Flexibel in der Cloud

Ist Deutschland bereit für eine "Cloud-First"-Strategie?

26.08.2015
Von 


Peter Goldbrunner verantwortet als Area Vice President Southern and Central Europe das Gesamtgeschäft von RES in Zentral- und Südeuropa. Damit ist er auch Teil des EMEA Managment Teams von RES. Der erfahrene Manager ist seit Januar 2016 bei RES und war dort zunächst als Regional Director Central Europe tätig. Zuvor war er mehr als 18 Jahre lang in Managementfunktionen bei Citrix tätig. Vor seiner Zeit bei Citrix war Peter Goldbrunner bei Informix Software beschäftigt.
Nur noch 25 Prozent der Unternehmen in der DACH-Region verzichten nach einer aktuellen Studie von Crisp Research komplett auf den Einsatz von Cloud Computing. Immer mehr Unternehmen beziehen hingegen Anwendungen, Infrastruktur und selbst Security-Lösungen als On-Demand-Services aus der Wolke.

Vivek Kundra, der ehemalige CIO der US-Regierung, prägte den Begriff "Cloud First" bereits im Jahr 2010. In der von ihm initiierten Federal Cloud Computing Strategy wurden die US-Bundesbehörden aufgefordert, künftig immer erst die Einsatzmöglichkeiten sicherer Cloud-Angebote zu prüfen, bevor sie neue Investitionen in die eigene IT-Infrastruktur tätigen. Mittlerweile haben selbst das US-Verteidigungsministerium und die CIA Teile ihrer IT zu Amazon Web Services verlagert.

Doch wie sieht es in Deutschland aus - steht uns auch hierzulande der Paradigmenwechsel zu einer "Cloud First"-Vorgehenseise bevor? Einige Entwicklungen sprechen dafür, dass IT-Verantwortliche schon heute bei strategischen Entscheidungen nicht mehr an der Cloud vorbeikommen.

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Anwender wünschen sich mehr Flexibilität

Die meisten Anwendungen, die IT-Anwender im Privatleben nutzen, sind mittlerweile Cloud-basiert und damit einfach und schnell auf unterschiedlichen Endgeräten nutzbar. Genau diese Flexibilität erwarten Anwender mittlerweile auch an ihrem Arbeitsplatz. Applikationen sollen mit wenigen Klicks zur Verfügung stehen - ohne lange Installationen, dafür aber mit hohem Benutzerkomfort auch beim mobilen Zugriff. Viele neue Business-Anwendungen werden daher von Anfang an alsCloud Services konzipiert.

Ob private, public oder hybrid. Immer mehr Unternehmen nutzen Services aus der Cloud.
Ob private, public oder hybrid. Immer mehr Unternehmen nutzen Services aus der Cloud.
Foto: Melpomene-shutterstock.com

Nicht alle Business-Applikationen lassen sich jedoch von heute auf morgen durch Cloud-basierte Lösungen ersetzen. Daher wird es für die IT in den nächsten Jahren darauf ankommen, den klassischen Benutzer-Desktop in einen flexiblen Workspace zu verwandeln, der Windows-, SaaS-, Cloud- und Mobil-Anwendungen zusammenführt. Der Zugang zu diesem Workspace muss unabhängig vom Endgerät möglich sein. Mit diesem Ansatz bietet die IT ihren Anwendern die gewünschte Freiheit und ist zudem bestens auf mobile und flexible Arbeitsmodelle vorbereitet.

Unternehmen benötigen schnellere Reaktionen von der IT

Neue Standorte anbinden, Anwendungen für externe Partner bereitstellen oder einen Disaster Recovery-Plan für Ausnahmesituationen umsetzen: Mit On-Demand-Lösungen aus der Cloud können IT-Organisationen schneller denn je auf neue Anforderungen reagieren. Wenn Geschäftsanwendungen einmal von der physischen Infrastruktur entkoppelt sind, lassen sie sich flexibel für Anwender an jedem Ort der Welt zur Verfügung stellen. So ist die IT in der Lage, neue Formen der Zusammenarbeit und übergreifende Prozesse mit Partnern, Kunden oder Lieferanten optimal zu unterstützen. Durch die Skalierbarkeit von Cloud-Umgebungen kann die IT auch wachsende Anforderungen und steigende Benutzerzahlen sehr schnell bedienen. Bei Bedarf werden einfach zusätzliche Cloud-Ressourcen hinzugebucht.

"Cloud first" heißt nicht "Cloud only"

Auch in Zukunft wird es für Unternehmen gute Gründe geben, nicht die gesamte IT-Infrastruktur in die Public Cloud zu verlagern. Cloud-fähige IT-Architekturen lassen die Vorteile unterschiedlicher IT-Welten perfekt kombinieren: Vertrauliche Daten, Geschäftsanwendungen und Berechtigungen können im eigenen Rechenzentrum bleiben, während Management-Komponenten für die Verwaltung der Benutzerumgebungen in der Cloud des Service-Anbieters laufen. Dieses Modell reduziert die Komplexität für die IT-Abteilung enorm, da Updates und neue Management-Funktionen automatisch vom Service-Anbieter eingespielt werden. Gleichzeitig behält die IT-Abteilung aber die volle Kontrolle über Anwendungen, Daten und Benutzer. Nur sie kann entscheiden, welcher Anwender Zugang zu welchen IT-Ressourcen erhält - und wo vertrauliche Daten gespeichert und gesichert werden. (bw)