Ziel des von Nicholas Negroponte gestarteten Projekts "One Laptop per Child" ist die Produktion eines Notebooks, das für 100 Dollar pro Stück an Regierungen von Entwicklungsländern verkauft wird. Diese sollen Schulkinder damit ausrüsten. Die erste Bestellung aus Uruguay über 100.000 OLPCs - den sogannaten XO-Laptops - wurde bereits getätigt, über weitere 300.000 Stück wird noch verhandelt. Der Preis eines OLPCs stieg von ursprünglich kalkulierten 100 Doller auf mindestens das Doppelte an. Jedoch hängt der Endpreis von der Anzahl der bestellten Geräte ab. 200 US-Dollar kostet das OLPC, wenn man mindestens 10.000 Stück bestellt. 249 Dollar schlagen zu Buche, wenn man zwischen 1.000 und 10.000 Stück kauft. Ansonsten sind 299 Dollar pro Notebook fällig.
Zukünftige Geschäfte der Non-Profit-Organisation könnten noch vor der Erstauslieferung nach Uruguay am 12. November dieses Jahres ins Straucheln geraten. Grund dafür: Kommerzielle Hersteller haben die neue "Nische" erkannt und prompt mit eigenen Modellen reagiert.
Der Hersteller Asus bietet beispielsweise seit kurzem den auf Linux basierenden Eee-PC an. Dieser ist ebenfalls ab 299 Doller zu haben. Auch Everex kündigte einen Linux basierten Laptop mit x86 Processor unter 300 Dollar an. Ob eine Massenbestellung auch bei den komerziellen Herstellern den Preis bestimmt, ist bisher nicht bekannt gegeben worden.
Analysten glauben, dass Kunden aus Entwicklungsländern wegen der stetig fallenden Preise statt zum XO-Laptop zu kommerzieller Ware greifen könnten. Kindern in Entwicklungsländern sollen die Laptops nicht nur beim Lernen helfen, sondern zugleich an moderne Informationstechnologie heranführen.
Es bleibt also vorerst abzuwarten, in welche Richtung sich dieser neu gebildete Markt entwickelt. (wh/pcwelt)