Oracle-Lizenzen

Java-Kunden können alte Verträge behalten

22.03.2023
Von 
Paul Krill ist Redakteur unserer US-Schwesterpublikation InfoWorld.
Lizenznehmer von Oracle Java SE können ihre Pro-Prozessor- oder Pro-User-Pläne behalten. Sie müssen laut Oracle nicht auf das neue Pro-Mitarbeiter-Abo umsteigen.
Java-Bestandskunden von Oracle müssen die neue Lizenzierung nach Mitarbeitern nicht mitmachen.
Java-Bestandskunden von Oracle müssen die neue Lizenzierung nach Mitarbeitern nicht mitmachen.
Foto: Maria Vonotna - shutterstock.com

Lizenznehmer von Oracle Java SE müssen nun doch nicht auf den umstrittenen neuen Java-Subscription-Plan umsteigen (siehe auch: Oracle kassiert Java-Kunden ab), der nach der Anzahl der Mitarbeiter und nicht nach den tatsächlichen Java-Benutzern berechnet wird. Derzeitige Java-SE-Lizenzen und damit verbundene Support-Angebote laufen laut Oracle wie gewohnt weiter.

Neukunden bietet der Softwarekonzern künftig die Pro-Mitarbeiter-Lizenzierung an, auch als "Java SE Universal Subscription" bezeichnet. Kunden mit Java-SE-Lizenzen, die auf der Anzahl der Nutzer oder Prozessoren basieren, können nach Angaben von Georges Saab, Senior Vice President of Development bei Oracle, daran festhalten.

Freie Wahl für Bestandskunden

"Bestehende Kunden haben die freie Wahl", sagte Saab nach Informationen der CW-Schwesterpublikation Infoworld. Sie könnten zu den gleichen Konditionen verlängern, das sei im Übrigen schon immer so gewesen. Die Java SE Universal Subscription ersetze die bisherigen Pläne "Java SE Subscription" und "Java SE Desktop Subscription" seit dem 23. Januar 2023. Laut einer FAQ von Oracle erhalten Kunden der alten Pläne weiterhin ihre bisherigen Vorteile und können ihre Abos auch zu den bisherigen Bedingungen und Metriken verlängern.

Nachdem Oracle den Universal-Plan eingeführt hatte, waren Bedenken laut geworden, dass die Lizenzkosten erheblich steigen könnten. Saab verteidigte die neue Lizenzierung. Sie sei entstanden, weil Kunden eine einfachere Methode zur Ermittlung der Lizenzkosten gewünscht hätten. Das Zählen der Prozessoren oder der Benutzer sei ihnen zu umständlich gewesen. "Sie wollten etwas Einfacheres", behauptet Saab.

Derweil glauben Oracles Wettbewerber von der neuen Java-SE-Lizenzierung profitieren zu können. Die Eclipse Foundation etwa gibt an, dass die Downloads ihrer Temurin-Java-Software sprunghaft gestiegen seien. Oracle bietet seit mehr als vier Jahren Abos für seine Java-Distribution mit Support und Updates an und zählt hier mehr als 10.000 Kunden.

Java Version 20 ist freigegeben

Unterdessen hat Oracle mit der Auslieferung von Java Version 20 begonnen. Die inzwischen 27-jährige Programmiersprache soll Tausende Verbesserungen in Sachen Performance, Stabilität und Sicherheit erhalten haben. Mitgeliefert wurden sieben Java Enhancement Proposals (JPEs), die darauf abzielen, die Produktivität der Entwickler zu erhöhen. Drei stammen aus dem Projekt Loom, zwei jeweils aus Amber und Panama.

Oracle bringt alle sechs Monate neue Java-Versionen heraus und ist nach eigenen Angaben der größte Kontributor zum Open-Source-Projekt. Die Entwicklung ist in sechs Projekte aufgeteilt, die auf verschiedene Aspekte von Leistung und Funktionalität abzielen. Das aktivste Projekt für die Bereitstellung neuer Funktionen ist Amber. Hier geht es darum, die Sprache stabil, prägnant und möglichst wenig fehleranfällig zu gestalten sowie künftig einen stärker datenorientierten Programmierstil zu ermöglichen.

Um die Performance kümmert sich das Projekt Leyden, während Loom das Thema massiv-paralleles Computing vorantreibt, ohne dass asynchroner Code geschrieben werden muss. Das Ziel von Panama ist es, nativen Java-Code mit externen Bibliotheken zu verbinden, der Z Garbage Collector sorgt für die automatische Speicherverwaltung. Hinter Valhalla verbirgt sich unterdessen ein langfristiges Projekt, das durch die Verwendung von Value Types eine höhere Speicherdichte und eine bessere Leistung bei Machine Learning und in datenintensiven Szenarien erreichen will. (hv)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwestepublikation Infoworld.com.