Günstige Nachfolger erwartet

iPad Air fast ausverkauft

18.05.2020
Von  und
Thomas Armbrüster schreibt seit 1993 für die Macwelt, die meiste Zeit als freier Autor, ein paar Jahre lang auch als Redakteur.
Michael Simon ist Executive Editor der Macworld USA.
Die Lieferzeiten für das iPad Air sind zurzeit relativ lang. Deutet das auf schwindende Lagerbestände hin, weil ein überarbeitetes Modell in den Startlöchern steht?

Bei Apple muss man je nach Konfiguration momentan zwischen zehn Tagen und drei Wochen auf ein neues iPad Air warten. Bei Amazon sind etliche Modelle nicht auf Lager, und auch bei anderen Onlinehändlern wie Cyperport, Alternate und Gravis sind bei etlichen Konfigurationen längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen, oder man kann nur vorbestellen.

Macht sich gerade rar: das iPad Air von Apple.
Macht sich gerade rar: das iPad Air von Apple.
Foto: Leif Johnson, IDG

Nun kann es natürlich sein, dass iPads momentan wegen Homeoffice und Home-Schule verstärkt nachgefragt werden. Und dass das iPad Air als Mittelklassemodell mit seinem guten Preis-Leistungsverhältnis besonders beliebt ist. Andererseits könnte man aber auch spekulieren, dass Apple das iPad Air analog zum iPhone SE modernisiert und darum nur noch Lagerbestände zum Verkauf kommen.

So könnte das iPad Air gut die Weitwinkelkamera des iPhone SE vertragen, die mit 12 Megapixeln und einer Blende von f1.8 eine Verbesserung gegenüber der momentan verbauten Kamera darstellen würde. Dann wären unter anderem 4K-Videoaufnahmen möglich. Auch könnte Apple wie schon beim Macbook Air und beim Macbook Pro die Speicherausstattung verdoppeln, sodass man nun zwischen 128 GB und 512 GB wählen könnte, ohne mehr bezahlen zu müssen als bisher.

Wenig wahrscheinlich erscheint dagegen ein neuer A13-Prozessor, da ja auch das iPad Pro noch mit einem A12-Prozessor arbeitet. Und ein Display mit integriertem Touch-ID-Sensor und dünnen Rändern wäre natürlich toll, dazu gibt es schon einige Gerüchte, aber da Apple auch beim iPhone SE nur die inneren Werte gegenüber dem iPhone 8 verbessert hat, halten wir auch das momentan für eher unwahrscheinlich. Wünschen würden wir uns außerdem, dass man den Pencil der 2. Generation mit dem iPad Air verwenden kann.

Aus zwei mach eines – oder aus dreien zwei

Einem Bericht des recht treffsicheren Analysten Ming-Chi Kup von TFT Securities zufolge wird Apple im Laufe dieses Jahres zwei neue iPad-Größen auf den Markt bringen: ein 10,8-Zoll-iPad und ein 8,5- bis 9-Zoll-iPad Mini. Beide Größen sind größer als die Geräte des aktuelles Apple-Angebots mit iPad 7 (10,2 Zoll), iPad Air (10,5 Zoll) und das iPad Mini (9,7 Zoll).

Kuo sagt, dass die iPads "der Produktstrategie der iPhone SE folgen werden, und die Verkaufsargumente werden der erschwingliche Preis und die Einführung von schnellen Chips sein". Sowohl das iPad Air als auch das iPad Mini verwenden derzeit den A12 Bionic-Chip von Apple, während das 10,2-Zoll-iPad mit dem älteren A10 Fusion betrieben wird. Eine Veröffentlichung in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 würde wahrscheinlich bedeuten, dass die neuen iPads den A13 Bionic-Chip des iPhone 11 und iPhone SE verwenden würden.

Aus dem Bericht von Kuo ist unklar, ob Apple die iPad-Linie der unteren Preisklasse konsolidieren wird, aber es scheint jedenfalls so. Heute verkauft Apple das 10,2-Zoll-iPad ab 379 Euro und das 10,5-Zoll-iPad Air ab 549 Euro, wobei die letzteren Modelle mehr Geschwindigkeit und einen besseren Bildschirm bieten. Wenn das neue 10,8-Zoll-Modell das 10,2-Zoll-Modell ersetzt, hat das 10,5-Zoll-iPad Air wenig Grund, zu existieren. (Macwelt)