Derzeit hat Apple iPads in fünf Größen im Angebot. In zwei, drei, vier oder jetzt sogar fünf Farbvarianten. Mit oder ohne Funk-Chip. Mit bis zu vier Speicherkonfigurationen. Ein großes Durcheinander also, und um da den Überblick zu behalten, hilft dieser Ratgeber. iPad Mini, Air oder Pro? Bei der Antwort auf die Frage, welches iPad es denn sein soll, entscheidet vor allem der geplante Einsatzzweck.
iPad Pro (2021): Für anspruchsvolle Arbeiten und als Macbook-Ersatz - Achtung, Auslaufmodell
Am oberen Ende der Preisskala wird sich vermutlich noch im Oktober etwas tun, das iPad Pro des Jahrgangs 2021 ist nur bedingt eine Empfehlung wert. Wenn die zu erwartenden Verbesserungen hinsichtlich des Prozessors für Sie kein Kaufgrund sind, haben Sie derzeit beim Auslaufmodell aber die Gelegenheit für Schnäppchen - die Preise sind zuletzt merklich gesunken.
Zuletzt hatte Apple das iPad Pro im April 2021 aktualisiert und dabei ein großes Stück nach vorne gebracht. Der M1-Chip, der durch schon in verschiedenen Macs überzeugt hatte, fand seinen Weg in das Flaggschiff-iPad. Außerdem wurde die große Variante (12,9 Zoll) mit einer neuen Displaytechnologie ausgestattet. Bei Mini-LED werden statt einiger weniger, dafür größerer LED-Leuchten mehrere tausend kleiner LEDs hinter dem Displayglas verbaut. Dadurch kann die Helligkeit in unterschiedlichen Bereichen des Displays besser gesteuert und so die Farbwiedergabe und Schwarzwerte verbessert werden. Man darf annehmen, dass im Jahr 2022 auch das kleinere iPad-Modell Mini-LED bekommt - der Preis dürfte daher merklich steigen.
Zusammen mit dem Magic Keyboard, das ein Trackpad mitbringt und das iPad Pro in eine quasi schwebende Position bringt, kommt das iPad Pro vor allem dank der enormen Leistung von allen iPads am nächsten an einen Laptop-Ersatz heran.
Die leistungsstärkste und teuerste iPad-Variante, die Apple in der Form ohne Homebutton erstmals im Oktober 2018 zeigte, richtet sich vor allem an Profis und Kreative. Das All-Screen-Display schafft eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz und dank der True-Tone-Technologie werden die Farben auf dem Display immer korrekt dargestellt. Dafür wird das Umgebungslicht analysiert und die Displaydarstellung automatisch angepasst.
Erhältlich ist das iPad Pro (2021) in zwei Größen und fünf Speichervarianten: Käufer können zwischen immer noch sparsamen 128 GB, pragmatischen 256 GB und 512 GB oder luxuriösem 1 TB und 2 TB wählen. Alle Speichervarianten bis einschließlich 512 GB haben 8 GB RAM, ab 1 TB gibt es sogar 16 GB Arbeitsspeicher.
Die verfügbaren Größen sind 12,9 Zoll und 11 Zoll. Alle Modelle gibt es auch mit 5G-Mobilfunkanbindung und in den Farboptionen Spacegrau und Silber. Preislich liegt das günstigste iPad Pro 11? derzeit bei 879 Euro, für die Spitzenausstattung mit LTE und 1 TB Speicher ruft Apple 2.259 Euro auf. Das 12,9 Zoll Modell startet bei 1.199 Euro mit 128 GB und ohne LTE. Die teuerste Variante mit 2 TB und LTE kostet bei Apple stolze 2.579 Euro
Ausstattung | 11" UVP | 12,9" UVP |
128 GB | 879 Euro | 1199 Euro |
128 GB (5G) | 1049 Euro | 1369 Euro |
256 GB | 989 Euro | 1309 Euro |
256 GB (5G) | 1159 Euro | 1479 Euro |
512 GB | 1209 Euro | 1529 Euro |
512 GB (5G) | 1379 Euro | 1699 Euro |
1 TB | 1649 Euro | 1969 Euro |
1 TB (5G) | 1819 Euro | 2139 Euro |
2 TB | 2089 Euro | 2409 Euro |
2 TB (5G) | 2259 Euro | 2579 Euro |
Empfehlung: Das iPad Pro eignet sich sowohl für Künstler und Designer, als auch für Fotografen und Videoarbeiter sowie für Anwender, die Office-Arbeiten erledigen müssen. Als hochmobiler und leicht synchronisierbarer Notebook-Ersatz ist im Zusammenspiel mit dem optionalen Pencil und einer Tastatur ein praktischer Zweitrechner. USB-C öffnet zudem neue Möglichkeiten für den Anschluss von Peripherie wie Monitore oder Speicher.
iPad Air 2022: Jetzt auch mit M1
Während die iPads Pro des Jahrgangs 2022 aller Voraussicht nach einen M2 bekommen, hat Apple in seinem iPad der Mittelklasse im Frühjahr mit dem M1 nachgezogen. So hat Apple mit den neuen Features im Air-Modell der 5. Generation dafür gesorgt, dass man die beiden Modelle nun doch etwas schwerer auseinander halten kann, weswegen wir in unserem Test auch fragten, wer denn noch ein iPad Pro 11 Zoll benötige. Am ehesten sieht man es an der Farbe: Das 10,9 Zoll große iPad Air bleibt auch weiterhin bunt, Käufer haben die Auswahl aus fünf verschiedenen Farben: Space Grau, Polarstern, Rosé, Violett und Blau.
Mit dem M1 wird das iPad Air mehr Pro, gleichzeitig bleibt es aber auf manchen Gebieten weniger Pro. So zum Beispiel bei der Speicherausstattung, hier können Sie lediglich bis zu 256 GB Speicher auswählen. Auch bei der 12-MP-Weitwinkel-Kamera auf der Rückseite bleibt alles beim Alten, dafür spendiert Apple eine 12-MP-Ultraweitwinkel-Frontkamera. In dem Vorgängermodell war noch eine 7MP-Kamera im Einsatz. Trotz der annähernd gleichen Form gibt es im iPad Air auch keine Face-ID, eine Touch-ID ist im Einschaltknopf untergebracht.
Das iPad Air ist ebenfalls mit dem Magic Keyboard und dem Smart Keyboard Folio kompatibel, sowie mit dem Apple Pencil der 2. Generation. Das nächste Update für das iPad Air wird es nicht vor Herbst 2023 geben, es jetzt zu kaufen, ist nicht verkehrt.
Empfehlung: Eigentlich für jeden geeignet, ideal aber wegen seines geringen Gewichts und des recht großen Bildschirms, des neuen M1-Prozessors und der reichhaltigen Farbauswahl. Mit Apple Pencil der zweiten Generation und Unterstützung auch für das Magic Keyboard noch attraktiver.
Ausstattung | UVP |
64 GB | 679 Euro |
64 GB (5G) | 849 Euro |
265 GB | 849 Euro |
265 GB (5G) | 1019 Euro |
iPad Mini: das Kleine ganz groß
Das iPad Mini hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die erste Variante war im Jahr nach Steve Jobs' Tod erschienen, der 7-Zoll-Tablets allgemein für "Fehlgeburten" hielt. Nun gut, das erste Mini und seine vier Nachfolger kamen wenigstens auf 7,9 Zoll Bilddiagonale. Zunächst fast im Jahresrhythmus legte Apple neue Generationen nach, bis das iPad Mini 4 an einem Ende angekommen schien. Der Druck von größer werdenden iPhones aus dem eigenen Haus schien zu groß. Dennoch hat das Mini eine Existenzberechtigung, nicht jeder will ein iPhone Max, und andere iPads könnten zu groß sein. So legte Apple das Mini im Frühjahr 2019 neu auf, mit modernerem Prozessor und vor allem mit Unterstützung des Apple Pencil.
Die Pläne für das kleine iPad sind offenbar immer noch recht groß in Cupertino, das zeigt die Aktualisierung vom Herbst 2021. Das iPad Mini der sechsten Generation kommt wie das iPad Air mit dünneren Rahmen und ohne Home-Button, die Touch-ID ist im Einschalter untergebracht. Nun kommt der Apple Pencil der zweiten Generation zum Einsatz, den man magnetisch an den Rand des Tablets heften kann, wo er auch seine Ladung bezieht. Und beim Prozessor hat Apple gleich mal geklotzt: Der A15 Bionic, der auch in der 13er-Generation der iPhones seine Arbeit verrichtet, treibt das iPad Mini an. Das lässt darauf schließen, dass es bis zum nächsten Update wieder zwei Jahre und mehr dauern kann, das ist aber kein Schaden. Das Mini ist in seiner neuen Fassung ein sehr vielversprechendes Gerät.
Ausstattung | UVP |
64 GB | 549 Euro |
64 GB (5G) | 719 Euro |
265 GB | 719 Euro |
265 GB (5G) | 889 Euro |
Empfehlung: Perfekt, für den, der ein iPad will, es aber möglichst klein braucht. Preise gibt es aber kleinere.
Brot und Butter: iPad 10,2 Zoll - Auslaufmodell
Wie beim iPad Pro gilt auch beim Basismodell: Dieses sollten Sie jetzt (Anfang Oktober) nur dann kaufen, wenn Ihnen die erwarteten Neuerungen nicht Grund genug sind, noch ein wenig zu warten und mehr Geld auszugeben. Denn eine wesentliche Aktualisierung steht mit der zehnten Generation an: USB-C, 5G und ein überarbeiteter Formfaktor. Dafür sind die Modelle aus dem Jahr 2021 derzeit recht günstig zu haben.
Das iPad 10,2 Zoll (2021) oder iPad 9 ist bereits die dritte Variante des auf das iPad 9,7 Zoll folgenden Gerätes, die größte Neuerung war hier das größere Display, bei der technischen Ausstattung hatte sich zum Vorgänger iPad 6 nicht so viel getan. Seither aktualisiert Apple Jahr für Jahr das Basis-iPad, vor allem beim SoC gibt es im Zwölfmonatstakt Fortschritte. Der A13 Bionic treibt nun das iPad 9 an, die Prognose, dass in einem Jahr ein iPad 10 mit A14 Bionic erscheint, ist nicht zu gewagt.
Das iPad borgt sich seit 2021 ein Feature der iPads Pro, das diese auch noch nicht lange vorher kannten: Center Stage. Dies bedeutet, dass bei Videokonferenzen oder Facetime-Gesprächen die Person vor der Frontkamera immer im Zentrum des Bildes bleibt. Dabei nimmt die Weitwinkeloptik einen größeren Bereich auf als den, der auf dem Schirm zu sehen ist. So können die KI-Algorithmen immer den Fokus nachführen, wenn sich die Sprechenden aus dem Bild bewegen.
So ist das iPad 10,2 gewissermaßen das Brot-und-Butter-Tablet und erfreut sich vor allem im Bildungsbereich, in Unternehmen und bei Behörden großer Beliebtheit und auch in allen anderen Segmenten, in denen der Preis das wichtigste Verkaufsargument ist. Seit dem 2018er-Modell (iPad 6) ist die Unterstützung des Apple Pencil gegeben, der neue Apple Pencil 2 wird nicht unterstützt - das wird sich mit dem iPad der zehnten Generation ändern. Gegenüber den Pro-Modellen gibt es natürlich einige Abstriche, zum Beispiel geringere Qualität des Displays. Zum Filmeschauen reicht es aber allemal. Trotz der Abstriche gegenüber den Pro-Modellen ist das Basis-iPad grundsätzlich eine Empfehlung wert, denn es ist immer noch ein ausgezeichnetes Tablet für den Alltag und kommt zu einem unschlagbar günstigen Preis. Für das Modell von 2021 gilt das natürlich jetzt nur bedingt.
Ausstattung | UVP |
64 GB | 379 Euro |
64 GB (LTE) | 519 Euro |
265 GB | 549 Euro |
265 GB (LTE) | 689 Euro |
Empfehlung: Wenn es ein iPad sein soll und man keine allzu hohen Ansprüche stellt, dann sollte es ein iPad 10,2 Zoll sein. Für den Konsum von Inhalten ist das iPad besser geeignet als für deren Produktion, aber in Schule, Universität oder als Zweitgerät im Büro durchaus eine Empfehlung wert. Der Preis ist (beinahe) unschlagbar - doch ist einem Nachfolger im Herbst 2022 fest zu rechnen. (Macwelt)