Die neuen Karten werden zuerst in den USA verfügbar sein – die Straßen in Nordkalifornien werden im Verlauf des Beta-Tests in iOS 12 eingebaut. Im Rest der Welt muss man sich noch ein bisschen gedulden, um von den Neuerungen profitieren zu können. Vermutlich wird Apple auch nach Veröffentlichung der finalen Fassung noch eine Weile benötigen, um seine Vorarbeiten einfließen zu lassen.
Apple wird sich bei seinen Karten nicht mehr auf Daten von Drittanbietern verlassen, sondern "alle unsere eigenen Kartendaten von Grund auf neu aufbauen", so Eddy Cue, Senior Vice President von Internet Software und Services bei Apple.
Einer der Vorteile, wenn man nicht mit Dritten zusammenarbeitet, ist, dass Korrekturen, Updates und Änderungen laut Cue schnell erfolgen können. Apple werde auch davon profitieren, Verkehrsdaten von iPhones und nicht von Drittanbietern zu erhalten.
Apple kann auch schnell ein neues Straßennetz hinzufügen, was laut Cue eine der Angelegenheiten ist, die derzeit nun mal etwas länger benötigen.
Apple sammelt nicht nur in anonymisierter und randomisierter Weise Daten von iPhones – Stichwort Differential Privacy –, Cupertino schickt auch selbst Lieferwagen auf die Straße, die dort Daten sammeln, um die neuen Karten zu zeichnen. Die Vans mit ihrem Mac Pro und jeder Menge Speichermedien im Kofferraum erfassen Tausende von Bildern, erstellen eine 3D-Karte (bekannt als vollständige Punktwolke) und GPS-Daten.
Apple wird auch Hunderte von menschlichen Editoren in Kombination mit AI einsetzen, um Probleme zu überprüfen und zu korrigieren.
Ein komplettes visuelles Redesign würde nach Apples Ansicht zu viel Verwirrung stiften. Auf diese neuen Funktionen kann man sich in iOS 12 aber freuen.
Neue Funktionen in Maps
Die neuen Karten leisten Folgendes:
Apples Eddy Cue erklärt den Schutz der Privatsphäre: Aus den gesammelten Daten könne Apple nicht einmal sagen, dass es eine Person gibt, die von Punkt A nach Punkt B gegangen ist. Man sammle nur Segmente der Reise. Mit anderen Worten, Apple weiß nicht, dass Sie von A nach B gegangen sind – alle Daten sind anonymisiert. Die Randomisierung bedeutet, dass den Weg von A nach B mehrere Personen zurückgelegt haben, da jeweils nur Teilstrecken erfasst werden.
Der entscheidende Punkt wird aber sein, wie sich Apple Maps gegen Google Maps schlägt. Letztere Anwendung hat wesentlich weniger Hemmungen, die Nutzerdaten auszuwerten. (Macwelt)