Bei der Summe von umgerechnet 470.000 Euro endete am späten Dienstag eine Auktion für den guten Zweck. Die US-Menschenrechtsorganisation Robert F. Kennedy Center for Justice and Human Rights hatte den Topmanager dazu überreden können. Ihr fließen die Einnahmen zu.
Der erfolgreiche Bieter und ein Begleiter bekommen eine halbe bis ganze Stunde mit dem Chef des wertvollsten börsennotierten Konzerns der Welt, Kaffee inklusive. Die Organisation selbst hatte den Wert des Treffens im Vorfeld auf 50.000 Dollar geschätzt. Insofern konnte Cook bei der Auktion auf dem Online-Portal Charitybuzz voll überzeugen.
Im Vergleich zu Starinvestor Warren Buffett jedoch wirkt Cook weit abgeschlagen: Der Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway veranstaltet jedes Jahr eine Wohltätigkeits-Auktion auf Ebay, die zuletzt die Rekordsumme von 3,5 Millionen Dollar einbrachte. Allerdings hatte Buffett dafür auch ein ganzes Mittagessen für acht Leute im traditionsreichen New Yorker Steakhouse Smith & Wollensky versprochen.
Das Treffen mit Cook findet im Apple-Hauptquartier im kalifornischen Cupertino statt. Das Kaffeekränzchen muss innerhalb eines Jahres über die Bühne gehen, sonst verfällt der Gewinn. Der Weiterverkauf ist im Kleingedruckten ausdrücklich ausgeschlossen. Auch andere Firmenlenker und Prominente hatten sich für die gute Sache zur Verfügung gestellt.
Dabei ließ der Apple-Chef diverse Hollywood-Prominente weit hinter sich. Der Preis für das Kaffeekränzchen mit ihm wurde wurde von 86 Geboten in die Höhe getrieben. Für ein Essen mit Regie-Altmeister Francis Ford Coppola und dessen Winzer hatte es nur sieben Gebote gegeben, Treffen mit Robert DeNiro und Alec Baldwin kamen auf jeweils 14 und drei Gebote. Und für ein Kafeetrinken mit Starbucks-Gründer Howard Schultz boten Interessierte neun Mal. Die Veranstalter machten nach Abschluss dieser Auktionen auch nicht mehr den endgültigen Preis öffentlich, sondern nannten nur noch die ursprünglich erwarteten Richtwerte.
Cook wagt sich mit der Auktion noch weiter aus dem Schatten seines legendären Vorgängers Steve Jobs heraus, der im öffentlichen Leben immer sehr verschlossen war. Der Gewinner muss allerdings eine Sicherheitsüberprüfung über sich ergehen lassen, wie im Auktionstext zu lesen ist. Vor allem aber werden "gute Manieren" vorausgesetzt. (dpa/tc)