Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Open-Source und Linux in der postapokalytischen und letzten Kalenderwoche 2012. Allerdings ist der Weltuntergang wohl ausgefallen. Vielleicht meinten die Maya gar nicht den Weltuntergang, sondern haben die finale Version von Enlightenment 17 vorausgesagt.
Linux Mint hat sich mit einem Doppelpack gemeldet. openSUSE 12.3 Milestone 2 ist testbereit. Hochwertige Spiele zum Sonderpreis stehen im Humble Indie Bundle 7 bereit.
- Liunx Mint 14 Xfce:
Eine neue Geschmacksrichtung der beliebten Linux-Distribution. - Hintergründe:
Die Wallpaper sind von Profifotografen beigesteuert. - Grafik:
Unter anderen finden Sie GIMP vorinstalliert. - Humble Indie Bundle 7:
Legend of Grimrock ist ein klassischer Dungeon Crawler. - Eigene Datenwolke:
ownCloud-Client 1.1.4 steht zur Verfügung.
Linux Mint 14 Xfce und LMDE Update Pack 6
Ab sofort steht eine Xfce-Variante von Linux Mint 14 "Nadia" zur Verfügung. Sie basiert auf Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal" und bringt Xfce 4.10 mit sich. MDM sorgt für einen Anmeldebildschirm, der sich mit GDM2-Themes anpassen lässt.
In Sachen Software-Manager setzen die Entwickler einen eigenen apt-Client ein, der auch mit debconf umgehen kann. Somit brauchen Anwender kein Synaptic mehr, um Pakete wie Wine oder Microsoft Fonts zu installieren.
Der Starmedienhersteller wurde durch die Eigenentwicklung MintStick ersetzt. Wie die Hauptversion auch, bringt Mint 14 Xfce einen Fallback-Modus in Sachen DNS-Server mit sich. Sollte sich keiner erreichen lassen, versucht das Betriebssystem automatisch OpenDNS zu kontaktieren. Sie finden Download-Links in der offiziellen Ankündigung.
Linux Mint Debian Edition, oder auch LMDE, ist semi rolling. Theoretisch muss der Anwender nie wieder neu installieren. Nach ausgiebigen Tests gibt es dann und wann ein Update-Paket. Dieses versorgt das Betriebssystem mit Aktualisierungen.
Die Entwickler haben nun Update Pack 6 ausgegeben. Anwender von LMDE können es einspielen, indem sie den Spiegel-Server wechseln. Dazu ist ein wenig Handarbeit notwendig, was allerdings nicht wirklich kompliziert ist. UP6 kommt deswegen nicht vollautomatisch, da man die Entscheidung zu einer Aktualisierung beim Anwender lassen möchte.
ownCloud Client 1.1.4 und 1.2.0 Beta
Die Entwickler der persönlichen Datenwolke ownCloud haben eine Wartungs-Version des Synchronisations-Clients zur Verfügung gestellt. Ausgabe 1.1.4 bessert zwei Fehler bei csync aus. Schwierigkeiten bei der Synchronisation gemeinsam genutzter Ordner und bei Dateien größer als zwei GByte gibt es allerdings weiterhin.
Weiterhin gibt es eine erste Beta-Version von ownCloud-Client 1.2.0. Die Software gibt bessere Fehlerberichte aus. Die Testversion ist mit einem Watcher auf dem Client ausgestattet, womit kein Polling mehr notwendig ist. Außerdem stellt die neueste Version weniger Anfragen an den Webserver. Mittels qtkeychain ist ein sicheres Speichern des Passworts möglich.
Die Entwickler raten davon ab, die Beta-Version in produktiven Umgebungen einzusetzen. Wenn, dann sollte man auf jeden Fall eine Datensicherung machen. Wer ein Testsystem hat oder sich für die neue Version interessiert, kann diese für Linux, Mac OS X oder Windows herunterladen.
openSUSE 12.3 Milestone 2
Mehr als 470 Pakete wurden aktualisiert. Am Sichtbarsten für den Anwender ist der Sprung bei LibreOffice von 3.5.4 auf 3.6.3. Das verbessert unter anderem die Kompatibilität zum Dateiformat DOCX.
Weiterhin ist KDE 4.10 Beta 2 in Factory verfügbar. Da man openSUSE 12.3 mit KDE 4.10 oder 4.10.1 ausliefern möchte, hat man sich entschieden, Testversionen von KDE 4.10 frühzeitig zu integrieren.
Als alternative Desktop-Umgebung stünde auch GNOME 3.6.3 bereit. Freunde der Virtualisierung werden sich über QEMU 1.3.0 freuen. Damit lassen sich Live-Migrationen von virtuellen maschinen einfacher realisieren. Sie finden weitere Informationen zu openSUSE 12.3 Milestone 2 in den Veröffentlichungshinweisen.
Enlightenment 17
Über elf Jahre hat es gedauert, bis eine finale Version von Enlightenment 17 am 21.12.2012 zur Verfügung gestellt wurde. Der Hauptentwickler hat wenig Tamtam darum gemacht und lieber eine Liste mit Danksagungen veröffentlicht.
Sie können den Quellcode von E17 aus dem Download-Bereich der Projektseite beziehen. Wer nicht selbst kompilieren möchte, finden Installations-Hinweise und Binärpakete links unten auf der Seite. Derzeit gibt es diese für Ubuntu, Arch Linux, Gentoo, Slackware, openSUSE, SLE, Fedora, CentOS und Mandriva.
Linux-Kernel 3.8-rc1
Nach eigenen Angaben hat sich Linus Torvalds mit einem Glas Glühwein den Anfragen aus dem recht umfangreichen Merge-Fenster angenommen.
63 Prozent der Änderungen seien in den Treibern zu finden. 18 Prozent der Änderungen betreffen Architektur. Davon ist ein großer Teil wiederum ARM-spezifisch. Nennenswert ist auch die Aufnahme des für Flash-optimierten Dateisystems f2fs.
Wie immer bittet der Linux-Vater um ausführliche Tests. Den Quellcode gibt es auf kernel.org.
VirtualBox 4.2.6
Oracle hat eine Wartungs-Version von VirtualBox 4.2.x ausgegeben. In erster Linie bessert die neue Version Fehler aus, darunter mehrere in Sachen 3D-Unterstützung.
Für die Linux-Version hat man ein Problem mit Bridged Networking bereinigt. Sie finden weitere Informationen im Changelog. Die neueste Version können Sie hier beziehen.
Humble Indie Bundle 7
Wer sich die Feiertage lieber mit Computer-Spielen versüßt, kann sich über das Humble Indie Bundle 7 freuen. Wenn Sie mehr als den Durchschnitt bezahlen, bekommen sie zu The Binding of Isaac (plus DLC, Wrath of the Lamb), Closure, Shank 2 und Snapshot noch den Dungeon Crawler Legend of Grimrock und Dungeon Defenders oben drauf. Letzteres basiert auf der Unreal Engine 3 und wurde von Ryan "Icculus" Gordon portiert.
Das neueste Software-Bündel bringt aber auch einen Film mit sich: Indie Game: The Movie. Es geht um das Thema, wie man ein Spiel eigentlich auf die Beine stellt. Wie immer können Sie bezahlen, was Sie möchten und einen Teil des Geldes der Electronic Frontier Foundation oder wohltätigen Zwecken zukommen lassen.
Frohe Weihnachten!
Die COMPUTERWOCHE wünscht Ihnen ein frohes Fest und ein paar angenehme Feiertage. Vor allen Dingen den Systemadministratoren wünschen wir wenig Noteinsätze über Weihnachten!