In Deutschland ist nach wie vor ein Fünftel der Menschen offline. Der Anteil der Einwohner, die das Internet überhaupt nicht nutzen, liege nahezu unverändert bei 20 Prozent, sagte Malthe Wolf vom Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest, das die repräsentative Studie erstellt hat, am Donnerstag in Berlin. "Die Offliner sind zumeist weiblich, älter, und weniger gebildet."
Es gibt aber auch regionale Unterschiede: Liegt die Zahl der Offliner in Hamburg bei lediglich 14 Prozent, ist ihr Anteil in den fünf ostdeutschen Flächenländern besonders hoch. Spitzenreiter ist dabei Mecklenburg-Vorpommern mit 28 Prozent.
Gründe für die Nichtnutzung sind der Umfrage zufolge eine ausreichende Zufriedenheit mit klassischen Medien (67 Prozent), die Delegation an Kinder oder Freunde (66 Prozent), ein grundsätzliches Desinteresse (66 Prozent) aber auch Sicherheitsbedenken (51 Prozent).
Erstmals wurde bei der Erhebung auch die mobile Internetnutzung erfasst. Demnach gehen 54 Prozent der Deutschen über Smartphones oder Tablets online. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 85 Prozent, bei den Über-50-Jährigen lediglich 31 Prozent. Hamburg liegt auch hier an der Spitze (68 Prozent). Brandenburg, wo nur 39 Prozent mobil das Internet nutzen, bildet das Schlusslicht.
Warum gehen die Nutzer in der Regel online? 94 Prozent informieren sich via Suchmaschinen. 64 Prozent sind in sozialen Netzwerken aktiv. Weitere 64 Prozent kaufen online ein.
Drei Viertel der jungen Menschen (14 bis 29 Jahre) sehen in der Nutzung des Internets eher Vorteile. Bei den Über-65-Jährigen ist nur ein Drittel dieser Ansicht. Gleichzeitig nehmen sich 28 Prozent der jungen Befragten - die ja auch besonders häufig im Netz aktiv sind - vor, in Zukunft öfter bewusst offline zu sein.
Ein solcher Trend zur digitalen Enthaltsamkeit sei erfreulich, sagte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, das die Studie unterstützt hat. "Wir müssen uns häufiger bewusst dafür entscheiden, offline zu sein. Das gehört auch zu einem erwachsenen Umgang mit dem Internet." Arbeitgeber stünden in der Verantwortung, ihren Mitarbeitern solche Zeiten zuzugestehen. (dpa/mb)