Baby Boomer, Generation X oder Y - jede Generation stellt ihre eigenen Werte und Ansprüche an das Leben sowie die Arbeit. Prägten bis vor wenigen Jahren noch Eigenschaften wie Ambition oder Ehrgeiz den Arbeitsalltag, so stehen spätestens seit der Generation Y Technologien sowie persönliche und individuelle Vorstellungen über die Arbeit im Mittelpunkt - ein Wertewandel, den auch Arbeitgeber nicht ignorieren sollten.
Baby Boomer gehen in Rente
Der Arbeitsmarkt unterliegt einem fundamentalen Wandel. Die Baby Boomer, also die geburtenstarken Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg, waren oft am Erfolg orientiert und gehen nun ihrem Ruhestand entgegen. Es ist die Zeit der Generation X und vor allem Y. Für die Generation X galt das berufliche Vorankommen als wichtigstes Ziel bei der Jobsuche. Ambitioniert, individualistisch, ehrgeizig: Arbeitnehmer dieser Generation arbeiten, um sich ein abgesichertes Leben leisten zu können. Für sie ist die Arbeit "Mittel zum Zweck".
Arbeit und Privatleben ergänzen sich
Geboren in den Achtzigern und Neunzigern, strömen seit einiger Zeit die "Ypsiloner" in die Unternehmen. In einigen Jahren werden sie sogar weltweit jeden zweiten Arbeitnehmer stellen. Mit der Generation Y drängen auch völlig neue Vorstellungen auf den Markt. Der größte Unterschied zu den vorherigen Generationen aber liegt darin, dass die Vertreter der Generation Y sowohl offline als auch in der virtuellen Welt ausgezeichnet vernetzt sind. Das Internet und der Umgang mit digitalen Werkzeugen ist für sie völlig selbstverständlich. Sie sind vertraut mit Projektarbeit und engagieren sich auch häufig über den Job hinaus in eigenen Vorhaben. Arbeit und Privatleben werden nicht mehr streng geteilt, sondern ergänzen sich und verschmelzen zunehmend - Stichwort Work-Life-Balance.
- Die Generation Y ...
... hat eine andere Einstellung zu Arbeit und stellt Personaler und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. - Katja Loose, Hamburger Management- und Karriereberaterin, ...
empfiehlt: "Regelmäßige Feedback-Gespräche sind eine wirksame Möglichkeit, Generationenkonflikte zu entschärfen und sich gegenseitig besser zu verstehen." Sie hat zehn Ratschläge in petto: ... - Bereiten Sie sich inhaltlich und persönlich optimal vor:
Was ist Ihre Zielsetzung? Was möchten Sie positiv oder kritsch zurückmelden? - Verpacken Sie das Feedback als Geschenk:
Nehmen Sie eine wertschätzende Haltung ein, dann kommt Ihre Botschaft an. - Seien Sie fair:
Kritisieren Sie nie den Menschen als Ganzes, sondern nur den Aspekt, der Sie stört. - Keine Angst vor Tränen:
Der Ypsiloner kann oft schlecht mit Kritik umgehen. Mit Gelassenheit und Verständnis für die neue Generation meistern Sie auch schwierige Themen. - Schließen Sie nicht von sich auf andere:
Erklären Sie dem jungen Mitarbeiter ungeschriebene Gesetze und Verhaltensregeln im Unternehmen - wenn nötig immer wieder neu. - Eigenverantwortung durch Fragen
Bringen Sie Ihren Youngster in Eigenverantwortung, indem Sie ihn durch Fragen lenken und ihn selbst passende Lösungen finden lassen. - Ziele und Leitplanken
Geben Sie Ziele und Leitplanken vor, aber lassen Sie Ihren Mitarbeiter den Weg dorthin möglichst frei gestalten. - Talente aufspüren
Konzentrieren Sie sich auf die Talente, denn da liegt das Potenzial: Fragen Sie nach Hobbys und Interessen des Ypsiloners, um mehr über seine Begabungen zu erfahren. - Definieren Sie Ihre Rolle als Vorgesetzter:
Wollen Sie zum Beispiel Leuchtturm, Herbergsvater, oder Mutter Courage für den jungen Menschen sein? - Nicht von oben herab
Bleiben Sie auf Augenhöhe und halten Sie die bekannten Feedback-Regeln ein: zeitnahe Rückmeldung, ICH-Botschaften, konkret und konstruktiv formulieren!
So legt die Generation Y viel Wert auf persönliche Freiräume. Sie möchte private Angelegenheiten auch während der Arbeitszeit erledigen können. Gleichzeitig spricht für sie nichts dagegen, auch berufliche Dinge während der Freizeit anzugehen: um 15 Uhr ins Fitnessstudio und um 20 Uhr noch mal drei Stunden von zu Hause arbeiten. Elternzeit, Sabbatical, Weiterbildung - früher oft als "Extrawürste" von Unternehmenslenkern abgeschmettert, sind heute beinahe alltäglich. Hinzu kommt ein neues Bewusstsein für die Technik: Junge Arbeitnehmer sehen in den technischen Möglichkeiten der IT wesentlich mehr Potenzial als ältere Semester. Das gilt für Collaboration-Tools ebenso wie für Filesharing-Dienste oder Online-Projektmanagement-Plattformen.
Viele Unternehmen bringt dieser Wertewandel in eine Zwickmühle. Einerseits wollen sie sich der Generation Y als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, andererseits müssen sie für die unterschiedlichen Generationen gemeinsame Rahmenbedingungen schaffen, die ein effizientes Miteinander ermöglichen. Gerade im Hinblick auf die Generation Y, die sich der großen Nachfrage nach hochqualifizierten Nachwuchskräften durchaus bewusst ist, sollten sich Unternehmen in Zukunft einiges einfallen lassen, um im "War for Talents" mithalten zu können.
Client-Hardware muss entkoppelt werden
Die Folge dieser Entwicklung bedeutet für Unternehmen auch ein Umdenken in der Konzeption und Bereitstellung von IT. Es geht bei der Planung künftig darum, Client-Hardware von den verwendeten Applikationen, Diensten und Datenbeständen zu entkoppeln. So erhalten Mitarbeiter Zugriff auf die Unternehmensressourcen mit jedem beliebigen Endgerät - egal ob mit PC, Notebook oder Smartphone. Und das alles, ohne dass Sicherheit und Compliance des Unternehmens gefährdet werden. Unter dem Strich soll das Ergebnis nicht nur die maximale Flexibilität für die Endanwender, sondern auch die maximale Effizienz für den IT-Betrieb sein. (pg)