Sie sind Mobile-Games-Entwickler? Dann sind Sie in einer boomenden Branche tätig, wie ein Blick auf die Verkaufszahlen für Spiele zeigt: Die Spielebranche wuchs in den Jahren 2004 bis 2008 international um etwa 12,8 Prozent , in Finnland sogar um etwa 16,8 Prozent jährlich. 2010 überschritt der Umsatz der Branche die Grenze von 100 Millionen Euro. Im letzten Jahr lag er bei 250 Millionen, wie die Botschaft von Finnland in Berlin miteilt.
Laut einer vom finnischen Zentrum der Spieleindustrie, Neogames, durchgeführten Analyse steht die Phase des „Hyperwachstums“ jedoch erst noch bevor. Derzeit herrscht die Auffassung, dass die Spielebranche von 2017 bis 2018 das Umsatzziel von einer Milliarde erreichen werde. Bis 2020 werde schätzungsweise die 1,5-Milliarden- Grenze überschritten.
Online-aktive Republik
Finnland ist eine Republik und seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. Das Land hat fast 5,4 Millionen Einwohner, davon leben circa 588.000 in der Hauptstadt Helsinki.
Finnland ist eine hochentwickelte Industrienation: Rund 50 Prozent der Exporterlöse werden von der Metall-, Maschinenbau- und Elektronikindustrie erbracht, die holzverarbeitende Industrie kommt für 30 Prozent auf. Die Zahl der Mobiltelefone und Internet-Anschlüsse pro Kopf der Bevölkerung ist größer als in irgendeinem anderen Land. Das Nettovermögen der finnischen Haushalte entspricht dem Durchschnittswert in der Europäischen Union. Etwa drei Viertel der 390.903 qkm großen Landesfläche sind bewaldet. Ein weiteres Kennzeichen der finnischen Landschaft sind rund 190.000 Seen und eine etwa gleich große Zahl von Inseln. Das bedeutendste Schärengebiet und die Alandinseln, eine autonome Provinz, sind der Südwestküste vorgelagert; das weitläufigste Seengebiet, dessen Zentralgewässer der Saimaa-See ist, liegt in Ostfinnland.
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Durch die Spielebranche werden auch Investoren und ausländische Unternehmen nach Finnland geholt. Im vergangenen Oktober eröffnete Unity, Hersteller von Engines für Mobile Games, seine Niederlassung in Finnland. Ein erheblicher Teil aller in Finnland tätigen Unternehmen der Spielebranche entwickelt Mobile Games. Das Unternehmen „Rovio“ ist eine der Erfolgsstories in Finnland. Supercell wurde zum Finnischen Spiele-Entwickler des Jahres 2012 gekürt. In der Spielewelt gibt es weitere erfolgreiche
Firmen, dazu gehört das Studio Fingersoft in Oulu mit ähnlich hohen Zugriffszahlen auf den Handy-Download-Listen wie Rovio und Supercell.
Finnland-Netzwerke in Deutschland
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Botschaft von Finnland, Berlin
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Generalkonsulat von Finnland, Hamburg
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Finnland-Institut in Deutschland, Berlin
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Visit Finland, Berlin
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Deutsch-Finnische Handelskammer (DFHK), Helsinki, sowie die regionalen Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland
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Finnisch-Deutsche Handelsgilden (Hamburg, Nordrhein-Westfalen, München, Frankfurt, Berlin)
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Honorarkonsulate von Finnland in München, Kiel, Lu¨beck, Rostock, Frankfurt am Main, Dresden, Bremen, Hannover und Stuttgart
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etwa 400 in Deutschland tätige finnische Unternehmen
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Deutsch-Finnische Gesellschaft (DFG)
IT-Spezialisten überall gesucht
Wer Spiele entwickelt, ob festangestellt oder freiberuflich, der hat in Finnland gute Karten, denn Spielebranche-Unternehmen suchen nicht nur Geldgeber. Ihnen fehlen besonders IT-Skills. Neue Firmen erweitern den Markt und gerade sie benötigen für innovative Projekte Spezial-Know-how. Zwischen 2009 und 2012 wurden insgesamt 24 neue Computerspiele-Unternehmen gegründet. Eine Wachstumsprognose ist jedoch alles andere als einfach, denn die Branche ist abhängig von Hit-Produkten.Gegenwärtig zählt die finnische Spielebranche über 150 Unternehmen, von denen etwa 15 mit gutem Gewinn arbeiten. Die größte Herausforderung besteht darin, dass auch die übrigen vorankommen.
Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung
Bürger der Nordischen Staaten und EU-Bürger benötigen kein Visum für eine Reise nach Finnland. Reisende müssen jedoch ein gültiges Reisedokument mit sich führen, d. h. einen Pass oder einen Personalausweis. Bürger der EU und des EWR können sich in Finnland ohne Aufenthaltserlaubnis drei Monate lang aufhalten, arbeiten, einen Beruf ausüben oder studieren. Danach muss der Aufenthalt in einer örtlichen Polizeistation registriert werden. Die Entscheidung über die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis trifft die Einwanderungsbehörde.
Und das Land im Norden lockt mit guten Rahmenbedingungen: Die Erfolgsfaktoren der finnischen Spielewirtschaft heißen stabile Spielekultur, technisches Know-how auf Weltspitzenniveau, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Flexibilität der kleinen Unternehmen sowie Kreativität und Innovationsgeist. Etliche Spitzenerzeugnisse und Erfolgsstorys lassen die ganze Branche an die Zukunft glauben. (kf)
Dieser Artikel erschien zuerst im IT-Freelancer-Magazin.
Wissensökonomie
In den neunziger Jahren zeigte Finnland, dass Wissen Wirtschaftswachstum und -transformation antreiben kann. In weniger als einem Jahrzehnt wurde das Land die am stärksten auf Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisierte Volkswirtschaft der Welt. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat das Weltwirtschaftsforum Finnland dreimal an die Spitze der globalen Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit gesetzt. Das Land hat Erfolge wie das Betriebssystem Linux und die Firma Nokia hervorgebracht, die in den neunziger Jahren globale Bedeutung erlangten. Kern der finnischen Wissensökonomie ist die IT-Industrie, in deren Zentrum Nokia steht. Dazu gehören etwa 6000 Firmen, darunter 300 direkte Subunternehmer für Nokia, die für Herstellung und Vertrieb digitaler Inhalte durch Netzwerkinfrastruktur für die Hardware-Produktion und -Operation sowie Terminals und Portale von Endverbrauchern verantwortlich sind.
Zweifellos haben die Entwicklung der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur sowie wachsende private und öffentliche Investitionen in Forschung und Entwicklung zum industriellen Wandel des Landes beigetragen. Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends stand es bei fast allen Indikatoren der Wirtschaft und der Wissensökonomie in der Spitzengruppe.
Die finnische Wirtschaft ist sehr offen, spezialisiert und vernetzt. Netzwerke und Kooperation in Gesellschaft und Wirtschaft, besonders zwischen Industrie und Universitäten, haben eine wichtige Rolle bei der Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien gespielt. Laut „IT-Barometer“, das regelmäßig von den größten finnischen Handelskammern veröffentlicht wird, beurteilen die IT-Unternehmen in Finnland ihre Aussichten vorwiegend positiv. Immerhin erwarten 35 Prozent der befragten IT-Firmen eine Verbesserung der Konjunktur, während 25 Prozent mit einer Verschlechterung und 40 Prozent mit keiner Veränderung rechnen. Auch hinsichtlich der Entwicklung ihrer Ertragslage sind die IT-Firmen vorwiegend optimistisch gestimmt.