Und dennoch ist es genauso: Ausgerechnet ”Mac@IBM” heißt das Mitarbeiterwahlprogramm, welches IBM-CIO Fletcher Previn jüngst auf der Jamf Nation User Conference in Minneapolis (12. bis 14. November) präsentierte. Zum jährlichen Treffen des Apple-Community-Forums ”Jamf Nation“ sind demnach in diesem Jahr rund 2.000 Teilnehmer in Minneapolis zusammengekommen. Jamf sieht sich selbst als Standard für die Verwaltung von Apple-Geräten, unabhängig davon, ob man in einem Kleinbetrieb oder in einem Großunternehmen mit Macs, iPads, iPhones oder Apple-TV zu tun hat. Speziell für IT-Profis gibt es das Angebot Jamf Pro.
Seit 2015 lässt IBM im Rahmen des Mac@IBM-Programms Mitarbeitenden die Wahl, ob sie im Office lieber Mac oder PC nutzen wollen. Seitdem sind der Meldung zufolge bei IBM über 290.000 Apple-Geräte in Betrieb genommen worden. Mit dem Ergebnis, so IBM, dass Mitarbeiter, die Mac verwenden, häufiger im Unternehmen blieben und in Sachen Leistung die Erwartungen im Vergleich zu PC-Nutzern öfter übertreffen: 22 Prozent mehr macOS-Benutzer als Windows-Benutzer haben demzufolge die von ihnen erwartete Leistung überboten. Außerdem waren hochvolumige Verkaufsabschlüsse bei macOS-Anwendern in der Regel um 16 Prozent höher als bei Windows-Anwendern.
Die Ergebnisse bestätigen ferner, dass das Angebot von Wahlmöglichkeiten neben der IT-Effizienz und den niedrigeren Gesamtbetriebskosten auch einen strategischen Mehrwert für das Unternehmen bietet, heißt es in der Betrachtung weiter.
macOS-Anwender erzielen dabei einen höheren ”Net Promoter Score” als Windows-Nutzer: 47,5 im Vergleich zu 15. Außerdem sei es um 17 Prozent weniger wahrscheinlich, dass sie IBM verlassen. macOS-Anwender sind auch zufriedener mit der Verfügbarkeit von Drittanbieter-Software bei IBM. Nur 5 Prozent der macOS-Benutzer fragen demnach zusätzliche Software an, verglichen mit 11 Prozent der Windows-Benutzer.
Laut Fletcher Previn benötigen macOS-Benutzer und -Geräte deutlich weniger Unterstützung. Aktuell sind sieben IT-Mitarbeiter mit dem Support von 200.000 macOS-Geräten befasst, während für 200.000 Windows-Geräte 20 IT-Mitarbeiter nötig sind. Das entspricht einem 186 Prozent höheren Support-Aufwand für Windows-Geräte.
Das alles ist für Apple und Mac-Fans natürlich schön zu hören. Und klingt trotzdem immer noch wie eine Ironie der Geschichte. Denn um seinen ersten Macintosh publikumswirksam anzukündigen, hatte die Werbeagentur TBWA zusammen mit Blade-Runner-Regisseur Ridley Scott im Auftrag von Apple einen Werbespot kreiert, der beim Super Bowl 1984 zur besten Sendezeit lief und trotz seiner nur einminütigen Dauer nachhaltige ikonische Wirkung zeigte: denn die durch Big Brother (synonym für IBM) unterdrückte anonyme Masse fand durch eine amazonenartige junge Frau mit Macintosh-Logo auf dem T-Shirt und einem Vorschlaghammer, mit dem sie die Welt vom Anblick des großen Bruders befreite, zu sich selbst und zeigte, ”warum 1984 nicht werden würde wie 1984” (gemeint ist wie in dem dystopischen und gleichnamigen Roman von George Orwell).
Mac@IBM? Das ist die Realität in 2019 und das seit nunmehr schon vier Jahren. Beeindruckend, wie sich die Zeiten auch in dieser Hinsicht geändert haben … (Macwelt)