In der digitalen Kommunikation wird der Erstellung von Content heute eine zentrale Bedeutung zugemessen. Denn das bisherige Push-Prinzip der Werbung funktioniert in Zeiten der digitalen Kommunikation zunehmend weniger. Unternehmen setzen daher heute verstärkt auf relevante Inhalte durch ein professionelles Content Marketing.
Qualität, Relevanz und vor allem auch die Aktualität der Beiträge in den sozialen Netzen zählen heute zu den wichtigsten Kriterien für die vordersten Plätze im Ranking auf Google. Sie gelten zudem als wirksames Mittel für die Generierung von Leads sowie für die Schaffung von Anreizen zur Kundenbindung.
Kollaboratives Content Marketing bietet eine ressourcenschonende Möglichkeit, Content zu erstellen. Gleichzeitig können durch eine stärkere Vernetzung im Content Marketing die individuellen Interessen und Sichtweisen der jeweiligen Zielgruppen effizienter integriert werden.
Die Spannbreite der Zielgruppen eines kollaborativen Content Marketing ist vielfältig. Mitarbeiter, Agenturen, Kunden, Influencer, Medien und Partner sind potenzielle Kooperationspartner.
1. Content von Mitarbeitern
In der digitalen Kommunikation nimmt die Produktion von Content durch die Mitarbeiter eine zentrale Rolle ein. Vor allem Mitarbeiter im Marketing, in der PR und in den Social Media-Teams sind mit dem Content Marketing beauftragt.
Erst sehr zögerlich nehmen Mitarbeiter im Management diese Aufgabe wahr. So sind Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer, die selber aktiv bloggen, sich auf Twitter äußern oder eine eigene Facebook-Präsenz pflegen, in Deutschland noch die Ausnahme.
Die Einsicht, dass möglichst viele Mitarbeiter aus unterschiedlichen Abteilungen, Funktionsbereiche und Hierarchieebenen zu beteiligen sind, setzt sich erst langsam durch. Doch Erlebnisse aus der Pförtnerloge gehören ebenso zum konsequenten Content Marketing wie Videos der Azubis oder Blogbeiträge der Unternehmensleitung.
2. Content von Agenturen
Mittlerweile gibt es zahlreiche Agenturen für Content Marketing. Generell kann die Empfehlung gegeben werden, die Produktion von Content nicht vollständig an solche Agenturen auszulagern, denn dadurch würde eine künftig erfolgsentscheidende Dialogkompetenz nach außen gegeben. Zudem erweist sich fremder Content oftmals als wenig authentisch. Er verfehlt dann sein eigentliches Ziel.
Die Zusammenarbeit eines Unternehmens mit externen Agenturen sollte daher vor allem als Unterstützung im Sinne von Beratung und Coaching der eigenen Bemühungen angesehen werden. Lediglich bei speziellen Inhalten, die sich außerhalb des Kompetenzbereichs der Unternehmen bewegen ist ein reiner Kauf von Inhalten empfehlenswert.
3. Content von Kunden
Statt der Impressionen der Unternehmen werden heute positive Expressionen der Kunden benötigt. Im Zuge des Trends zum User-Generated Content entstehen zunehmend Inhalte durch den Kunden selbt. Dieser Content in Text-, Bild- oder Videoformaten findet sich zunächst auf den einzelnen Social Media-Kanälen des Unternehmens - also auf Facebook, Youtube, Twitter oder auch Pinterest. Im Zuge einer kollaborativen Produktion von Content gilt es, besonders wertvolle Inhalte der Kunden zu bündeln und mit dem eigenen Content zu verknüpfen.
In einer weiteren Entwicklungsstufe können diese Inhalte in der Social Cloud vom Unternehmen zusammengefasst und in die eigene Website integriert werden. Hierdurch wird es einfacher zu agieren und vor allem auch zu reagieren. Auch kann schneller und flexibler gehandelt werden. Zudem bietet das "digitale Eigenheim" deutlich mehr Kontrollmöglichkeiten,denn gerade beim Erstellen von Content durch unternehmensfremde Nutzer sind die rechtliche Situation und mögliche Haftungsfragen unbedingt zu beachten.
4. Content von Influencer
Der Content von Influencer stellt eine besonders wertvolle Bereicherung der eigenen Produktion dar. Die Einbindung von Influencer erfordert dabei jedoch ein besonders sensibles Vorgehen, das die unterschiedlichen Interessenslagen zum Beispiel von Blogger berücksichtigt.
Der Aufbau von Blogger Relations ist dabei als ein langfristiger Prozess des Beziehungsaufbaus zu verstehen (vgl. hsimmet.com). Er erfordert eine strategische Vorgehensweise, die durch vielfältige operative Maßnahmen unterstützt werden kann - beispielsweise in Form von persönlicher Kommunikation, Blogger-Treffen oder gezielte, neutral gestaltete Informationsübermittlung.
5. Content von Medien
Die kollaborative Produktion von Content erfolgt vor allem durch die Zusammenarbeit im Rahmen der Social PR. Es kommt hierbei darauf an, die Medien als Interaktionspartner einer neuen Social PR und nicht lediglich als Empfänger von Unternehmensbotschaften über soziale Kanäle zu verstehen.
Eine wichtige Rolle spielen die Medien neuerdings aber auch im Zuge der Content Curation, also bei der Zusammenstellung von aktuellen Medieninhalten. Hierzu leisten Content Curation Tools wie Flipboard oder Scoop it eine wichtige Hilfestellung.
6. Content von Partnern
Im Zuge der zunehmenden Vernetzung der digitalen Kommunikation kann auch eine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern auf horizontaler sowie auf vertikaler und auf lateraler Ebene zur Erstellung von Content genutzt werden. So lässt sich beispielsweise auf horizontaler Ebene gemeinsamer Content im Rahmen von Kooperationen mit befreundeten Unternehmen oder - auf vertikaler Ebene - Content in Zusammenarbeit mit den Lieferanten erstellen. Zudem spielt auch das Erstellen von Content zum Beispiel durch Branchenverbände zur Unterstützung des Social Media Marketing der Mitglieder eine zunehmend wichtige Rolle.
Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) erweist sich eine Zusammenarbeit mit Partnern als der Königsweg des Content Marketing. Denn bei KMU limitieren die vorhandenen finanziellen, personellen und organisatorischen Ressourcen das eigene Content Marketing besonders stark.
Vielversprechend sind daher auch systembezogene Wege der kollaborativen Produktion von Content wie zum Beispiel im Rahmen von Franchise-Systemen. Auf diesem Wege können selbst kleine und mittelständische Unternehmen ressourcenschonend in ihrem Content Marketing unterstützt werden.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von CFOworld.de. (mhr)