Mit der zunehmenden Verbreitung von künstlicher Intelligenz (KI) wächst die Sorge innerhalb der IT-Organisationen, dass ihre bestehende Infrastruktur dafür nicht leistungsfähig genug ist. Zu diesem Ergebnis kommt die "2023 Global Tech Trends Survey" (PDF) des Data-Center-Dienstleisters Equinix.
Demnach planen zwar 85 Prozent der 2.900 befragten IT-Entscheider, künstliche Intelligenz in mehreren wichtigen Funktionen einzusetzen - oder tun das bereits. Allerdings bezweifeln weltweit auch 42 Prozent der Teilnehmer, dass ihre aktuelle IT-Infrastruktur in der Lage ist, die Anforderungen zu stemmen, die KI-Systeme aufwerfen. Dabei bestehen geografische Unterschiede, wenn es um den Grad der Unsicherheit geht:
IT-Entscheider in der Americas-Region sind mit 32 Prozent am wenigsten verunsichert.
Die Region Asien-Pazifik liegt mit 44 Prozent ungefähr im weltweiten Durchschnitt.
IT-Führungskräfte in der EMEA-Region haben mit 49 Prozent die größten Bedenken, was die KI-Readiness ihrer Infrastruktur angeht.
Despite significant appetite for #AI adoption, the #Equinix #TechTrends survey revealed that over 40% of surveyed IT leaders globally doubt their #DigitalInfrastructure's ability to support the technology. Read the press release to learn more - https://t.co/6kx9Za461D pic.twitter.com/cRdHEVq1Lu
— Equinix, Inc. (@Equinix) June 14, 2023
Der KI-Hunger wächst
Das liegt laut Equinix auch daran, dass KI-Hardware - insbesondere solche, die für das Training von Large Language Models (LLMs) verwendet wird - immer energiehungriger wird.
"Die Leistungsaufnahme herkömmlicher Racks in einem Rechenzentrum liegt zwischen 5 kW und 10 kW. Neuere Generationen GPU-basierter Racks treiben diesen Wert auf über 30 kW und in einigen Fällen sogar auf bis zu 72 kW", erklärt Kaladhar Voruganti, Senior Technologist bei Equinix. Der steigende Energiebedarf der KI beeinträchtige auch die Kühlung, so der Experte. Eine herkömmliche Luftkühlung sei nur nur bis etwa 30 kW pro Rack effektiv. Danach könnten die Lüfter nicht mehr mithalten und es werde eine Wasserkühlung erforderlich. Dafür seien die meisten Rechenzentren nicht ausgelegt, weswegen sie erst mit erheblichem Aufwand umgerüstet werden müssten.
"Neben den Hardwaremängeln kämpfen viele Unternehmen weiterhin mit einem Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften", analysiert Voruganti und fügt hinzu: "Das hat sich durch die explosionsartige Nutzung und Popularität von KI noch deutlich verschärft." (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.