werden. Google bietet außerdem einen fortlaufenden Support durch Google-Engineering-Mitarbeiter über eine virtuelle Remote-Desktop-Infrastruktur.
Bereits heute ist es möglich, dass Kunden mithilfe von Datenregionen den Speicherort ihrer Daten im Ruhezustand kontrollieren. Bis Ende 2023 plant Google, diese Funktion zu erweitern und es den Kunden ermöglichen, sowohl die Datenspeicherung als auch die Datenverarbeitung in der Region zu kontrollieren, zusammen mit einer Kopie im Land.
"Wir hören oft von politischen Entscheidungsträgern und Geschäftsführern in der Europäischen Union, dass die Sicherstellung der Souveränität ihrer Cloud-Daten durch Regionalisierung und zusätzliche Kontrollen des administrativen Zugriffs von entscheidender Bedeutung ist", erklärt Javier Soltero, Vice President und General Manager für Google Workspace, in einem Blogbeitrag zu den Änderungen.
Sovereign Controls soll laut Google ab Ende 2022 verfügbar sein, zusätzliche Funktionen wie die Kontrolle des Datenstandorts sind für 2023 geplant. (mb)
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der Schwesterpublikation Computerworld.