Wenn Freiberufler ihre Profile um die neuesten Projekterfahrungen ergänzen, dann kostet das viel Geduld und Zeit. Gerade letzteres stellt für IT-Freelancer ein erhebliches Problem dar: Damit sie überhaupt neue Aufträge bekommen, müssen sie in der Regel bereits absolvierte Projekte für potentielle Auftraggeber detailgetreu dokumentieren und ständig aktualisieren.
Bei der Verwaltung ihrer Profile kommen auf die Freiberufler neben Layout- und Formatierungsproblemen zusätzlich Fragen auf, wie etwa:
Wo liegt das aktuelle Profil?
Welche Profilversion soll versendet werden?
Welche Kompetenzen oder Projekte sollen hervorgehoben werden?
Das gebräuchlichste Werkzeug, um die mehrseitigen Lebensläufe und das Profil auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu halten, sind Textverarbeitungsprogramme. Muhammed Bagriacik, ein freiberuflich tätiger SAP-Berater, findet diese Technik allerdings "alles andere als modern". Zusammen mit seinem Bruder Mikail Bagriacik gründete er deshalb Vitapio: ein Portal für Freelancer, mit welchem diese laut den Gründern "in wenigen Minuten ein optimal anfragespezifisch aufbereitetes" Profil erstellen können.
Arbeitsaufwand: Rund eine Woche pro Jahr weniger
Ziel der neuen Plattform ist es, die Profilaufbereitung "grundlegend zu verbessern und zu beschleunigen". Diesbezüglich beschränkt sich Vitapio zunächst noch auf den deutschsprachigen IT- und Engineering-Markt. In Zukunft sollen aber noch weitere Sprachen und Branchen dazukommen, wie etwa Finanzdienstleistung und Medizintechnik.
"Für einen freiberuflich tätigen Experten liegt die Zeitersparnis bei rund einer Woche pro Jahr", werben die beiden Brüder für ihre Dienstleistung.
- Selbstständig oder Zeitarbeit? Was Freiberufler beachten müssen.
Seit April 2017 können sich Auftraggeber nicht mehr vor juristischen Folgen in Sachen Scheinselbstständigkeit schützen, indem sie Selbstständige über eine Vermittlungsagentur buchen. Unternehmen versuchen deshalb verstärkt, Freelancern eine Beauftragung in Zeitarbeit anbieten. Vor einen Wechsel in die Festanstellung sollten Freiberufler jedoch folgende Punkte bedenken. - Weisungsrecht vergegenwärtigen
Als Zeitarbeiter unterliegt der dann "Nicht-Mehr-Selbstständige" dem Weisungsrecht des Arbeitgebers auf Zeit. Dessen Anordnungen ist Folge zu leisten. Er muss sich zum Beispiel Urlaub genehmigen lassen und auch sonstigen Regeln folgen. - Gehalt kalkulieren
Gehaltsforderungen müssen gut überlegt sein. Berücksichtigt werden sollte, dass bei einem Angestellten Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung fällig werden. Außerdem sind Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bezahlten Urlaube sowie Feiertage zu berücksichtigen. Der Auftraggeber zahlt somit einen Aufschlag von 90 bis 110 Prozent auf das Gehalt des Zeitarbeiters. Da der Zeitarbeiter damit deutlich mehr verdient als vergleichbare Angestellte, dürfte das Auftragsverhältnis nach neun Monaten beendet werden, weil ansonsten die Equal-Pay-Regelung greift. - Verträge kündigen
Versicherungsverträge, die für die Selbstständigkeit abgeschlossen wurden, müssen gekündigt werden. Kündigungsfristen sind einzuhalten. Fällt das Gehalt unter die Beitragsbemessungsgrenze, muss sich der Zeitarbeiter in der gesetzlichen Krankenkasse versichern. Die private Krankenversicherung kann er kündigen, womit die Altersrückstellung allerdings hinfällig wäre. Sie kann aber auch auf eine kostenpflichtige Anwartschaft umgestellt werden. - Steuerliche Faktoren bedenken
Steuerlich werden Selbstständige und Angestellte unterschiedlich behandelt. Für Zeitarbeiter entfällt der Abzug der Vorsteuer, und es können nicht mehr alle Kosten steuerlich geltend gemacht werden. Abschreibungen, die das Einkommen reduzieren, entfallen. - Altersvorsorge planen
Die meisten Selbstständigen haben eine private Altersvorsorge. Diese lässt sich in der Regel nicht von heute auf morgen aussetzen. Die Kosten laufen also weiter, während gleichzeitig in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt wird. Diese Doppelbelastung muss unbedingt beachtet und eingeplant werden. - Flexibilität sichern
Selbstständige können ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort zumindest theoretisch selbst bestimmen. Selbstständige können ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort zumindest theoretisch selbst bestimmen. Als Angestellter ist das nicht mehr möglich. - Vertragsverhandlungen gut vorbereiten
Es empfiehlt sich, vor der Vertragsunterzeichnung die verschiedenen Konsequenzen zu prüfen. Damit stehen die Chancen am besten, die eigenen Vorstellungen realisieren zu können. Handeln Sie flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, aus. Dabei sollten Selbstständige und Auftraggeber die Zusammenarbeit so gestalten, dass sie der Deutschen Rentenversicherung keine Argumente für Scheinselbstständigkeit liefern. - Zusammenarbeit neu gestalten
Sprechen Sie mit dem Auftraggeber über die Konsequenzen, die Sie als Zeitarbeitnehmer treffen würden. Prüfen Sie dabei die Kriterien für eine Scheinselbstständigkeit genau und gestalten Sie die Zusammenarbeit gegebenfalls neu.
Der Vorteil ihrer Lösung soll ein zentrales Dashboard sein, über das die Freelancer ihre persönlichen Daten schnell und einfach bearbeitet können. Über das Dashboard haben die Nutzer außerdem Zugriff auf ihre Profilanfragen und -versionen, können Inhalte wie Bildung, Arbeitserfahrung, Fähigkeiten, Projekte und Zertifikate verwalten und Lebensläufe im Word- oder PDF-Format hochladen. Anschließend importiert Vitapio die Profildaten und trägt die Informationen selbständig in die entsprechenden Felder des Profils ein.
Die Floskel "Zeit ist Geld" haben sich die Gründer auf ihre Fahnen geschrieben. In diesem Fall zahlen die Premium-Nutzer zehn Euro im Monat, um möglichst wenig Zeit mit der Instandhaltung ihrer Profile verbringen zu müssen. Vitapio verzichtet dabei auf Provisionen von Projektvermittlungen und finanziert sich lediglich über das SaaS-Modell.