Viele Aufträge in Konzernen

IT-Freiberufler machen 125.000 Euro Umsatz im Jahr

23.04.2014
Der Stundensatz, den IT-Freelancer in Projekteinsätzen erhalten, ist im vergangenen Jahr um einen Euro auf nun 80 Euro gestiegen. 2013 hat jeder der befragten Selbstständigen im Schnitt 125.275 Euro umgesetzt. Fazit der Freelancer ist, dass ihnen mehr zum Leben übrig bleibt als einem Angestellten.

Aktuell erhalten erhalten IT-/Engineering-Selbstständige 80 Euro in der Stunde, das ist ein Euro mehr als vor einem Jahr. Zu dem Ergebnis kommt die Online-Umfrage des Projektportals Gulp unter 2046 Freiberuflern. Nur etwa ein Drittel arbeitet zu Honoraren von unter 70 Euro, 16,8 Prozent rechnen mehr als 100 Euro pro Stunde ab.

Konzerne, insbesondere Banken und Versicherungen, gehören zu den wichtigsten Auftraggebern für IT-Freelancer.
Konzerne, insbesondere Banken und Versicherungen, gehören zu den wichtigsten Auftraggebern für IT-Freelancer.
Foto: roberts_stockman/Fotolia.com

Die Mehrheit der befragten Freiberufler ist sich einig: Freiberuflichkeit lohnt sich für sie, da ihnen im Vergleich zu Angestellten mehr zum Leben übrig bleibt. Im vergangenen Jahr kam ein IT-Freiberufler laut Umfrage auf einen durchschnittlichen Umsatz von 125.275 Euro. Knapp 27 Prozent der Befragten waren noch besser im Geschäft und konnten Umsätze von mehr als 150.000 Euro verbuchen.

Zieht man die Kosten für Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung, Steuerberater, Fort- und Weiterbildung oder Büro von diesem Umsatz ab, erzielte ein IT-Freiberufler im Jahr 2013 durchschnittlich einen Gewinn von 73.881 Euro.

Drei unbezahlte Tage pro Monat

Im Schnitt sind die befragten Freelancer 18 Arbeitstage pro Monat im Projekteinsatz für ihren Kunden tätig. Dazu addieren sich drei Tage pro Monat, die sie für ihr eigenes Unternehmen aufwenden: Sie bilden sich fort, akquirieren neue Projekte oder kümmern sich um Buchhaltung und Verwaltung. Diese Zeit wird dem Freelancer nicht vergütet - er muss sie also selbst finanzieren, ebenso wie Urlaubs- oder Krankheitstage.

Diese 24 "unbezahlten" Stunden pro Monat sind einer von mehreren Gründen, warum der Vergleich zwischen dem Gehalt eines Angestellten und dem Stundensatz eines Selbstständigen immer hinken wird. Konkret darauf angesprochen sind dennoch 79 Prozent der Befragten der Meinung, dass einem IT-Selbstständigen unterm Strich mehr zum Leben übrig bleibt als einem Festangestellten. Die positive finanzielle Situation wirkt sich aus: Freelancer im IT-/Engineering-Bereich machen sich selten aus der Not heraus selbstständig. 93,6 Prozent der Befragten sind aus Überzeugung ihr eigener Chef. Konsequenterweise sind deswegen auch 88,4 Prozent der Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage mit ihrer momentanen beruflichen Situation zufrieden.

Freelancer vor allem in Konzernen tätig

Die meisten IT-/Engineering-Selbstständigen sind in den Branchen IT, Banken & Finanzinstitute und Automotive tätig: Zusammengefasst werden in diesen drei Sparten 42 Prozent der Freelancer-Projekte abgewickelt .Mit 48,3 Prozent war knapp die Hälfte der Freelancer in ihrem aktuellen oder zuletzt durchgeführten Projekt in Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten weltweit tätig. Auf Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern entfallen nur 14 Prozent der Projekte.

Natürlich ist der Personalbedarf je Unternehmen im Mittelstand geringer - doch gerade dort fehlt oft Spezialwissen, das für zeitlich begrenzte Projekte benötigt wird und das Freelancer mitbringen. Dabei gibt es einen Lichtblick: Vor einem Jahr entfielen auf Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten nur 8,5 Prozent der Projekte, also noch 5,5 Prozentpunkte weniger. Immer häufiger setzen also auch kleine Unternehmen externe IT-/Engineering-Spezialisten ein. (am)

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