Durch Stacking, das passgenaue Überlagern von zwei Beamer-Bildern, lassen sich Helligkeitswerte erreichen, die sonst nur mit sehr teuren 20K- oder gar 40K-Projektoren drin sind, wobei K hier für 1.000 ANSI-Lumen steht, an anderer Stelle für die Auflösung. NEC zufolge lassen sich durch eben dieses Stacking mit vier Projektoren "flexibel bis zu 44.000 ANSI-Lumen erzielen", was auch den Vorteil hat, dass beim Ausfall eines Gerätes die anderen noch weiterhin funktionieren.
NECs DLP-Beamer PH1000U mit WUXGA-Auflösung und 11.000 ANSI-Lumen ist zum Amazon-Preis von rund 36.680 Euro zwar kein Schnäppchen, aber Barcos HDQ-2K40 mit 40.000 Lumen und 2K-Auflösung ruft gebraucht schon Preise eines Mercedes der S-Klasse auf. Davon abgesehen gehen extrem lichtstarke Large-Venue- und Outdoor-Beamer von Barco und Christie fast nur über den Mietmarkt, da sich selbst für große Unternehmen die Anschaffung kaum lohnt.
- Canon XEED SX6000
Wie der Name schon verrät, bietet Canons XEED SX6000 mit LCoS-Technik eine Farbhelligkeit von 6.000 ANSI-Lumen. Positioniert als Multimediaprojektor, macht er auch bei vielen Business-Anwendungen mit seinen vier Wechselobjektiven eine gute Figur. - Westernhagen in München 2010
Bei Großveranstaltungen wie diesem Westernhagen-Konzert in München 2010 werden von hinten und von vorn oft mehrere lichtstarke Beamer-Boliden eingesetzt. - Vioso: Beamen auf unebenen Flächen
Vioso hat das Edge-Blending neu erfunden und macht es per Software-Steuerung möglich, dass sogar auf rauen Felswänden projiziert werden kann. - Aiptek PocketCinema-V150W
Aiptek wollte ursprünglich gar kein Gerät ins Rennen schicken, weil Pico-Zwerge mit gerade mal 50 oder 100 Lumen außer Konkurrenz sind. - Aiptek MobileCinema
Dabei lässt sich etwa das MobileCinema i55 als iPhone-Zubehör für Präsentationen durchaus auch im kleinen Business-Kreis nutzen. Der mobile DLP Pico-Projektor projiziert Medieninhalte auf einer Bildgröße von bis zu 150 cm (60"). - LG PW700 mit LED
Mit 700 Lumen ist LGs PW700 lichtstark genug, um jenseits direkter Sonneneinstrahlung eine anständige Projektion an die Wand zu bekommen. Ein Vorgänger mit 150 Lumen hatte sich im eigenen Wohnzimmer bei laufendem Fernseher und TV-Licht auch schon bewährt. - TI-Studie für Pico-Beamer
Das Bild zeigt eine frühe Studie von Texas Instruments für den Einsatz von Pico-Projektoren. - Erster LED-Heimkinoprojektor von Vivitek
Vivitek hat 2008 den ersten LED-Heimkinoprojektor auf den Markt gebracht. Der HC-7500 mit DLP-Technik schaffte damals immerhin schon 600 Lumen. - LCoS-Chip
Dieses Bild zeigt ein LCoS-Panel von Canon mit der WUXGA-Auflösung von 1.980 x 1.200 Bildpunkten. JVC hat sogar welche mit 4K-Auflösung entwickelt. Optisch unterscheiden sich die LCoS-Panels nicht so sehr von den LCD-Micro-Panels. - Barco HDX
Barcos auf 3-Chip-DLP-basierende HDX-Modelle mit 14.000 oder 18.000 ANSI-Lumen für große Veranstaltungen sehen noch so aus, als wäre die Zeit der Kinoprojektoren stehen geblieben. - Epson PowerLight Pro z11000WNL
Epson setzt bei Projektoren nur auf die eigene 3LCD-Technologie. Der PowerLight Pro z11000WNL hat mit 11.000 ANSI-Lumen tatsächlich viel Power... - Epson PowerLight Pro z11000WNL
... und ist eines der Top-Modelle aus dem Large-Venue-Portfolio des japanischen Herstellers. - Epson PowerLight Pro z11000WNL Edge-Blending
Mit zwei 11.000 Lumen starken PowerLight Pro z11000WNL erzeugt Epson hier ein richtig großes Bild. - Epson PowerLight Pro z11000WNL im Museum
Hier fühlt man sich an „Nachts im Museum“ erinnert. - Acer U5313W
Als Ultra-Short-Throw-Projektor soll sich Acers U53131 vor allem in Schulen bewähren. Schon im Abstand von 28 cm erreicht er ein Bild mit einer Diagonale von 2 m. HD-fähig unterstützt der DLP-Beamer sogar die die direkte Wiedergabe von 3D-Material. - BenQ MX852UST
Hier arbeiten im Klassenzimmer sogar zwei von BenQs Nahkampf-Beamern MX852UST nebeneinander. Den Traum vom digitalen Klassenzimmer träumen vor allem die Hersteller, Lehrer eher weniger. Zum Teil schlummern die Geräte ewig in den Asservatenkammern. - BenQ MX852UST
Hier einer der Ultra-Kurzdistanz-Projektoren in Nahaufnahme. - Acer P7505
Acers P7505 bringt es als 1-Chip-DLP-Projektor auf eine Helligkeit von 5.000 ANSI-Lumen und Full-HD-Auflösung... - Acer P7505
...Das Kontrastverhältnis ist wie bei vielen DLP-Vertretern mit 10.000:1 angegeben. - Canon SX7 Mark II FSL
Der XEED SX7 Mark II empfiehlt sich laut Canon gleichermaßen für Geschäftsanwendungen... - Canon SX7 Mark II FSR
... als auch für Fotografen. So sollen SXGA+ Auflösung, 4.000 Lumen, Adobe RGB-Modus und FOTO-Modus helle Darstellungen mit präziser Farbwiedergabe bei nahezu allen Lichtbedingungen bringen. - LG PW700
Der PW700 präsentiert sich laut Hersteller als portabler LED -Projektor LG in kompaktem Gehäuse und wartet mit Bluetooth-Unterstützung sowie hoher Leuchtleistung (700 ANSI-Lumen) auf. - NEC PH1000
Die 3-Chip-DLP-Beamer von NECs PH-Serie lassen sich für größere Projektionsflächen auch im Verbund einsetzen (Edge-Blending). - NEC PH1000
Auch das Zusammenschalten mehrerer Projektoren für mehr Lichtstärke (Stacking-Betrieb) ist möglich. - Canon WUX4000
Der Canon XEED WUX4000 wartet mit LCOS-Technologie, WUXGA-Auflösung, Full HD-Unterstützung und 3 separat erhältlichen Wechselobjektiven auf. - Acer U5313W
Dank eines speziellen Spiegels projiziert der Acer U5313W bei einem Abstand von nur 28 cm zur Anzeigefläche ein Bild mit einer Diagonale von mehr als zwei Metern.
Panasonic-Manager Kulessa spricht bei Stacking-Lösungen auch von Redundanz für eine höhere Ausfallsicherheit. Diese ist unter anderem auch durch zwei Lampen in einem Gerät gegeben, die im gehobenen Installationsumfeld quasi zum Ausstattungsstandard gehört. Die Lebensdauer der Lampen hat sich übrigens insgesamt deutlich verbessert. War bis vor wenigen Jahren im Bereich UHP-Lampen noch bei 4.000 bis 5.000 Stunden Schluss, geht die Haltbarkeit heute gen 6.000 bis 9.000 Stunden.
Mit LED als Lichtquelle sind auf dem Papier zwar zigtausende von Stunden drin, allerdings zeigt sich, dass die Lichtintensität der Dioden im Laufe der Zeit deutlich nachlassen kann. NEC hat eine Stacking-Software entwickelt, welche durch die im Projektor eingebaute Kamera und Geometriekorrektur unterstützt wird.
2010 hat TI neue DMD-Chips vorgestellt, die 3D-Projektion für jedermann erschwinglich machen sollte. Selbst Pico-Beamer beherrschten bald die Stereoskopie. Im Installationssegment sind viele Geräte aber gar nicht für 3D ausgelegt, obwohl es mittlerweile auch LCD und LCoS-Beamer gibt, welche die dreidimensionale Darstellung erlauben.
Wie Sehproben bei dem von Lutz Möhr betriebenen 3D-Competence-Center (3D-CC) in der Nähe vom Ammersee zeigten, ist die 3D-Darstellung mit zwei Projektoren je nach Technologie mitunter besser als mit einem Gerät. Dies trifft besonders auf die von DaimlerChrysler entwickelte Interferenztechnik mit Passivbrillen zu, die von der Ausgründung Infitec weiterentwickelt wurde und unter dem Namen Dolby 3D in vielen Planetarien eingesetzt wird.
Anwendungen für 3D-Projektion finden sich nicht nur im Heim- oder richtigen Kino, sondern auch in vielen Business-Szenarien wie CAD/CAM für Architektur und die Produktentwicklung, im Gesundheitswesen, im Automobilbereich und vielem mehr. Tatsächlich haben B2B-Anwendungen wie so oft den Takt vorgegeben bei 3D.
Fazit: Probieren geht über Studieren
Es finden sich viele Business-Anwendungen für Beamer und jeweils passend auch die richtigen Geräte. LED-Zwerge (Pico-Projektoren) sind zwar noch nicht lichtstark genug. Dieses Manko machen sie aber dadurch wett, dass sie mitunter nur an ein Smartphone angedockt zu werden brauchen.
Bei großen Veranstaltungen wie Aktionärsversammlungen werden zwar teils schon LCD- oder LED-Bildwände eingesetzt, aber ein nahtloses und möglichst pixelfreies Großbild ist nur über entsprechende Installations- oder Large-Venue-Projektoren zu erzielen. Edge-Blending oder Stacking ist eine interessante Alternative, wenn es um 3D- und 4K- oder gar 8K-Anwendungen geht.
Während man mittlerweile alles im Internet kaufen kann, sollte man sich bei der Wahl eines Business-Projektors wohl doch besser auf die Spezialisten aus dem AV- oder IT-Fachhandel und die "Puddingprobe" verlassen, zu deutsch "Probieren geht über Studieren". (mb)