Smartphones, Tablets, Surfsticks und Router

Markt für LTE-Endgeräte entwickelt sich

22.11.2012
Waren Anwender zunächst auf das LTE-Equipment der Netzbetreiber angewiesen, so entwickelt sich nun ein offener Endgerätemarkt.

Die Markteinführung von UMTS vor rund zehn Jahren war auch deshalb problematisch, weil die ersten UMTS-Devices kaum zu gebrauchen waren: Die Anwender klagten über Abstürze, kurze Akkulaufzeiten etc. Doch die Hersteller scheinen gelernt zu haben. Von solchen Kinderkrankheiten ist bei LTE nichts zu hören. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die LTE-Geräte anders als damals die UMTS-Devices keine kompletten Neuentwicklungen sind, sondern Weiternetwicklungen der bereits marktgängigen Topmodelle. Fast alle namhaften Hersteller offerieren ihre Top-Smartphones auch als LTE-Version.

Drei Gerätearten

Im Grundsatz betrifft LTE drei Gerätekategorien: Endgeräte wie Smartphones und Tablets, Surfsticks und Router. Sollen Geräte auf dem offenen Markt - also nicht vom Carrier - gekauft werden, so ist vor allem darauf zu achten, welche Funkfrequenzen sie beherrschen: Hierzulande sollte ein Device 800, 1800 sowie 2600 Megahertz unterstützen, damit sich LTE in allen Netzen verwenden lässt. Schwieriger wird es, wenn das Gerät auch im Ausland - Stichwort Roaming - eingesetzt werden soll. In den USA funkt LTE mit 700, 1900 sowie 2100 Megahertz, und in Asien sind 850, 2100, 2300 sowie 2500 Megahertz üblich. Eine Problematik, die sowohl Smartphones als auch Surfsticks betrifft.

Telefonieren mit VoLTE

Wer ein Smartphone anschaffen möchte, sollte darauf achten, dass es heute schon Voice-over-LTE-(VoLTE-)tauglich ist, damit später im LTE-Netz wirklich über IP telefoniert werden kann. Experten gehen davon aus, das VoLTE 2013, spätestens aber 2014 in den Netzen Einzug halten wird. Dieser Aspekt ist auch beim Router-Kauf ein Thema, wenn etwa später bei der Filialvernetzung über LTE auch die klassische Sprachtelefonie mit abgedeckt sein soll.

Der LTE-Router-Markt teilt sich heute in zwei Segmente auf: eher Consumer-orientierte Modelle von Herstellern wie AVM, die auch oft von den Netzbetreibern als CPE-Devices verwendet werden, sowie LTE-Router für den professionellen Bereich, die von Anbietern wie Lancom stammen. Letztere verfügen in der Regel über ausgeklügeltere Administrationsfunktionen. Zudem erlauben sie häufig die Einrichtung einer Backup-Connection, etwa über UMTS. Angesichts der noch jungen LTE-Technik ist dieses Feature bei der Standortvernetzung durchaus empfehlenswert.

Je nach Empfangssituation sind im Business-Umfeld sogenannte LTE-Range- oder Air-Extender eine nützliche Investition. Hinter dem hochtrabenden Begriff verbirgt sich nichts anderes als eine LTE-Außenantenne, um einen störungsfreien Empfang zu gewährleisten. Aufgrund der divergierenden Funkfrequenzen können Antennen, die für UMTS oder HSPA gekauft wurden, nicht verwendet werden. Um flexibel zu sein, empfehlen sich Mehrbereichsantennen, die für alle Funktechniken geeignet sind.