Surface Precision Mouse

Maus-Flaggschiff im Test

26.01.2018
Von  und
Mark Hachmann ist Senior Editor bei PC World.com und beschäftigt sich hauptsächlich mit Microsoft und Mikrochips. Zuvor schrieb er unter anderem für die Portale PCMag, BYTE, eWeek und ReadWrite.


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Mit maximalem Komfort und Feature-Reichtum will die Surface Precision Mouse aus dem Hause Microsoft das neue Maus-Nonplusultra darstellen. Wir haben die Luxus-Peripherie getestet.

Schon seit einiger Zeit bietet Microsoft in den USA mit der Surface Precision Mouse eine neue Luxus-Peripherie (nicht nur) für Surface-Besitzer an. Ab Mitte Februar 2018 wird die Präzisions-Maus im Surface-Look - gemeinsam mit dem Surface Book 2 in 15 Zoll - auch in Deutschland erhältlich sein.

Ab dem 14. Februar ist Microsofts Surface Precision Mouse auch in Deutschland erhältlich. Wir sagen Ihnen, was die Maus taugt.
Ab dem 14. Februar ist Microsofts Surface Precision Mouse auch in Deutschland erhältlich. Wir sagen Ihnen, was die Maus taugt.
Foto: Mark Hachman / IDG

Unsere Kollegen von der PC World konnten die Surface Precision Mouse bereits ausgiebig in einem ersten Test unter die Lupe nehmen. Wir sagen Ihnen, ob die 110-Euro-Maus ihrem Preis - und dem Surface Brand - gerecht wird.

Die Luxus-Maus im Surface-Stil

Mit ihren Abmessungen (122,6 x 77,6 x 43,3 mm) ist die neue Surface-Maus von Microsoft insbesondere für Menschen mit größeren Händen geeignet, die gerne ihre gesamte Handfläche auf der Maus "ablegen" wollen. Wer eine möglichst schlanke Maus für zarte Finger sucht, ist hier weniger gut aufgehoben. Mit einer maximalen Punktdichte von 3200 DPI eignet sich die neue Surface Mouse auch für PC-Präzisionsarbeiten - in Sachen Gaming gibt es diesbezüglich allerdings deutlich leistungsfähigere Optionen. Dank ihres Gewichts von 135 Gramm (Batterien inklusive) gleitet die Surface Precision Mouse problemlos über sämtliche Oberflächen.

Designtechnisch orientiert sich auch die Präzisionsmaus am typischen Surface-Stil: Minimalismus meets silber-grau. Die Precision Mouse verbindet sich entweder über Bluetooth Low Energy (4.0 bis 4.2) oder per USB-2.0-Kabel mit Ihrem Rechner. Letzteres fungiert auch als Ladekabel für den (nicht austauschbaren) integrierten Akku, der es auf eine Laufzeit von knapp drei Monaten bringen soll. Zwar ist Microsofts Surface Precision Mouse mit Windows 7, 8 und 10 kompatibel, allerdings funktioniert die Luxus-Maus unter Windows 7 ausschließlich kabelgebunden.

Der Akku der Surface Precision Mouse wird per USB-Kabel aufgeladen. Windows-7-User müssen sich an diesen Anblick gewöhnen.
Der Akku der Surface Precision Mouse wird per USB-Kabel aufgeladen. Windows-7-User müssen sich an diesen Anblick gewöhnen.
Foto: Mark Hachman / IDG

Zusätzlich zu den beiden "Haupt"-Tasten, fungiert auch das metallene Rad der Maus als Button. Auf der linken Seite der Surface-Precision-Maus befinden sich darüber hinaus drei programmierbare Seitentasten. Laut Microsoft erlaubt die Präzisionsmaus mit Surface-Branding sowohl vertikales, als auch horizontales Scrolling. Allerdings greift diese Beschreibung etwas zu kurz, denn das ist nur möglich, wenn man das Mausrad klickt und die Maus anschließend seitlich bewegt - über das Rad selbst lässt sich nicht horizontal scrollen. Die Punktdichte der Flaggschiff-Maus von Microsoft lässt sich - wie bei einigen Gaming-Mäusen - konfigurieren. Und zwar über Software in 200-DPI-Schritten (400 bis 3200 DPI).

Precision Mouse - auch für Linkshänder?

Die circa zehn Prozent der Menschheit, die lieber die linke Hand für Alltagstätigkeiten benutzen, haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: Verschmierte Tinte, widerspenstige Golfschläger, unpraktische Handschaltungen in Autos - und Computer-Mäuse. Denn im Namen der Ergonomie weisen Mäuse für Rechtshänder typischerweise einen "Linksdrall" auf, um das Gewicht der rechten Hand vollständig aufnehmen zu können. Das kann dazu führen, dass Linkshänder dieselbe Maus als höchst unkomfortabel empfinden. Im Fall der Surface Precision Mouse ist das nicht so. Microsoft hat hier eine wirklich gute Balance gefunden, die auch Linkshändern grundsätzlich die problemlose Nutzung der Präzisionsmaus im Surface-Style ermöglicht.

Die Surface-Präzisions-Maus ist für größere Hände besonders gut geeignet.
Die Surface-Präzisions-Maus ist für größere Hände besonders gut geeignet.
Foto: Mark Hachman / IDG

In der Praxis arbeiten Rechtshänder dennoch erheblich komfortabler. Das liegt besonders an den drei programmierbaren Buttons, die sich auf der linken Seite der Precision Mouse befinden - direkt über der ebenfalls willkommenen Daumenablage. Während sich Rechtshänder über die praktischen, programmierbaren Zusatzfunktionen (und den Ruheraum für den Daumen) freuen, sind die Linkshänder von der so erzwungenen, ziellosen Ringfinger-Drückerei enttäuscht. Im Grunde kaufen Anhänger der Sinistralität also eine schicke, moderat komfortable und teure Zwei-Button-Maus, während Rechtshänder in den Genuss aller Features kommen.

Dank Plug-and-Play-Funktionalität lassen sich die Grundeinstellungen der Surface Precision Mouse über die Gerätesteuerung bei Windows 10 konfigurieren: Hier gibt es unter anderem Feintuning-Optionen für Haupttasten und Mausrad. Und die anpassbare Punktdichte? Nun dazu braucht man eine gesonderte Microsoft-App. Im Gegensatz zu Logitech, deren Control Center Software direkt beim Verbinden einer Maus sichtbar wird, hat Microsoft sein "Maus- und Tastatur-Center" allerdings unerfindlicher Weise im Netz "versteckt".

Microsofts "Maus- und Tastatur-Center" bietet vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten und ist Besitzern der Surface Precision Mouse ans Herz zu legen.
Microsofts "Maus- und Tastatur-Center" bietet vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten und ist Besitzern der Surface Precision Mouse ans Herz zu legen.
Foto: Mark Hachman / IDG

Einmal installiert, gibt die App einen guten Überblick über alle Konfigurationsmöglichkeiten. Leider gestaltet sich das Einstellen der Maus selbst ziemlich umständlich - es wäre schön, wenn Microsoft hier eine Lösung findet, das "Maus- und Tastatur-Center" in Windows einzuweben. Oder dafür sorgt, dass sich die Software beim erstmaligen Verbinden der Precision Mouse automatisch installiert.

Windows-Rechner wechsle dich!

Eines der interessantesten Features des Surface-Präzisionswerkzeugs nennt sich "Smart Switch" und bezeichnet quasi die nahtlose Verwendung der Maus für mehrere PCs oder Rechner. Insgesamt lässt sich die Surface Precision Mouse mit bis zu drei verschiedenen Windows-Systemen gleichzeitig koppeln. Ist auch das "Maus- und Tastatur-Center" auf allen Rechnern installiert, können Sie den Mauszeiger einfach von einem Rechner zum nächsten "ziehen" - so, als wären die Screens miteinander verbunden. Im Praxistest funktionierte das Feature gut - allerdings braucht die Surface-Maus einige Sekunden, um zwischen den Rechnern zu "switchen".

Über Sinn und Unsinn dieses Features lässt sich trefflich diskutieren. Uns jedenfalls hat der elegante Wechsel zwischen Desktop-System und Tablet im Test gut gefallen - insbesondere dann, wenn ersteres gerade mit rechenintensiven Aufgaben beschäftigt war. Nicht vergessen: Ein Keyboard braucht man am zweiten System trotzdem noch, denn im Moment ist die Surface Precision Mouse das einzige Peripherie-Gerät, das "Smart Switch" unterstützt. Künftig könnte das Feature aber durchaus auch in Tastaturen zum Einsatz kommen.

Die Surface Precision Mouse von Microsoft kann mit den Top-Geräten anderer Hersteller - insbesondere Logitech - locker mithalten, ist aber nicht frei von Makeln. Wer kleinere Eingabegeräte schätzt, Linkshänder ist und erwartet, dass die Konfiguration wie "aus einem Guß" vonstatten geht, könnte durchaus enttäuscht werden. Wer hingegen Rechtshänder ist, Wert auf Ästhetik und Verarbeitung legt und/oder ein Surface Pro, Book oder Studio sein Eigen nennt, kann mit der Surface Precision Mouse nicht viel falsch machen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation PC World.