Content Management

Kritische Faktoren bei der Auswahl eines CMS

18.12.2019
Von 

Gregg Shupe, Digital Experience Thought Leader bei Progress

Viele Content Management Systems (CMS) basieren auf Open Source Software. Doch Wartungsaufwand und IT-Sicherheit stellen Risiken dar. Lesen Sie, worauf bei der CMS-Auswahl geachtet werden sollte.
Systeme sollten eine einheitliche Präsentation von Marke und Werbebotschaft ermöglichen.
Systeme sollten eine einheitliche Präsentation von Marke und Werbebotschaft ermöglichen.
Foto: BeautyLine / shutterstock.com

Die Bereitstellung einer ansprechenden Customer Experience über alle digitalen Touchpoints hinweg wird für Unternehmen immer wichtiger. Aus Marketing-Sicht geht es darum, dass die Inhalte auf allen Geräten sauber dargestellt werden können, die der Kunde voraussichtlich verwenden wird, einschließlich Websites für Laptops, Tablets und Handys sowie Inhalte für sonstige Geräte, etwa Wearables.

Der einfachste Weg dorthin ist die Verwendung eines CMS, mit dem sich Marketing-Inhalte einfach aktualisieren lassen, und mit dem gesteuert werden kann, wie diese auf den digitalen Plattformen angezeigt werden. Darüber hinaus muss ein CMS eine einheitliche Präsentation der Marke und der Werbebotschaften auf allen Geräten gewährleisten.Worauf sollten Unternehmen bei Content-Management-Software achten?

Inhaltsverteilung und Front-end-Design trennen

Es empfiehlt sich, ein CMS mit Headless-Funktion zu wählen, eine Software also, die die Funktionen zur Inhaltsverteilung von denen für das Frontend-Webdesign trennt. Auf diese Weise können die Marketingexperten ihre Inhalte auf vielen Plattformen und nicht nur auf der Unternehmens-Wwebsite anbieten, ohne sich dazu mit anderen CMS beschäftigen zu müssen.

Auch sollte das CMS einfach und ohne zusätzliche Belastung von IT-Ressourcen bereitzustellen sein. Idealerweise ist das Marketing-Team in der Lage, das CMS eigenständig zu verwalten und zu pflegen. Für jeden Vermarkter sind Daten entscheidend für die Verbesserung der Wirksamkeit von Werbekampagnen und der Engagement Rate. Daher sollte ein gutes CMS-System über Möglichkeiten zur Personalisierung verfügen.

Analysefunktionen sind essenziell

Unternehmen sollten beobachten können, in welchen Bereichen der Website sich Besucher gerade aufhalten, um ihnen Inhalte präsentieren zu können, die an ihren Interessen ausgerichtet sind. Dafür sollte ein CMS analytische Funktionen mitbringen. Abhängig davon, auf welchen Seiten die Besucher landen, welche Downloads sie speichern und welche Formulare sie ausfüllen, können Analysefunktionen Empfehlungen erstellen, wie sich Interessenten oder Stammkunden am besten ansprechen lassen.

Marketingfachleute sollten ferner die Möglichkeit haben, mehrere Sprachen und verwandte Websites gleichzeitig zu verwalten. In Regionen wie Europa benötigen Vermarkter ein Tool, mit dem sie Inhalte in viele Sprachen leicht aktualisieren können.

Sicherheit ist für alle Unternehmen von größter Bedeutung. Praktisch alle CMS sind so konzipiert, dass sie für Hacker nur schwer zu knacken sind. Idealerweise bieten sie eine zusätzliche Schutzebene für personenbezogene Daten, die von Kunden auf einer Website eingegeben wurden. Ein Indikator für das Sicherheitsniveau von CMS-Paketen ist die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften weltweit. Die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hat in jedem Fall dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Gefährdung der Privatsphäre zu schärfen.

Und schließlich ist es sinnvoll sicherzustellen, dass ein CMS Integration ermöglicht. Das System muss die Möglichkeit bieten, andere Softwarepakete über APIs einzubinden. Das gilt auch für intern erstellte Programme, falls der Markt keine passenden Applikationen anbietet.

Vorrang für Open Source?

Open-Source-Plattformen haben viele Vorteile: Sie sind kostenlos und fördern die Zusammenarbeit. Es gibt aber keine Garantie, dass Entwicklungsarbeiten planmäßig fortgesetzt werden. Infolgedessen gibt es ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Zudem müssen die Ressourcen der IT-Abteilung angezapft werden, um Sicherheits-Patches zu erstellen. Diese sind erforderlich, um den Zugriff auf den Quellcode einzuschränken.

Insofern gibt es Sinn, sich für ein CMS zu entscheiden, dessen Quellcode gesperrt ist. Hier werden alle Änderungen im Verlauf der Programmentwicklung geprüft, und es werden Sicherheits-Patches erstellt, die auf die Website des anwendenden Unternehmens abgestimmt sind. So werden weniger interne IT-Ressourcen als bei einer Open-Source-Plattform benötigt, da die Customer Experience auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt ist.

Die Wartungs- und Verwaltungskosten für Open Source werden irgendwann recht hoch und auch die Sicherheitsrisiken nehmen zu. Insofern kommt für viele Unternehmen irgendwann der Zeitpunkt, auf eine kommerzielle Plattform zu wechseln.