Festplatten mit kurzer Zugriffszeit bei zufälligen Lese- und Schreibzugriffen sind besonders geeignet, um Betriebssystem und Programme aufzunehmen. Bei der Ausführung von Windows oder Programmen muss nämlich ständig in den unterschiedlichsten Dateien gelesen und geschrieben werden. Bei Laufwerken, die vorwiegend Benutzerdaten wie Musik, Bilder, Videos und Texte speichern, sind das sequenzielle Lesen und eine hohe Transferrate entscheidender. Messen Sie jetzt die Leistung Ihrer Festplatten.
HD Tune konfigurieren: Das englischsprachige Programm HD Tune führt Leistungstests bei Festplatten durch. Klicken Sie dazu im Programmfenster auf das Zahnrad und anschließend auf „Benchmark“. Jetzt können Sie die Genauigkeit des Tests sowie die Größe der auszulesenden Datenblöcke festlegen. Der Standardwert „64 KB“ unter „Block Size“ ist für herkömmliche Platten mit gemischten Inhalten ein guter Kompromiss. Wenn Sie nur große Dateien auf der Platte haben, können Sie den gelesenen Test-Datenblock auch größer wählen. Weit unter 64 KB, etwa auf die Standard-Sektorgröße von 512 Byte, sollten Sie aber nicht gehen, da die Leistung hier zu stark einbrechen würde, um noch ein praxisnahes Ergebnis zu liefern.
Bei SSDs sieht das etwas anders aus: Bei diesen Platten können Sie die physikalische Sektorgröße von 4 KB auch als „Block Size“ auswählen. Wenn Sie außerdem „Full test“ wählen, wird jeder Sektor der Platte durchgemessen. Das ist zwar genau, dauert allerdings auch sehr lange. Mit „Partial test“ können Sie die Geschwindigkeitsverteilung hochrechnen lassen. Das geht deutlich schneller. Nachdem Sie Ihre Wahl getroffen haben, klicken Sie auf „OK“.
Transferraten und Zugriffzeiten messen: Öffnen Sie nun die Registerkarte „Benchmark“, und klicken Sie auf „Start“. Je nachdem, wie Sie HD Tune konfiguriert haben, kann die Messung Minuten, aber auch Stunden dauern. Danach sehen Sie bei herkömmlichen Festplatten eine Geschwindigkeits-Kurve, die von links nach rechts abfällt. Das liegt daran,dass die Scheiben in der Festplatte wie eine Schallplatte von außen nach innen gelesen werden. Da die Rotationsgeschwindigkeit der Scheiben und die Größe der Sektoren darauf jedoch gleich bleiben, ist die Bahngeschwindigkeit am äußeren Rand natürlich deutlich höher als innen, und somit ist die Transferrate außen auch höher als innen.Nach der Messung der Transferrate (blaue Linie) sehen Sie im Feld „Average“ die durchschnittliche Transferrate der gewählten Festplatte in MB/s.
Daraufhin misst HD Tune die Zugriffszeiten auf das Laufwerk (gelbe Punkte). Ist auch das erledigt, sehen Sie im Feld unter „Access Time“ die durchschnittliche Zugriffszeit in Millisekunden (ms). Idealerweise sollte eine Datenfestplatte hohe Transferraten und Ihre System-/Programme-Festplatte die kürzeste Zugriffszeit haben. Da das nicht immer so zu organisieren ist, können Sie versuchen, aus Ihren Festplatten etwas mehr Leistung herauszuholen.Laufwerk defragmentieren: Sie können die gefühlte Zugriffsgeschwindigkeit auf Ihre Festplatten optimieren, indem Sie die Laufwerke defragmentieren. Dazu starten Sie bei Windows Vista und 7 die standardmäßige Funktion unter „Windows-Symbol -> Alle Programme -> Zubehör -> Systemprogramme -> Defragmentierung“. Anschließend wählen Sie im Hauptfenster ein Laufwerk aus und klicken auf „Datenträger analysieren“. Nach wenigen Sekunden sehen Sie den Fragmentierungsgrad des Laufwerks.Falls dieser zweistellig ist, klicken Sie auf „Datenträger defragmentieren“.
Bei Windows XP ist die Standardfunktion unzulänglich. Nutzen Sie bei diesem Betriebssystem besser das Programm Auslogics Disk Defrag. Nachdem Sie es installiert und gestartet haben, sehen Sie alle verfügbaren Festplatten-Laufwerke jeweils mit einem Haken davor aufgelistet. Klicken Sie dann auf den kleinen Pfeil neben „Defragmentieren“ und auf „Analysieren“. Ist die Analyse abgeschlossen, entfernen Sie die Haken vor allen Laufwerken, die einen einstelligen Fragmentierungsgrad haben, und klicken danach auf „Defragmentieren“.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.