Webinare kannten Sie bislang nur intern. Ihre Marketingabteilung denkt aber nun anders: Webinar goes "extern" - und Sie stehen ganz am Anfang.
Im Webinar fehlt die gewohnte Rückkopplung
Einer der signifikantesten Unterschiede zwischen dem Live-Vortrag und dem Webinar ist das Fehlen der direkten Response. Der virtuelle Tausch von Wissen und die Präsentation vor Webinar-Teilnehmern lässt die Rückkopplung von Mimik oder Gestik komplett vermissen. Dies kann auch für den routiniertesten Redner eine große Herausforderung darstellen, ist gerade er es doch gewohnt, durch direkten Blickkontakt sein Publikum bei der Stange zu halten. Bei einer Webinar-Präsentation: Fehlanzeige.
Deshalb sollten sich auch gestandene Redner darauf einstellen, dass sie bei ihrem ersten Webinar Neuland betreten. Umso wichtiger ist es, sich sorgfälitg auf diese Aufgabe vorzubereiten. Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Tipps zusammengestellt, die Ihrer erste Webinar-Präsentation garantiert zum Erfolg verhelfen:
1. Technologie-Plattform: Machen Sie sich rechtzeitig kundig
Es gibt eine Viezahl von Plattformen, für die unterschiedlichsten Arten von Webinaren. Sie unterscheiden sich technisch, sind aber meist einfach zu bedienen. Viele Präsentatoren glauben deshalb, es genüge, sich ein bis zwei Tage vor der Präsentation mit der Plattform zu beschäftigen. Das ist jedoch viel zu spät!
Verfallen Sie nicht dem Irrglauben, dass die Webinar-Technologie alles von alleine erledigt. Selbst erfahrene Live-Redner sehen sich bei Webinaren mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. Wie bereits erwähnt: Der Blickkontakt fehlt, Gesten und Mimik des Publikums sind nicht zu sehen. Ob Sie unsicher, nervös oder gar ängstlich sind - Ihr Publikum wird es merken. Ganz egal, ob Sie zur nächsten Folie klicken, Ihren Bildschirm teilen oder eine Umfrage starten - sorgen Sie im Vorfeld dafür, dass Sie die Plattform sicher und routiniert beherrschen. Erst die Sicherheit in diesem Punkt ist Garant dafür, dass Sie Ihr Webinar souverän gestalten können.
Nutzen Sie die Möglichkeit vieler Anbieter, kostenlose Tutorials und Trainings zum Umgang mit der Technologie zu erhalten. Nehmen Sie sich Zeit, um sich intensiv einzuarbeiten.
2. Suchen Sie sich professionelle Unterstützung
Bauen Sie ein Team an Unterstützern auf. Jeder Live-Redner hat einen Event-Planer oder einen Ton-/Lichttechniker zur Seite. Ebenso sollten Sie es bei Ihren Webinaren halten. Es sollte mindestes eine weitere Person aus Ihrem engsten Kreise geben, die im Notfall Ihre Moderation übernehmen kann oder sich um Hosting und allgemeine technische Fragen kümmert. Erst mit einer solchen Person als Assistenz können Sie sich voll und ganz auf Ihre Inhalte konzentrieren.
Darüber hinaus bedarf es einer professionellen und Webinar-konformen Aufbereitung Ihrer Präsentation. Tauschen Sie sich mit Ihrem Team aus und machen Sie Probeläufe. Je besser Ihr Support-Team weiß, was passieren soll und kann, desto besser kann es Sie unterstützen. Als Einsteiger werden Sie sich in den ersten Webinaren sehr stark auf diesen Support verlassen, je mehr Webinare Sie gehalten haben, desto weniger ist diese Art der Unterstützung notwendig.
3. Planen Sie voraus
Nachdem Sie sich mit allen Möglichkeiten der Technologie vertraut gemacht haben, können Sie genau planen, was wann und wie in Ihrem Webinar passieren soll. Möchten Sie Umfragen durchführen? Wollen Sie einen Livechat anbieten? Sollen Videos, Screenshots oder Infografiken Ihre Inhalte unterstreichen? Bei der Wahl sollten Sie Aktivitäten bevorzugen, die den direkten Dialog mit Ihren Webinar-Teilnehmern ermöglichen. Diese sollten im Vorfeld genauestens definiert werden. Für einen reibungslosen Ablauf beachten Sie bitte die folgenden Punkte:
Verwenden Sie Layouts, die den naht- und reibungslosen Übergang von einer zur nächsten Aktivität erlauben.
Greifen Sie auf Ihr Support-Team zurück.
Arbeiten Sie mit Platzhaltern in Ihrer Präsentation.
4. Üben Sie Ihren Vortrag mehrmals
Bitte studieren Sie Ihre Präsentation intensiv ein. Das Motto hierbei lautet: Üben, üben und nochmals üben - auch, wenn Sie bereits über eingehende Präsentationserfahrung in anderen Umfeldern verfügen. Üben Sie Ihre Präsentation mit dem Notebook ein, das Sie auch beim Webinar verwenden werden. Beachten Sie: Auch das gleiche Audio-Equipment und der gleiche Internet-Zugang sollten Ihnen beim Üben zur Verfügung stehen.
Diese Vorbereitung trägt maßgeblich dazu bei, dass sich Ihr Webinar nicht nur gut anhört, sondern auch, dass es am Ende optimal aussieht. Zeichnen Sie Ihre Testläufe auf und hören Sie sich diese zusammen mit Ihren Kollegen an. Nur so können Sie die bestmögliche Audioqualität sicherstellen. Bei einem Webinar gibt es nichts Schlimmeres, als wenn minderwertige Sprachqualität die Überzeugungskraft Ihrer Präsentation schmälert.
5. Nutzen Sie interaktive Elemente mit Bedacht
Moderne Webinar-Plattformen bieten Ihnen ein mannigfaltiges Angebot an interaktiven Add-Ons für Ihre Webinare. Es passiert leicht, dass Sie sich in der Fülle an Angeboten verlieren. Wie bei jeder PowerPoint-Präsentation gilt auch im Webinar: Weniger ist letztlich immer mehr.
Nehmen Sie zu Beginn lediglich zwei bis drei interaktive Elemente in Ihre Webinar-Präsentation auf und lassen Sie sich hierbei von Ihrem Support-Team tatkräftig unterstützen. Je sicherer Sie sind, desto mehr Elemente können Sie beim nächsten Webinar verwenden.
6. Zeichnen Sie Ihr Webinar auf
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Webinare im Nachgang besonders gut vermarkten lassen. So kommen nicht nur die Live-Teilnehmer in den Genuss Ihrer Inhalte, sondern auch all jene, die zum Sendetermin keine Zeit hatten, aber an Ihrem Thema interessiert sind. Bemerkenswerterweise sind die Abrufzahlen im Nachgang oft spürbar höher als in der Live-Situation.
Fünf weitere Dos and Dont's für ein erfolgreiches Webinar
Ihre Einführung sollte nicht länger als 30 Sekunden dauern.
Bitte gestalten Sie die Vorstellung Ihrer eigenen Person kurz.
Sorgen Sie dafür, dass Ihre Zuschauer beim Screen-Sharing nicht Ihren Desktop oder Ihre Emails zu sehen bekommen.
Dialog statt Monolog: Beziehen Sie die Teilnehmer ein und nutzen Sie interaktive Elemente.
Vermeiden Sie Sprechpausen. Da Ihre Teilnehmer beim Webinar lediglich auf Ihre Stimme zurückgreifen, kann bei längeren Pausen der Eindruck entstehen, die Internetverbindung sei instabil oder die Audiotechnologie funktioniere nicht richtig. (haf)