Podcast "IT vs. Corona"

IT-Nachhilfe für Gesundheitsämter

29.06.2021
Von Redaktion Computerwoche und Redaktion CIO
Im IDG Tech Talk berichtet Anke Sax, COO und CTO bei der KGAL-Gruppe, wie sie mit IT das deutsche Gesundheitswesen im Kampf gegen Corona schlagkräftiger und effizienter machen will.
Die Verantwortlichen in den Gesundheitsämtern sind keine ITler. Sie müssen erst noch lernen, in Prozessen, Implementierungen und Projekten zu denken.
Die Verantwortlichen in den Gesundheitsämtern sind keine ITler. Sie müssen erst noch lernen, in Prozessen, Implementierungen und Projekten zu denken.
Foto: iofoto - shutterstock.com

Anke Sax möchte Menschen eine Stimme geben, die gerade komplett vergessen werden. Die COO und CTO in der Geschäftsführung der KGAL-Gruppe meint damit Gastronomen, Hoteliers, Solo-Selbständige, Künstler und Winzer, die unter dem Lockdown in den zurückliegenden Monaten besonders zu leiden hatten. "Ich habe mich gefragt, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, die Pandemie zu bekämpfen, als immer nur wieder einen weiteren Lockdown zu verordnen", sagt die IT-Managerin.

Das war der Auslöser für ihre Initiative im Herbst 2020. Gemeinsam mit vielen CIO-Kolleginnen und -Kollegen startete Sax eine Aktion, um Bund, Ländern und Gesundheitsbehörden dabei zu helfen, mit Hilfe von IT-Lösungen und Digitalisierung den Kampf gegen die Pandemie besser in den Griff zu bekommen und effektiver zu machen. Die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, sei sehr groß gewesen, erzählt Sax im gemeinsamen Podcast von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin. "Vor allem die ITler sind auf uns zugekommen, berichtet die CIO von ihren Gesprächen. Vielen hätten gesagt, das sei doch mal "ne coole Idee".

"Es ist eine gewisse Hilflosigkeit"

Um der Coronapandemie mit Hilfe von IT und Digitalisierung Herr zu werden, braucht es aus Sicht von Sax die richtigen Rahmenbedingungen, Leitplanken und die passende Infrastruktur. Um das alles richtig zu verstehen, geht es vor allem um Kommunikation und Zuhören. Die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, denken nicht in Prozessen, Implementierungen und Projekten, musste auch die IT-Spezialistin erst einmal lernen. "Hier geht es um die Gesundheit von Menschen."

Deshalb brauche es Rollout-Hilfe. Das habe man der Politik erst einmal klar machen müssen. "Es sind nicht die bockigen Gesundheitsämter, die eine Software nicht einführen wollen", sagt Sax im Podcast-Gespräch. "Es ist eine gewisse Hilflosigkeit."

Anke Sax, COO und CTO bei der KGAL-Gruppe, hat erkannt, wie dringend die deutschen Gesundheitsämter IT-Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie brauchen. Sie und viele Kolleginnen und Kollegen wollen helfen.
Anke Sax, COO und CTO bei der KGAL-Gruppe, hat erkannt, wie dringend die deutschen Gesundheitsämter IT-Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie brauchen. Sie und viele Kolleginnen und Kollegen wollen helfen.
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Es ist noch viel Basisarbeit zu leisten, konstatiert die IT-Managerin. Das habe wenig unmittelbar mit IT zu tun, es gehe mehr um die Menschen, ihnen Anleitungen und Hilfestellung zu geben. Die CIO und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen in ihren Bemühungen nicht nachlassen. "Software kann helfen", bekräftigt Sax und ärgert sich, dass man das so sträflich vernachlässigt habe.

Das soll sich ändern. Für die IT-Experten dreht sich derzeit alles darum, eine Plattform zu bauen, auf der verschiedene Apps integriert werden können, die Schnittstellen dafür zu entwickeln und ein Ökosystem rund herum aufzubauen. Das alles sei extrem wichtig, warnt Sax, denn: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, andere werden kommen. Wir müssen darauf vorbereitet sein."