"New York Times"

Larry Ellison macht was er will

14.04.2014
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die "New York Times" porträtiert Oracle-Chef Larry Ellison aktuell mal wieder als das, was der Mann einfach ist - ein Egomane.

Menschen wie Du und ich können sich 78,4 Millionen Dollar nicht so leicht bildlich vorstellen. Etwas konkreter sind das knapp 38.000 Dollar pro Stunde bei einer 40-Stunden-Arbeitswoche (in den USA, dort hat man weniger Urlaubstage). 78,4 Millionen Dollar, so viel hat Oracle-Chef Larry Ellison vergangenes Jahr als Vergütung eingestrichen nach Zählung von Equiliar - das war mehr als doppelt so viel wie der Zweitplatzierte bekam, Disney-Chef Robert Iger.

Über die vergangenen acht Jahre hinweg (so lange erhebt Equiliar seine 100 C.E.O. Pay Study) bekam Ellison 582 Millionen Dollar, fast 83 Millionen mehr als Apple-Chef Tim Cook auf Rang 2. Dem fünftreichsten Mann der Welt gehört ungefähr ein Viertel von Oracle, das ist in etwa so viel wie vor 20 Jahren. 2012 hat der mittlerweile 69-Jährige sich für eine geschätzte halbe Milliarde Dollar die hawaiianische Insel Lanai gegönnt.

Team-Oracle-Stuntflugzeug vor der Golden Gate Bridge
Team-Oracle-Stuntflugzeug vor der Golden Gate Bridge
Foto: Team Oracle

Und er segelt gern und sieht anderen gern beim Segeln zu. Deswegen pumpt Larry Ellison auch jede Menge Geld in den America’s Cup. Der wurde im vergangenen September vor San Francisco ausgesegelt, mit Team Oracle als Titelverteidiger und nach spannenden Rennen erneut Sieger. Für die Stadt, an die Promoter Ellison die Veranstaltung verkauft hat, blieb ein Millionenverlust in der Kasse. Ellison seinerseits erlaubte sich, eine auf der Oracle-Hausmesse angesetzte Keynote vor tausenden zahlenden Kunden einfach kurzfristig abzusagen und sich stattdessen Team Oracle anzugucken.

Viele im Silicon Valley bestehen darauf, dass sie nur so früh aufstehen, um der Menschheit zu helfen. Nicht so Larry Ellison, schreibt die "NYT". Der lasse keinen Zweifel daran, dass er das einfach nur für sich tue, "irgendwie erfrischend" findet das der Autor. Die Oracle-Aktionäre haben immerhin schon im zweiten Jahr gegen das Vergütungspaket des Konzernchefs gestimmt. Allerdings ist ihr Votum nicht bindend.