Wenn Sie schon lange keine Super-High-End-Workstation mehr zusammengestellt haben, haben Sie vielleicht noch nichts von Intels Memory-Caching-Technologie Optane gehört. Die kommt auch in SSDs für Consumer und Unternehmen zum Einsatz - beziehungsweise kam. Nachdem der Chipgigant für das zweite Quartal 2022 mit katastrophalen Zahlen enttäuschte und seine Ziele um mehrere Milliarden Dollar verfehlte, wird das Optane-Business nun komplett eingestampft.
Kein Raum für Nischen
Wie Tom's Hardware berichtet, beinhaltet die Einstellung des Optane-Geschäfts die Abschreibung von 559 Millionen Dollar aus bestehendem Inventar. Der Schritt erfolgt, nachdem Intel im zweiten Quartal Einnahmen von 15,3 Milliarden Dollar auswies und damit weit unter den prognostizierten 17,94 Milliarden Dollar lag. Der Aktienmarkt reagierte mit einem rasanten Ausverkauf der Intel-Aktie. Um einen Teil der Verluste wieder wettzumachen, kündigte Intel unter anderem eine allgemeine Preiserhöhung für CPUs an.
Optane, ursprünglich 2015 als "3D Xpoint" angekündigt, war immer eine Nischentechnologie. Schon 2021 hat Intel den Verkauf seiner Top-Range-Optane-SSDs für Verbraucher eingestellt. Stattdessen konzentrierte sich das Unternehmen auf Server und andere Enterprise-Applikationen für die Technologie.
Intels Probleme kommen zu einem Zeitpunkt, an dem sich Unternehmen weltweit auf eine sinkende Nachfrage einstellen und sich auf eine mögliche Rezession vorbereiten. Laut dem Finanzportal Barron's ist zu erwarten, dass Intel in naher Zukunft weitere Marktanteile im Bereich Datacenter an AMD abgeben muss. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation PC World.