Hierzulande noch kaum bekannt, hat sich das Startup Delphix in den USA bereits einen Namen gemacht: Walmart, Facebook, Wells Fargo, Cisco, Comcast, Ebay - sie alle gehören zu den Kunden des rund 400 Mitarbeiter starken Unternehmens, dass sich nun aufgemacht hat, den europäischen Kontinent zu erobern. Die Geschäftsidee: Die Softwareentwicklung soll signifikant beschleunigt werden, indem für Test-und Entwicklungsprozesse komplette Datenumgebungen einschließlich Storage, Anwendungen und Datenbanken im Self-Service bereitgestellt werden.
Entwicklungsumgebungen sind insbesondere darauf angewiesen, dass ihnen Kopien von produktiven Datenbanken zur Verfügung stehen. Die Datenplattform Delphix, die in einer VMware-ESX-VM läuft, will Entwicklern in Oracle-, SQL-Server- und sonstigen Datenbankumgebungen das unkomplizierte und ressourcenschonende Klonen von Datenbanken ermöglichen.
Entwickler arbeiten mit aktuellem, vollständigem Datenbank-Klon
Wie die Hersteller versprechen, ist die Software rasch installiert und - inklusive der Zuweisung von Storage - konfiguriert. Auf dem beliebig auszuwählenden Speicher richtet Delphix sein eigenes Filesystem "DxFS" ein, dass sich dann um automatisiertes Snapshotting, Klonen und Datenkomprimierung kümmert. Nach der Installation können die Quelldatenbanken registriert und angedockt werden, so dass ein Zugriff von Delphix aus erfolgen kann. Über RMAN-APIs wird nun als erstes ein vollständiges, komprimiertes Backup der Quelldatenbank auf Delphix erstellt, wobei die APIs im Hintergrund laufen und für den Entwickler unsichtbar bleiben. Von jetzt an sammelt und synchronisiert Delphix nur noch die Veränderungen in den Quelldatenbanken, so dass der Enduser immer einen vollständigen Klon der aktuellen Datenbank im Zugriff hat.
Auch für Backup und Recovery geeignet
Auf der Plattform können somit viele Entwickler ihre individuellen Datenbankkopien nutzen und darauf ihre Codes entwickeln, ohne sich gegenseitig zu blockieren. Die Datenplattform bietet sich auch als Backup- und Recovery-System an: Wird eine der Quelldatenbanken beschädigt, lässt sich der vorherige Zustand wiederherstellen.
Hierzulande gehört myToys zu den ersten Kunden: Der Online-Händler will mit Delphix seine Entwicklungs- und Testverfahren optimieren, Projektzyklen verkürzen und die Qualität durch die Verfügbarkeit ständig aktueller Daten verbessern. Das Entwicklerteam arbeitet aktuell an rund 70 Projekten je Quartal, teilt sich dabei aber nur zwei Umgebungen - für Entwicklung und Test. Um hier mehr Fahrt aufzunehmen, soll jeder Entwickler nach Bedarf seine eigene Umgebung erhalten. (hv)