Corona-Auswirkungen

IT-Entscheider kämpfen um ihre Budgets

23.04.2020
Von  und

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        



Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Die Umsatzlage in den Unternehmen scheint vielleicht nicht ganz so dramatisch zu sein wie im ersten Moment der Corona-Krise gedacht. Trotzdem lässt man Vorsicht walten und fährt "auf Sicht".

Kurz nachdem die Einschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie in Deutschland angekündigt beziehungsweise in Kraft getreten waren - Ende März 2020 -, wurden die Teilnehmer der COMPUTERWOCHE-Studie "Managed Services 2020" hinsichtlich ihrer ersten Einschätzung bezüglich etwaiger Auswirkungen der Pandemie befragt. Drei Wochen später - Mitte April - fand die Befragung im Rahmen der Studie "RPA - Robotic Process Automation 2020" in der gleichen Zielgruppe erneut statt. An den beiden Online-Befragungen nahmen insgesamt 691 CIOs, Geschäftsführer, Vorstände, C-Führungskräfte und Abteilungsleiter aus verschiedenen Unternehmensbereichen aller Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.

COVID-19 schlägt natürlich auch den IT-Entscheidern gewaltig auf den Magen - und in die Budgets.
COVID-19 schlägt natürlich auch den IT-Entscheidern gewaltig auf den Magen - und in die Budgets.
Foto: creativeneko - shutterstock.com

COVID-19 zum Trotz - die Hoffnung wächst

Ende März zeigte sich noch, dass mehr als 27 Prozent der Unternehmen davon ausgingen, dass sich die Situation "sehr stark negativ" oder "stark negativ" auf die Geschäftslage ihres Unternehmens auswirke. Weitere knapp 23 Prozent beschrieben ihre Geschäftsaussichten mit "eher negativ". Umgekehrt gingen rund 14 Prozent davon aus, dass ihre Umsätze stabil und ihre Geschäfte normal weiterlaufen - sich Positiv- und Negativeffekte gewissermaßen die Waage halten. Weitere 30 Prozent blickten sogar unverändert optimistisch in die Zukunft und gingen von einer "eher positiven" (16 Prozent) oder sogar "stark positiven" (14 Prozent) Geschäftsentwicklung aus.

Mitte April waren es nunmehr noch 23 Prozent, die mit "sehr stark negativen" oder "stark negativen" Konsequenzen für ihre Geschäftslage rechneten. Der Prozentwert für "Umsätze bleiben stabil" stieg auf 20 Prozent, der Wert für die "positiven" Werte blieb gegenüber denen von Ende März ungefähr gleich.

Die aus März und April kumulierten Zahlen zeigen damit folgendes Bild: 46 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als "eher negativ", "stark negativ" oder sogar "sehr stark negativ" ein, 17 Prozent sagen, ihre Umsätze blieben "stabil", 37 Prozent hingegen sehen ihre aktuelle Geschäfslage "eher positiv", "stark positiv" oder "sehr stark positiv".

Corona-Krisenpläne in den Schubladen

Unmissverständlich deutlich haben indes die meisten Unternehmen mit Notfall-Maßnahmen auf die Corona-Krise reagiert - hier sind die Ergebnisse von März und April weitgehend stabil. Mehr als 83 Prozent haben demnach einen offiziellen Krisenplan aufgestellt, der unter anderem Anordnungen wie Homeoffice, Kurzarbeit oder ein Dienstreiseverbot umfasst. Bei weiteren 12 Prozent waren zum Zeitpunkt der Erhebungen entsprechende Maßnahmen in Planung und nur eine verschwindend geringe Minderheit von 5 Prozent sah dazu keine Veranlassung.

Die kumulierten Zahlen für März und April zeigen, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage eher negativ sieht. Immerhin sind mehr als vier Fünftel mit entsprechenden Krisenplänen ausgestattet.
Die kumulierten Zahlen für März und April zeigen, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage eher negativ sieht. Immerhin sind mehr als vier Fünftel mit entsprechenden Krisenplänen ausgestattet.
Foto: IDG Research Services / Daniela Petrini

Deutlicher Investitionsschwund - auch in Zukunft?

Interessant auf Investitionsseite: Der Anteil der Unternehmen, die einen kompletten Investitionsstopp verhängt haben, bleibt konstant bei 12 Prozent. Waren es im März noch 37 Prozent der Unternehmen, die ihre Investitionsbudgets aufgrund Corona etwas oder sogar stark gekürzt hatten, so waren es im April schon 43 Prozent. Und es geht auch an die IT-Budgets: Im März sprachen 12 Prozent der Unternehmen von entsprechenden Kürzungsplänen, im April sind es nun 15 Prozent. Heißt auf Budgetseite zusammenfassend: Investitionen werden verschoben, die Hausaufgaben beim Kostenmanagement gemacht.

Wie geht es weiter? Antworten darauf liefern die Zahlen, die im Rahmen der COMPUTERWOCHE-Studie "Smart Workplace" ab Anfang Juni erhoben werden.

Informationen zu den Partner-Paketen der Studie Smart Workplace

Studiensteckbrief

Herausgeber: COMPUTERWOCHE, CIO

Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche von Unternehmen in der D-A-CH-Region: strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs), IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich

Teilnehmergenerierung: Stichprobenziehung in der IT-Entscheider-Datenbank von IDG Business Media; persönliche E-Mail-Einladungen zur Umfrage

Gesamtstichprobe: 691 abgeschlossene und qualifizierte Interviews (345 in der ersten Umfragewelle; 346 in der zweiten Umfragewelle)

Untersuchungszeiträume: 23. bis 30. März (erste Umfragewelle im Rahmen der Studie "Managed Services 2020") und 7. bis 16. April 2020 (zweite Umfragewelle im Rahmen der Studie "RPA 2020")

Methode: Online-Umfrage (CAWI)

Fragebogenentwicklung: IDG Research Services

Durchführung: IDG Research Services

Technologischer Partner: Questback GmbH, Köln

Umfragesoftware: EFS Survey Winter 2018