Wir befinden uns in einer Zeit der großen Veränderung - die Ära der Digitalisierung ist angebrochen. Soziale Netzwerke, Big Data, Cloud Computing, sowie mobile und vernetzte Services sind die Basis für massive Umbrüche in der Arbeits- und Lebenswelt. In seiner aktuellen Trendanalyse "Ascent Journey 2018" erläutert Atos diese "3. Digitale Revolution".
Disruptiv ist das neue "spezialisiert"
Nach der Entwicklung der ersten elektronischen Rechner in den vierziger Jahren und der Erfindung des Internets in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts werden heute alle Lebensbereiche digital abgebildet. Bis 2018 werden 25 Milliarden Geräte vernetzt sein - PCs, Telefone, Maschinen, Haushaltsgeräte. Diese technologischen Entwicklungen - so der Ascent Bericht - treffen auf eine Reihe wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Megatrends, wie beispielsweise die Globalisierung und die Notwendigkeit zu nachhaltigem Wirtschaften. IT und digitale Technologien dienen nicht mehr länger dazu Geschäftsmodelle nur zu unterstützen, sondern werden evidenter Teil der Produkte selbst.
So entstehen neue Geschäftsmodelle als Ausgangspunkt der kreativen Zerstörung bestehender Märkte. Ein derzeit sehr populäres Beispiel ist Uber, die Plattform für die Bereitstellung von Fahrdiensten. Dieser Service hieß früher "Mitfahrzentrale". Doch das Unternehmen aus dem Silicon Valley hat ihn als globale, digitale und kundenorientierte Dienstleistung radikal neu erdacht und setzt damit das traditionelle Taxi-Gewerbe massiv unter Druck. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren eine Vielzahl solcher disruptiven Ideen die globalen Märkte und unsere Lebens- und Arbeitsweisen massiv verändern werden.
IT-Business vor der Transformation
Bei der Diskussion um die digitale Revolution gerät eines etwas aus dem Blick, nämlich die IT-Bereitstellung aus der Rechenzentrumsinfrastruktur - dem Rückgrat der schönen neuen Welt. Für den Anwender mag die Welt immer virtueller erscheinen, aber tatsächlich erbracht wird die Leistung immer noch in und aus der physischen Welt. Besonders die Anbieter von riesigen, schwankenden Web-Leistungen haben in den letzten Jahren den Fokus darauf gelegt, die Entwicklung und Bereitstellung der Leistungen zu optimieren und mit Webscale-Computing und DevOps neue Ansätze entwickelt. Diese Ideen werden die Arbeit in IT-Abteilungen und Rechenzentren fast aller Unternehmen und Service-Provider künftig komplett verändern.
So ist beispielsweise die Rechenzentrumsinfrastruktur derzeit ein gut gehütetes Geheimnis in vielen Unternehmen - die Designs, der Einsatz und die Konfiguration werden immer noch als Wettbewerbsvorteil angesehen. Aber sind sie es wirklich? Oder verhindern nicht komplexe Architekturen die notwendige Flexibilität und Skalierbarkeit? Google, Facebook, Amazon & Co. haben eine neue Sichtweise entwickelt: Zu den größten technischen Herausforderungen der globalen Webservice-Provider gehört es, mit den extrem hohen, schwer prognostizierbaren Zahlen der Webaktivitäten umzugehen. Eine individualisierte Rechenzentrumsumgebung können sich diese Player daher schlichtweg nicht leisten.
- Digitale Transformation
Beobachter erwarten, dass bestimmte Prozesse in Fabriken und Büroumgebungen digitalisiert werden. Doch in welchem Umfang das geschehen mag, ist bisher noch schwer abzuschätzen. Der Marktforscher IDC hat hierzu im Februar 2015 branchenübergreifend die Manager und CIOs von 251 deutschen Unternehmen aller Größen befragt. - Digitale Transformation
Stichwort digitale Transformation: So definieren deutsche Unternehmen ihr Geschäftsmodell. - Digitale Transformation
Die fünf wichtigsten IT-Themen der nächsten zwei Jahre. - Digitale Transformation
Diese Themen sind für deutsche Unternehmen besonders relevant. - Digitale Transformation
Diese unternehmensinternen Herausforderungen stehen für Unternehmen ganz oben auf der Liste.
Stattdessen setzen sie auf eine standardisierte Infrastruktur mit einfachen x86-Servern sowie vorkonfigurierten Standardnetzwerk- und Speichertechnologien. Die darüber liegende Softwareebene verwaltet die Hardware kosteneffizient, verzichtet also dank intelligenter Verteilung beispielsweise auf redundante Backup-Server. Je einfacher die vorkonfigurierte Struktur ist, desto einfacher ist sie auch zu betreiben. Dank der einheitlichen Basis kann die Lastverteilung mit geringem Aufwand auf der "intelligenten" und schneller änderbaren Softwareebene konfiguriert werden.
Webscale & DevOps im Fokus
Ziel des Webscale-Ansatzes ist es, die Kosten und den Aufwand bei steigenden, beziehungsweise schwankenden, Anforderungen unter Kontrolle zu halten um flexibel auf die geschäftlichen Notwendigkeiten reagieren zu können. Für die Atos Scientific Community ist das Thema sehr eng verknüpft mit DevOps. Dieser Trend verfolgt auf der Anwendungsebene ein ähnliches Ziel: DevOps führt Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb näher zusammen. Üblicherweise sind diese Bereiche von unterschiedlichen Zielen getrieben: In der Entwicklung geht es um schnelle Anpassung der Anwendung, während sich die Verantwortlichen für den Betrieb um Stabilität sorgen und daher möglichst wenig und wenn, nur sehr kontrolliert verändern wollen. Vereinfacht dargestellt arbeitet die eine Seite die Nächte durch, um die geforderten neuen Features möglichst schnell bereitzustellen. Die andere Seite will erst einmal jede Menge Abnahme-Tests sehen, um die Einspielung des Codes beim nächsten Patchday einige Tage oder Wochen später sicherzustellen.
Die DevOps-Initiative zielt nun darauf ab, diese beiden Bereiche näher aneinander zu rücken: Um dem Druck der immer kürzer werdenden Release-Zyklen gerecht zu werden, müssen sich Entwicklung und Betrieb auf gemeinsame Ziele, Instrumente und Abläufe einigen. Nur hierdurch wird es möglich, Prozesse zu automatisieren und zu standardisieren und damit gefahrlos kontinuierlich Veränderungen an den Anwendungen vorzunehmen.
IT-Standardisierung ist die Zukunft
In den nächsten Jahren erwarten uns einige relevante Veränderungen in der Erstellung, Anpassung und Bereitstellung - nicht nur von Web-Services. Je mehr gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche digitalisiert werden, desto wichtiger ist die Industrialisierung der Entwicklung und des Betriebs. Je geringer der Individualisierungsgrad ist, desto ausgeprägter die Automatisierung und desto agiler können Anwendungen angepasst werden. Die Infrastrukturen bleiben aber trotzdem stabil. Webscale- und DevOps-Ansätze sind wichtige Schritte auf dem Weg hin zu skalierbaren, effektiven und gleichzeitig kosteneffizienten Architekturen.
- Oguzhan Genis, VP Business Development, SAP
"Für die IT geht es weniger um “Was weiß ich?” als vielmehr um „ Was bin ich bereit, Neues zu lernen?“. Die IT wird in weit stärkerem Maße als heute aus der reinen Business-Perspektive betrachtet werden. Für CIOs gilt, was auch Gandhi schon erkannt hat „Be the change you want to see in the world“." - Thomas Surwald, Geschäftsführer Q-Loud GmbH, QSC
"In Zukunft wird es neue Wachstumsmärkte im Bereich Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge zur Vernetzung intelligenter Geräte geben. Großer Bedarf besteht vor allem bei Logistik, Industrie, Handel und im Gesundheitswesen. Schlüsselthemen werden hier Automatisierung, Big Data und Echtzeitkommunikation sein. Der entscheidende Enabler kann in diesem Zusammenhang nur Cloud Computing sein." - Walter Brenner, Professor für Wirtschaftsinformatik, Hochschule St. Gallen
"Daten und ihre Nutzung werden im Jahr 2015 eines der wichtigsten Themen in der IT sein. Über die Analyse formatierter Daten hinaus, erwarte ich neue interessante Entwicklungen in der Analyse unformatierter Daten, vor allem von internen und externen Texten.“ - Mathias Kaldenhoff, Head of Business Development, SAP
"Alle Wege der digitalen Transformation müssen durch das Nadelöhr Sicherheit, trotzdem darf sie kein Hindernis des Fortschritts werden. Security wird zunehmend ein Big Data Thema – in der Attacke als auch Abwehr. Statisches Reporting wird mehr und mehr durch Echtzeit oder ad-hoc Analysen erweitert. Vorausschauende Analysen gewinnen mehr Bedeutung als Wettbewerbsvorteil.“ - Peter Lehmann, Professor für Wirtschaftsinformatik, HdM Stuttgart
"Ich sehe als wichtigsten Trend in 2015 das Thema „Cloud Computing“, da es in den Unternehmen inzwischen angekommen ist, der Nutzen erkannt und der große „Daten-GAU“ bislang ausgeblieben ist. Danach folgen Big Data und Security.“ - Rüdiger Spies, Analyst PAC
"In meinen Augen ist das Top-Thema im Jahr 2015: „Daten - Daten - Daten" Dazu gehören: Datensicherheit, Vertraulichkeit der Daten, Big Data, Social Data, Datenanalyse, Sensorik für die Daten, Einbindung der zusätzliche Daten in bestehende (z.B. ERP-) Systeme, Konsistenz der Daten, Qualität und Relevanz der Daten, Segmentierung der Daten, Speicherung der Daten, Mobilität der Daten, Daten-basierende automatische Entscheidungen und Daten-getriebene Fertigung (Industrie 4.0).“ - Ayelt Komus, Professor für Wirtschaftsinformatik, Hochschule Koblenz
"Die wichtigste Kompetenz für Unternehmen im Jahr 2015: Disruptives Denken! Wenn die Eisenbahn Coca Cola und Dr. Oetker möglich machte, werden sich neue Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse in Zeiten von Cloud, Mobile, Social, Big Data und Digital Enterprise entwickeln.“ - Andreas Pauls, Geschäftsführer itelligence
"Einer der wichtigsten Trends in 2015 wird die Verbindung der Themen Big Data-Analysen und ihr Einsatz in den Industrie-Unternehmen sein, die zu einer deutlich sichtbareren Flexibilität in der passgenauen Planung führen wird, ob in der Cloud – oder als On-Premise-Lösung.“ - Christoph Witte, Publizist und Berater:
"2015 wird trotz der Buzzwords Digitale Transformation, Industrie 4.0, Internet of Things, Big Data, Mobile, Analytics, bimodale IT und Cloud Computing nicht von einem Megatrend beherrscht werden. Es ist eher die Gleichzeitigkeit verschiedener IT-Trends und sich abzeichnenden Veränderungen in Geschäftsmodellen und –prozessen, die den Druck auf die Enterprise IT erhöht. Bei ihr laufen in den kommenden Jahren viele Fäden zusammen, und es wird von ihr erwartet, dass sie diese sinnvoll verknüpft."