Salesforce-Entwicklerkonferenz

Integration von Slack macht Fortschritte

29.04.2022
Von  und
Matthew Finnegan lebt in Großbritannien und schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld zu den Thema Collaboration und Enterprise IT.


Scott Carey ist Redakteur bei unser IDG-Schwesterpublikation Computerworld in Großbritannien. Der IT-Journalist mit dem Schwerpunkt auf Unternehmensanwendungen moderiert auch Branchenveranstaltungen. Besonders interessieren ihn die großen IT-Player und Cloud-Service-Anbieter. Er hat ein Diplom in Journalistik an der Universität Cardiff in Wales erworben. In seiner Freizeit treibt er Sport, reist viel und beschäftigt sich intensiv mit der Medienlandschaft in Großbritannien.
Auf seiner Entwicklerkonferenz TrailblazerDX hat Salesforce die "Salesforce Platform for Slack" vorgestellt. Die Low-Code-Plattform "Flow" wird zum Bindeglied zwischen den Produktwelten.
Salesforce treibt die Integration von Slack weiter voran.
Salesforce treibt die Integration von Slack weiter voran.
Foto: Ascannio - shutterstock.com

Salesforce hatte Slack im vergangenen Jahr für 27,7 Milliarden Dollar übernommen und damit begonnen, die Team-Messaging-App in sein Portfolio von SaaS-Tools zu integrieren. Das Unternehmen sprach davon, das "digitale Headquarter" schaffen zu wollen. Die nun angekündigte Salesforce Platform for Slack zielt darauf ab, es den rund elf Millionen Entwicklern im Salesforce-Universum einfacher zu machen, Workflows zwischen der zentralen "Customer360"-Plattform für das Kundenmanagement und Slack einzurichten.

Slack - mehr als nur Messaging

"Der wichtigste Grund, weshalb Salesforce das Unternehmen gekauft hat, ist die Nutzung von Slack als Kollaborationswerkzeug über alle Salesforce-Clouds hinweg", meint Irwin Lazar, Präsident und Hauptanalyst des Forschungs- und Beratungsunternehmens Metrigy. Um den Datenfluss innerhalb von Slack und aus dem Tool heraus zu gewährleisten, seien tiefe Integrationen erforderlich. Salesforce-Entwicklern den integrierten Zugang zu Slack auf allen Ebenen schnell zu ermöglichen, sei für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung.

Eine Metrigy-Umfrage mit dem Titel "Workplace Collaboration: 2021-22" ergab, dass fast 60 Prozent der Anwenderunternehmen Apps wie Slack als Dreh- und Angelpunkt für ihre Arbeitsabläufe nutzen - und keineswegs nur als reine Messaging-App betrachten. Mit dem ebenfalls neu eingeführten "Apex SDK für Slack" können Salesforce-Entwickler ihre vertraute Apex-Programmierumgebung verwenden, um Slack-Apps anzupassen, die mit dem Framework "Block Kit UI" erstellt wurden. Dieses war vor vier Jahren entwickelt worden, um interaktive Komponenten wie Checkboxes und Menüs in Slack-Nachrichten einzubetten.

Das Apex-SDK ermöglicht den Zugriff auf Daten in Salesforce, zum Beispiel auf Checkboxes, ohne dass eine Middleware erforderlich ist. "Nehmen wir an, ein Entwickler hat bereits eine Anwendung in Apex erstellt. Jetzt kann er sie ganz einfach in Slack einbinden", erklärte Tamar Yehoshua, Chief Product Officer von Slack, in einem Briefing vor der Ankündigung. Das Apex SDK für Slack soll im Juni in einer Pilotphase getestet werden und im Februar 2023 allgemein verfügbar sein.

Salesforce Flow meets Slack

Salesforce verbindet außerdem seine Low-Code-Plattform Flow mit Slack. Damit soll die Automatisierung einfacher manueller Aufgaben ermöglicht werden, beispielsweise das Erstellen eines neuen Slack-Channels oder das Senden eines Updates des Account-Status. "Angenommen, der Status eines Geschäftsabschlusses ändert sich, und Sie möchten in einem 'Deal Room' in Slack an diesem Geschäft arbeiten. Alles, was Sie dann tun müssen, ist, ihn über Salesforce Flow zu verbinden, um automatisch einen Channel zu erstellen", sagte Yehoshua.

Wayne Kurtzman, Research Director bei IDC, kann die Strategie nachvollziehen: "Slacks tiefere Integration in die Salesforce-Plattform macht das Hin- und Herspringen zwischen den Anwendungen überflüssig, weshalb Kommunikation und Zusammenarbeit effektiver werden." Damit sei konzentrierteres Arbeiten möglich. Nutzer würden nicht mehr aus dem Kontext, der für eine Entscheidungsfindung erforderlich sei, herausgerissen. Flow in Slack wird voraussichtlich im Juni 2022 in einer Betaversion und im Oktober als endgültige Version verfügbar sein.

Flow war bereits 2021 angekündigt worden und ist ein Low-Code-Tool, das ursprünglich verschiedene Prozessautomatisierungs- und Workflow-Tools für Salesforce-Benutzer konsolidierte, um Arbeitsabläufe zwischen den verschiedenen Bestandteilen der Salesforce-Suite zu ermöglichen. Inzwischen funktioniert Flow über alle Anwendungen hinweg, einschließlich der Portfolios der zugekauften Firmen Mulesoft, Tableau und nun eben auch Slack.

Bei Mulesoft handelt es sich um ein Integrationstool, das Unternehmen dabei helfen soll, ihre Anwendungswelten zusammenzuführen und darin einen einfachen Datentransfer zu ermöglichen. Mit "Flow Integration" können Benutzer Herstellerangaben zufolge Daten aus ihren beliebigen Geschäftssystemen in einen Workflow integrieren. Das gelte auch für On-Premises-Daten. Salesforce arbeite derzeit an RPA-Funktionen, um intelligente Automatisierungen zu ermöglichen - beispielsweise das automatisierte Vorschlagen geeigneter Datenquellen oder Hinweise auf die nächsten vorzunehmenden Arbeitsschritte (RPA = Robotic Process Automation).

Mit "Flow Actions" schließlich können User der Data-Analytics-Tools von Tableau Aktionen direkt von einem Dashboard aus auslösen oder Workflows initiieren. Das kann etwa geschehen, wenn ein zu definierender Schwellenwert erreicht wird oder bestimmte Daten hinzugefügt werden. (hv)