Datenbankspezialist Oracle vermeldete für das dritte Quartal seines Fiskaljahrs 2021, das Ende Februar abgeschlossen wurde, einen Nettogewinn von gut fünf Milliarden Dollar. Das ist fast doppelt so viel wie im vergleichbaren Vorjahresquartal, als unter dem Strich knapp 2,6 Milliarden Dollar zu Buche standen. Oracle profitierte dabei allerdings von einer Steuergutschrift in Höhe von 1,75 Milliarden Dollar. Diese resultierte dem Hersteller zufolge aus einer teilweisen Neuordnung der rechtlichen Unternehmensstruktur, die zu einer konzerninternen Übertragung bestimmter geistiger Eigentumsrechte geführt habe. Das habe sich sehr positiv auf die Steuerlast ausgewirkt.
Cloud-Erfolge - oder doch nicht?
Oracles Umsatz betrug in den Monaten Dezember 2020 bis Februar 2021 knapp 10,1 Milliarden Dollar. Das bedeutet ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (9,8 Milliarden Dollar). Den Löwenanteil an den Einnahmen macht der Posten Cloud Services und Lizenzwartung aus – mit fast 7,3 Milliarden Dollar (plus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr) entspricht das fast drei Vierteln der Gesamterlöse. Die Lizenzeinnahmen – Cloud wie On-Premises – legten um vier Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Dollar zu.
CEO Safra Catz stellte die Fortschritte im Cloud-Geschäft heraus: "Wir konnten unseren enormen Vorsprung im Cloud-ERP-Markt weiter ausbauen." Fusion ERP sei um 30 Prozent und Netsuite ERP um 24 Prozent gewachsen. Lawrence Ellison, Gründer, Chairman und Technikchef von Oracle, stieß in das gleiche Horn: "In diesem Quartal hat Oracle Verträge im Gesamtwert von Hunderten von Millionen Dollar unterzeichnet, um mehrere große Unternehmen von SAP ERP auf Oracle Fusion ERP zu migrieren." Er kündigte an, zügig weitere Cloud-Regionen aufmachen zu wollen. Die angeblichen Cloud-Erfolge lassen sich allerdings anhand der Bilanzzahlen nicht weiter verifizieren. Der Softwarekonzern vermischt bereits seit Jahren die Zahlen für das Cloud- und das klassische Lizenz-Wartungs-Geschäft.