Software Defined Infrastructure (SDI) ist ein solcher Lösungsansatz. Er versetzt Unternehmen in die Lage, mittels der Entkopplung von Hardware und Software und auf Basis einer umfassenden Automatisierung und Orchestrierung IT effizient und schnell als Service bereitzustellen. Damit ist die IT-Organisation in der Lage, dem Business skalierbare und agile Ressourcen für cloud- und webbasierte Services sowie native Cloud-Workloads zu liefern. Und zugleich können vorhandene konventionelle Systeme und Anwendungen im Backend wie Datenbanken, Transaction Processing und Batch Processing weiter verwendet werden. Getätigte Investitionen in die Infrastruktur werden geschützt. Eine Software Defined Infrastructure könnte somit zum Schlüsselfaktor und Kernelement moderner IT-Infrastrukturen werden.
SDI ist in den IT-Organisationen und Rechenzentren noch ein verhältnismäßig neues Thema. Aus diesem Grund hat IDC folgende Empfehlungen für Anwenderunternehmen erarbeitet, die sich mit der Umsetzung von SDI auseinandersetzen:
Starten Sie mit der Bestandsaufnahme Ihrer IT-Prozesse
Isolierte Anwendungen, Silodenken der Fachbereiche, Schatten-IT und intransparente IT-Beschaffungsprozesse machen den IT-Betrieb in vielen IT-Organisationen unflexibel und teuer. Beginnen Sie aus diesem Grund mit einer umfassenden Analyse Ihrer gesamten IT. Hierbei gilt: Die Entscheidung für eine SDI berührt grundlegende Fragen der IT-Organisation und der IT-Prozesse und ist somit ein Thema, das auf CIO-Ebene diskutiert werden muss.
- IT-Chefs haben die neuen Themen fest im Blick
Sicherheitsthemen beschäftigen IT-Chefs am meisten, Digitalisierung ist der Senkrechtstarter auf der diesjährigen CIO-Agenda, und ausgelagert wird in erster Linie aus Kostengründen. - Michael Eberhardt, Vice President Enterprise Services, Hewlett Packard:
„Um schneller zu werden, müssen sie ihr Unternehmen auf mehreren Ebenen umbauen.“ - Shayan Faghfouri, Geschäftsführer DextraCata:
„Neben der Digitalisierung von Geschäftsprozessen werden im agilen DevOps-Zeitalter künftig Cloud- und Container-Dienste vermehrt Bestandteil von Sourcing-Strategien.“ - Thomas Götzfried, Vorstand der Goetzfried AG:
„Durch die Einbindung von Projektmitarbeitern oder das Auslagern von Aufgabenpaketen an Serviceprovider kann der Druck von der internen Abteilung genommen werden.“ - Patrick Potters, CEO Infrastructure Services Central Europe von Capgemini:
„CIOs sind gut beraten, sich jetzt die Unterstützung leistungsfähiger IT-Servicepartner zu sichern, um flexibel zu bleiben und die erforderliche Innovationskraft aufzubauen.“ - Frank Schabel, Head of Marketing der Hays AG:
„Der Einsatz externer Spezialisten ist mittlerweile eine von mehreren festen Säulen in der Sourcing-Strategie von Unternehmen.“ - Frank Trebes, Director, Deloitte Consulting GmbH:
„Die Evolution des Vendor Management basiert auf Cloud-basierten Solutions.“
Flexibilisieren Sie Ihre IT-Infrastruktur
In vielen Unternehmen dominieren ein IT-Wildwuchs und eine starre IT-Infrastruktur. Dies führt dazu, dass Anforderungen des Business nur unzureichend erfüllt werden können und die Fachabteilungen immer häufiger nach Lösungen außerhalb der zentralen IT suchen. Virtualisierungsprojekte sind ein guter und notwendiger Schritt zu mehr Flexibilität und Kosteneffizienz im Rechenzentrum. Mit einer SDI können Sie die Agilität noch einmal deutlich steigern und zugleich die bedarfsgerechte Provisionierung von IT-Ressourcen und die Ausfallsicherheit verbessern.
Gehen Sie schrittweise bei der Implementierung Ihrer SDI vor
Starten Sie mit einer sorgfältigen Bestandsaufnahme. Nicht nur in den Fachabteilungen sind Lösungssilos zu finden, sondern auch in der IT. SDI erfordert eine gesamtheitliche Betrachtung. Zentraler Gegenstand der Diskussion müssen Architekturfragen sein und die Änderungen gegenüber einer klassischen Rechenzentrumstopologie. Während viele Unternehmen noch über statische RZ-Umgebungen verfügen, sind andere Organisationen weiter und haben erste Schritte in Richtung Agilität unternommen. Der Weg zur SDI schließt immer ein Miteinander von alten und neuen Welten ein. Lösungen auf der grünen Wiese sind die absolute Ausnahme.
Vermeiden Sie einen Vendor Lock-in
SDI basiert auf Offenheit und Standards. Eine potenzielle Abhängigkeit von Anbietern, Technologien und Architekturansätzen besteht auch bei SDI. Zur Vermeidung eines Vendor Lock-ins bieten sich verschiedene Ansätze an. Mit einer Multi-Hypervisor-Strategie vermeiden Sie die Dominanz eines Produkts. Viele Unternehmen setzen zudem auf Open Source. Und alle relevanten Anbieter haben ihre Lösungen über Schnittstellen für Standards geöffnet. Somit steht Ihnen ein Set unterschiedlicher Lösungsansätze zur Verfügung, mit dem Sie Ihre Anforderungen hinsichtlich Flexibilität, Offenheit und Mission-Critical erfüllen können.
Betrachten Sie Cloud Computing als dominierendes Modell der IT-Delivery
Cloud Computing ist die zentrale Herausforderung für viele Rechenzentren. Hybride und Multiclouds werden sich als Delivery-Modelle durchsetzen. Eine Software Defined Infrastructure liefert das architektonische und IT-technische Grundgerüst für effiziente Cloud-Strukturen für die zentrale und Fachbereichs-IT und über Unternehmensgrenzen hinaus. Damit erfüllen Sie eine wichtige Voraussetzung der digitalen Transformation Ihres Unternehmens. (hal)