IBM Cloud Carbon Calculator

KI-gestützter CO2-Rechner für die Cloud

28.07.2023
Von 
Jon Gold ist Senior Writer bei der US-Schwesterpublikation Network World.
IBMs neuestes Angebot für sein Cloud-Dashboard soll es den Kunden leichter machen, die mit ihren Cloud-Workloads verbundenen CO2-Emissionen zu verfolgen.
IBMS CCC soll eine Senkung der CO2-Emissionen im Cloud-Betrieb ermöglichen.
IBMS CCC soll eine Senkung der CO2-Emissionen im Cloud-Betrieb ermöglichen.
Foto: NicoElNino - shutterstock.com

IBM hat ein KI-gestütztes Dashboard zur Verfolgung der CO2-Emissionen seiner Cloud-Computing-Dienste vorgestellt. Der neue Cloud Carbon Calculator soll Unternehmen bei der Einhaltung von Vorschriften helfen und schädliche CO2-Emissionen reduzieren.

Der Rechner kann über das IBM Cloud Dashboard aufgerufen werden, wo er eine Reihe von Grafiken und Diagrammen zur Verfügung stellt, um die gesamten CO2-Emissionen zu verfolgen, die durch die Nutzung der IBM Cloud durch einen Kunden entstehen - aufgeschlüsselt nach

  • Services,

  • Abteilungen und

  • Standorten.

Der Cloud Carbon Calculator kann über das IBM Cloud Dashboard aufgerufen werden.
Der Cloud Carbon Calculator kann über das IBM Cloud Dashboard aufgerufen werden.
Foto: IBM

CO2-Hotspots im Cloud-Betrieb ermitteln

Die CO2-Emissionen detailliert ermitteln zu können, soll den Kunden ermöglichen, besonders CO2-lastige Workloads, Bereiche oder Abteilungen zu identifizieren und ihr Cloud-Profil entsprechend anzupassen, so IBM. Die Hauptidee besteht darin, Emissions-"Hot Spots" zu identifizieren - hierfür kommen dem Unternehmen zufolge maschinelles Lernen und algorithmische Funktionen zum Einsatz, die in Zusammenarbeit mit Intel entwickelt wurden.

Laut Alan Peacock, General Manager der IBM Cloud, ist der Rechner besonders hilfreich für Kunden, die KI nutzen wollen, da diese in hohem Maße von Cloud-basierten Diensten abhängig sei. "Als Teil jeder KI-Transformations-Roadmap müssen Unternehmen überlegen, wie sie das Datenwachstum in Cloud- und On-Premises-Umgebungen managen können", so Peacock in der Ankündigung des Unternehmens. "Dies ist heute besonders wichtig, da Unternehmen zunehmend unter dem Druck von Investoren, Aufsichtsbehörden und Kunden stehen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren."

Laut IBM stehen Nachhaltigkeit und allgemeine Umweltbelange ganz oben auf der Liste der Prioritäten von Führungskräften in Unternehmen. In einer aktuellen IBM-Studie nannten 42 Prozent der befragten CEOs Umweltschutz als die größte Herausforderung für die nächsten drei Jahre. In Verbindung mit dem rasanten Wachstum von generativen KI-Anwendungen könnte eine Methode zur Verfolgung von CO2-Emissionen, die durch die Cloud erzeugt werden, ein wichtiger Bestandteil des Werkzeugkastens für IT-Abteilungen sein, die den Geschäftsbetrieb nachhaltiger gestalten wollen.

Nicht nur ein Kostenfaktor

Auch andere Studien unterstreichen die Bedeutung der Nachhaltigkeit, und zwar nicht nur in der Cloud. So ermittelte Gartner Research in einer Studie, dass der Anteil der Unternehmen mit einem Nachhaltigkeitsprogramm für die Rechenzentrumsinfrastruktur innerhalb der nächsten vier Jahre von etwa 5 Prozent im Jahr 2022 auf 75 Prozent steigen wird.

Die Umfrage ergab außerdem, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein neuer Kostenfaktor ist, sondern auch neue Einnahmen generieren kann: Rund 42 Prozent der Umfrageteilnehmer erklärten, dass umweltbewusste Entscheidungen dazu beigetragen haben, das Unternehmenswachstum voranzutreiben und sich von der Konkurrenz zu differenzieren. 29 Prozent gaben an, dass dadurch Partnerschaften in der Branche entstanden.

Der Cloud-Rechner von IBM ist ab sofort verfügbar. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hatte das Unternehmen noch nicht auf Fragen zu den Preisen geantwortet. (mb)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Network World.